Pinguin Dindim kehrt
erneut zu Retter zurück

Eine ungewöhnliche Freundschaft: Tier kommt schon fünftes Jahr in Folge zu Besuch

Vor fünf Jahren rettete Joao Pereira de Souza einen auf einer brasilianischen Atlantikinsel gestrandeten Pinguin. Er war mit Öl verklebt, ein Bein gebrochen, der Rücken verletzt. Er schien dem Tod geweiht zu sein. Pereira de Souza nahm sich dem Tier an, pflegte es gesund. Seither kehrt der auf den Namen Dindim getaufte Pinguin jährlich zurück. Eine ungewöhnliche Freundschaft hat sich entwickelt.

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Herzerwärmend - Pinguin Dindim kehrt
erneut zu Retter zurück

Jahr um Jahr nimmt der Pinguin eine Strecke von tausenden Kilometern auf sich, um zu seinem Retter im Fischerdorf Proveta auf der Ilha Grande zurückzukehren. Pereira de Souza wusste: Im Juni, spätestens aber im Juli würde sein kleiner Freund wieder auftauchen. Und bleiben. Bis er spätestens im Februar wieder seine Weiterreise antreten würde. Doch diesmal ließ Dindim auf sich warten. Der Juni verging, dann der Juli. Kein Dindim.

"Ich war mir sicher, dieses Jahr kommt Dindim nicht mehr", sagte der 73-jährige pensionierte Maurer. Erstmals seit 2011 musste er seinen Geburtstag am 24. Juli allein, mit seiner Frau Creusa, feiern. Doch dann, am 1. August, der unerwartete Besuch: Der Pinguin war wieder da. Das fünfte Jahr hintereinander stand er am Bambuszaun von Pereira de Souzas Häuschen.

Dindim kommt jedes Jahr zurück

Normalerweise lebt das Tier wohl rund 4.000 Kilometer weiter südlich in Patagonien. Doch Dindim lässt es sich nicht nehmen, Jahr um Jahr seinen Retter zu besuchen. Der Pinguinforscher Klemens Pütz nennt die Rückkehr ungewöhnlich, aber plausibel. "Der Ort liegt an der Route der Magellan-Pinguine, nach dem Brüten in Patagonien schwimmen sie im Winter oft tausende Kilometer hoch in den wärmeren Norden bis Brasilien." Es komme immer wieder vor, dass sich Pinguine in Retter oder Pfleger verliebten.

Diese Liebe beruht auf Gegenseitigkeit. "Ich liebe ihn wie meine drei Kinder", sagt Pereira de Souza, wie "orf.at" berichtet. Er hat ihm in den Vorjahren einen Ring angelegt, um ihn wiedererkennen zu können. Nun soll dem Pinguin auch ein GPS-Sender eingepflanzt werden, um seine Route mitverfolgen zu können.

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