Kostüm und Käppi, dazu ein lasziver Blick, den kleinen PEZ-Spender aufreizend von sich gestreckt - über Jahrzehnte hinweg dominierte das Gesicht Gerda Jahns Österreichs Hausmauern, an denen die gelben Kastln hingen. 1957 wars, da gewann eine attraktive junge Frau einen Foto-Wettbewerb in der Zeitschrift "Bravo". Es folgten zahlreiche Castings - und ein Job als "PEZ"-Testimonial.
55 Jahre später stand Jahn im Cafe Landtmann und verwandelte sich ohne viel Mühe abermals in den Eyecatcher für die kleinen süßen Zuckerln. Ebert, wieder bei Worten: "Ich hab sie erst 1999 kennengelernt. Nachdem der Unternehmer in Pension gegangen war, "weil es unmöglich gewesen wäre, zehntausende Automaten auf den Euro umzurüsten", machte er sich auf die Suche nach seiner Symbolfigur. Fündig wurde er in einem Frisiersalon in der Engerthstraße. "Sie war mittlerweile Innungsmeisterin."
Verführerischer Hüftschwung
Ob Ebert die Frau Innungsmeisterin mit dem nach wie vor verführerischen Hüftschwung überhaupt gebraucht hätte, um sein Automaten-Museum, das offiziell Enkelkinder-Museum heißt, zu bewerben, bleibt zu bezweifeln. Denn für die "Lange Nacht der Museen", an dem das Kleinod in der Beckmanngasse 7 schon zum zweiten Mal teilnimmt, hat sich der findige Geschäftsmann und leidenschaftliche Großvater so einiges ausgedacht, um Besucher anzulocken.
Sammler und Liebhaber, aufgepasst: Zwei Damen im PEZ-Look werden am 6. Oktober 300 PEZ-Spender verschenken - und zwar Replikate des ersten Modells aus dem Jahr 1940. Wer zu spät kommt, möge sich nicht grämen, denn Ebert hat noch viele funktionstüchtige Originale (Schilling!) zu verkaufen - von Haribo- und Tutti-Frutti- über Wrigley-, Tic-Tac- und Blausiegel- bis hin zu Durex-, Brieflos- und Märchenautomaten erstreckt sich das Angebot. Preis pro Stück: 300 Euro. PEZ-Automaten gibt es keine mehr, diese sind längst vergriffen.
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PEZ Österreichischer Exportschlager!