Pisa-Test 2015:
Hätten Sie es gewusst?

Welche Fragen gestellt wurden und wie die Ergebnisse ausgefallen sind

Es ist wieder soweit: Die Ergebnisse des gefürchteten Pisa-Tests werden verkündet. Dieses Mal wurden rund 7.000 15- bis 16-jährige Schüler aus etwa 300 Schulen getestet. Welche Fragen dieses Mal zu den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaft gestellt wurden.

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Testen Sie Ihr Wissen - Pisa-Test 2015:
Hätten Sie es gewusst?

Neu ist, dass die Kompetenzen der Schüler 2015 erstmals auch computerbasiert erfasst wurden. Laut dem Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie), das die Studie in Österreich durchführt, konnten dadurch beispielsweise in Naturwissenschaft interaktive Aufgaben entwickelt werden, bei denen die Jugendlichen "zunächst computersimulierte Experimente durchführen, bevor sie Fragen dazu beantworten." Der Pisa-Test dauert 2x60 Minuten, mit 5 Minuten Pause zwischen den Einheiten.

Was getestet wurde

Neben den Bereichen Naturwissenschaft, Lesen und Mathematik wurde 2015 eine vierte Komponente getestet: das "kollaborative Problemlösen“. Darunter wird die Fähigkeit, Probleme in Kooperation mit anderen Personen zu lösen, verstanden. Diese Ergebnisse werden allerdings erst im Laufe des Jahres 2017 von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlicht.

Wie Österreich abgeschnitten hat

Die Ergebnisse der Pisa-Studie 2105 wurden heute präsentiert: In der Hauptdomäne Naturwissenschaften haben die OECD-Länder, Japan (538 Punkte), Estland und Finnland die meisten Punkte geholt. Kanada (527 Punkte) liegt beim Lesen auf Platz eins, gefolgt von Finnland und Irland. In Mathematik staubten erneut die Japaner (532 Punkte) den ersten Platz ab, dahinter liegen Korea und die Schweiz.

Mathematik: In diesem Bereich erreicht Österreich immerhin 497 Punkte und landet damit auf dem 15. Platz der OECD-Länder, also statistisch signifikant über dem OECD-Durchschnitt. Nachbar Deutschland ist mit 506 Punkten um einige Plätze besser.

Naturwissenschaft: Österreich liegt mit 495 Punkten im OECD-Durchschnitt.

Lesen: In diesem Themengebiet hat Österreich am schlechtesten abgeschnitten. Mit 485 Punkten liegt das Land statistisch signifikant unter dem OECD-Durchschnitt.

Insgesamt hat Österreich 2015 etwas schlechter abgeschnitten als bei der letzten Erhebung 2012.

Österreich ist zwar nicht bei den Schlusslichtern dabei, allerdings wies fast jeder dritte österreichische Schüler in einem der drei Bereiche "gravierende Mängel" auf. 13 Prozent sind sogar in allen drei Gebieten in dieser Gruppe zu finden. Insgesamt liegt Österreich mit diesem Wert exakt im OECD-Schnitt. Bei den Spitzenschülern, die auch komplexe Aufgaben lösen können, sieht es ähnlich aus: In Österreich sind 15 Prozent der Schüler in zumindest einem Testgebiet Spitze (OECD: 16 Prozent), drei Prozent in allen drei (OECD: vier Prozent). In Slowenien gehören 18 Prozent mindestens einer Spitzengruppe an, in Deutschland 19 Prozent, in der Schweiz 22 Prozent und in Finnland 21 Prozent.

Insgesamt hat seit dem Jahr 2000 der Anteil der Migranten in der Schülerschaft stark zugenommen - in der PISA-Stichprobe gab es eine Verdoppelung auf 20 Prozent. International ist dieser Migrantenanteil relativ hoch: Im OECD-Schnitt beträgt er 12,5 Prozent. Wesentlich höher liegt er etwa in der Schweiz (31 Prozent) und Kanada (30 Prozent), auf vergleichbare Werte kommen die USA (23 Prozent), Deutschland und Großbritannien (je 17 Prozent).

Nach wie vor schneiden Kinder höher gebildeter Eltern bei PISA wesentlich besser ab: In allen drei Testgebieten erreichten Akademikerkinder um fast exakt 100 Punkte mehr als Kinder von Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss. Das entspricht etwas mehr als zwei Lernjahren.

Geschlechterspezifische Unterschiede

Gegenüber den letzten Erhebungen deutlich zugenommen hat in Österreich der Geschlechterunterschied in den Naturwissenschaften: Burschen erzielten hier im Schnitt um 19 Punkte mehr als Mädchen - das ist mehr als eine Verdoppelung gegenüber 2006, 2009 und 2012 und der Spitzenwert in der OECD. OECD-weit sind die Geschlechterunterschiede zugunsten der Burschen mit vier Punkten nur gering. Auffällig: In Finnland erbringen sogar Mädchen um 19 Punkte bessere Naturwissenschaftsleistungen.

In der Mathematik hat die Geschlechterdifferenz zugunsten der Burschen in Österreich leicht von 23 auf 27 Punkte zugelegt, im Lesen hat der Vorsprung der Mädchen von 37 auf 20 Punkte abgenommen. Letzteres dürfte aber mit der neuen Erhebung zu tun haben: Mädchen schnitten schon in den vergangenen Erhebungen beim Lesen elektronischer Texte weniger gut ab als beim Lesen gedruckter Vorlagen. Das kam den Burschen bei der diesmal vollständig am Computer durchgeführten Erhebung zugute.

Testen Sie Ihr Wissen

Hätten Sie die richtigen Antworten parat gehabt? News.at hat einige der Fragen aus dem Themenbereich Naturwissenschaft, die Schüler beim Pisa-Test 2015 beantworten mussten, herausgesucht und in ein Quiz verpackt:

Kommentare

Dieser schwachsinnige aus der Luft gegriffene Test ist eine Schande und hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun!!!!Jedes Wort der Politiker ist gelogen und man will unbedingt die unsinnige Gesamtschule durchpeitschen ohne wieder die Lehrer zuz befragen!!!Schgon die NMS ist ein Flop und großteils ist nur "ein" Lehrer in der Klasse, dafür hat man die tollen Leistungsgruppen abgeschaft!!!Politiker mit

higgs70

Naja,allgemein unbestritten scheint zu sein,dass unser Bildungsniveau nicht gerade explodiert.Und es werden wieder die üblichen Verdächtigen vor den Vorhang gezerrt werden, die Lehrer, das Schulsystem, das Ministerium, der Migrationshintergrund und an anderer Stelle das Einkommen der Eltern. Auf die Idee, dass, wenn den Eltern Bildung nicht wichtig ist und/oder sie das aus Zeitmangel nicht vermitteln können/wollen, den Kinderlein diese lästigen Sachen am A..... vorbeigehen, kommt offenbar niemand. Wer nicht zum Lesen angehalten wird,wird sich beim Schreiben schwerer tun,wer nicht zum Kopfrechnen angehalten wird, wird lieber auf die Endsumme am Kassenzettel schauen, uvam. Ist so, auch wenn mans nicht hören will.

Vielleicht könnte man der Fairness halber auch mal eine Studie nachreichen, die das Leseverhalten der Erwachsenen beschreibt. Denn die größeren Esel führen die Herde.

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