2014: Es war kein gutes Jahr

Vor allem international - hiesige Sorgen bleiben da noch immer Luxusprobleme.

von Peter Pelinka - 2014: Es war kein gutes Jahr © Bild: NEWS/Herrgott Ricardo

Nein, das war kein gutes Jahr. Vor allem international - hiesige, berechtigte Sorgen bleiben da noch immer Luxusprobleme.

Weltwirtschaftlich haben sich die Hoffnungen auf einen nachhaltigen Aufschwung nach der großen Banken-und Börsenkrise von 2008 nicht erfüllt. Auch in der (nur relativ) sorgenfreien EU gibt es fast 30 Millionen Arbeitslose, davon sechs Millionen unter 25 Jahren. Kein Wunder: (Fast) Alle reden nur vom Sparen, (zu) wenige vom Investieren. So nötig der Abbau der Staatsverschuldung auch ist - ohne Investitionen, vor allem in Bildung, wird Europas Wirtschaft noch mehr zurückfallen. Auch gegenüber den USA: Die haben sich (hauptsächlich dank billiger Energie durch das knallhart durchgezogene Fracking-Verfahren) ökonomisch zwar etwas erholt, sind aber politisch gelähmt. Durch die innenpolitische Polarisierung, durch den eben wieder sichtbar gewordenen latenten Rassismus, durch die Überforderung in ihrer Rolle als "Weltpolizist". Ob im Nahen Osten, ob beim Kampf gegen die islamistischen Faschisten der IS, ob beim Kampf gegen den Klimawandel: Ohne sie geht gar nichts, mit ihr auch nur viel zu wenig.

Und in Europa sind die rechten Nationalisten von Le Pen bis Strache im Vormarsch - eine Gefahr für die Handlungsfähigkeit des Kontinents, für eine humane Migrationspolitik, für den Euro. Sie sind es auch, welche Putins Russland bewundern - aber nur als Stachel gegen die europäische Einigung. So wird ein kalter Krieg nicht abgewehrt, sondern gefördert.

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