Philharmonics und die Folgen

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Heinz Sichrovsky © Bild: NEWS

Zehn Jahre ist das jetzt her, dass sich sieben Mitglieder der Wiener und der Berliner Philharmoniker zusammenschlossen, um alles zu tun, was Gottes selbst ernannte Repräsentantenschaft verboten hat: Sie vermischten Klassik mit Klezmer, Latin Jazz und Pop, nannten sich "The Philharmonics" und fiedelten mit stilistischer Exzellenz alle Einwände ins Nichts. Anfangs bat der Gründer, der charismatische Violinist Tibor Kovac, öfter als einmal um publizistische Hilfe, wenn der kleine Mozart-Saal im Konzerthaus für den monatlichen Auftritt zu groß war. Dann wurde er zu klein, und heute bestreitet das Ensemble ein überbuchtes Abonnement im Großen Saal. Dort gibt am 10. Jänner der Gründer Tibor Kovac sein letztes Konzert mit den "Philharmonics": Das mittlerweile weltweit gastierende Kollektiv hat sich mehrfach in neue Formationen aufgespalten, und die nun von Kovac gegründete heißt "Philharmonic Five". Das fulminante Ensemble, das sich in die Richtung virtuoser Klassik und musikhistorisch relevanter Filmmusik orientiert, konnte in der Pause des Neujahrskonzerts schon per ORF begutachtet werden; die erste Vinyl-LP erscheint im Sommer, attraktive Termine sind in Planung. Und was kann es Besseres geben als zwei ausnahmeformatige Formationen, die den philharmonischen Geist in die Welt jenseits der Elfenbeintürme tragen?

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