Was Ihre Periode alles über Sie verrät

Ihre monatliche Blutung ist ein wichtiger und lehrreicher Indikator für Ihre Gesundheit.

"Erdbeerwoche","Los Wochos" oder schlicht "ihre Tage" - die Periode hat viele Namen. Sie ist die Unaussprechbare und macht einen bisweilen zur Unansprechbaren. Dass die Scham, die ihr anlastet, jeglicher Vernunft entbehrt und Frauen in anderen Ländern wegen ihr sogar Ausgrenzung ausgesetzt sind, hat uns die "Menstruationsrevolution" gelernt. Was Sie vielleicht noch nicht wussten: Ihre "Regel" ist ein Indikator für Ihre gesundheitliche Verfassung und kann Ihnen helfen, Ihren Körper besser zu verstehen.

von Periode © Bild: istockphoto.com/Chorniy10
London Marathon - Protestaktion
© Kiran Gandhi Kiran Gandhis Lauf (zum Vergrößern klicken)

In diesem Jahr fand eine fast schon revolutionäre Veränderung der Wahrnehmung der weiblichen Menstruation statt. Das Stichwort, das in dem Zusammenhang viral in Zusammenhang gebracht wurde, war "Periodshaming". Die Vorreiterin eine mutige Bloggerin namens Kiran Gandhi, die während ihrer Periode an einem Marathon teilnahm, ohne ein Tampon zu benutzen.

Mehr als nur Provokation

Gandhis Lauf war ein fast radikal anmutender Akt gegen eines der letzten Tabu-Themen der Menschheit. Die 26-jährige Studentin hat damit eine wahre "Menstruationsrevolution" losgetreten. (mehr dazu hier)

Was die Periode über die Gesundheit sagt

Doch ist dieses Umdenken auch in unseren Köpfen angelangt? Letztlich beginnt das soziale Stigma in unseren Köpfen. Man muss zwar jetzt nicht gleich in einem wahren Begeisterungssturm ausbrechen, wenn man die Periode bekommt. Aber sie ist ein Teil von uns Frauen, unserer Weiblichkeit. Und: Sie lehrt uns viel über unseren gesundheitlichen Zustand. Wie das Gesundheitsportal Lifeline berichtet, liefert die Art der Blutung eine ganze Reihe von Hinweisen auf den Hormonzustand, die Fruchtbarkeit, Krankheiten wie Endometriose oder gutartige sowie bösartige Tumore.

Die häufigsten Varianten der Menstruation und was sie bedeuten können

Regelschmerzen während der Periode: Die medizinische Bezeichnung lautet Dysmenorrhö. Es handelt sich um ziehende, stechende Unterleibskrämpfe. Sie entstehen, wenn sich die Gebärmutter zusammen zieht und ihre Schleimhaut abstößt. Sind die Regelschmerzen stark ausgeprägt, kann die Ursache Endometriose sein. Gebärmuttergewebe, das außerhalb der Gebärmutter wächst, beginnt zyklusgemäß zu bluten. Dabei entstehen die massiven Schmerzen. Experten gehen davon aus, dass zwischen sieben und 15 Prozent der geschlechtsreifen Frauen unter mehr oder weniger ausgeprägter Endometriose leiden.

Sehr kurzer Zyklus: Die Zykluslänge der Periode kann differieren. Alles ist normal, was zwischen 21 und 35 Tagen liegt. Kommt die Menstruation jedoch häufiger, kann das verschiedene Ursachen haben: Zum Beispiel Stress, einen zu frühen Eisprung und dass das Gelbkörperhormon Progesteron nicht ausreichend produziert wird.

Sehr lange Periode: Kommt die Periode nur im Abstand von mehr als 35 Tagen, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass kein Eisprung stattfindet. Daneben verzögert sich die Menstruation manchmal bei Frauen, die ständig etwas zu wenig essen. Oder auch in sehr jungen Jahren.

Unregelmäßiger Zyklus: Kommt die Periode manchmal zu früh, dann wieder später, deutet das auf Hormonschwankungen hin. Sie sind meist ganz normal und nach einigen Monaten pendelt sich der Zyklus wieder auf seinen ursprünglichen Rhythmus ein. Typisch sind diese Schwankungen auch für den Beginn der Wechseljahre. Halten sie jedoch an, könnten Alkohol, Stress oder Diäten Auslöser sein.

Blutungen nach der Periode: Treten ein paar Tage nach der Periode nochmals Zwischenblutungen oder Schmierblutungen auf, kann das auf eine bakterielle Infektion hinweisen. Allerdings könnte es sich auch um ein erstes Anzeichen für eine Krebsvorstufe handeln, etwa Gebärmutterhalskrebs.

Ausbleiben der Periode: Kommt die Menstruation nicht (medizinisch Amenorrhö), denkt jede Frau zuerst an Schwangerschaft. Doch es gibt noch einige andere Ursachen: Hormonveränderungen, die durch starkes Übergewicht oder auch beim Gegenteil, zu starkem Untergewicht ausgelöst werden. Darüber hinaus bekommen auch Frauen, die über einen längeren Zeitraum hinweg exzessiv Sport treiben, ihre Periode oft nicht mehr.

Regelschmerzen
Die stechenden Schmerzen entstehen, wenn die Gebärmutter sich zusammenzieht und die Schleimhaut abstößt. Starke Regelschmerzen sind ein Krankheitsanzeichen.

Endometriose
Oft sind starke Regelschmerzen das erste Anzeichen für Endometriose. Bei einer Bauchspiegelung kann der Arzt das versprengte Gebärmuttergewebe auffinden.

Farbe der Periodenblutung

Mittelrot: Normalerweise ist das Menstruationsblut satt mittelrot.

Dunkelrot: Dunkelrote Färbung und Dickflüssigkeit dagegen sind die Anzeichen für einen hohen Östrogenspiegel. Er ist verantwortlich dafür, dass die Gebärmutter eine dicke Schleimhaut aufbaut, die beim Abstoßen zu starken, dunklen Periodenblutungen führt. Das ist häufig in der letzten Zeitspanne vor den Wechseljahren der Fall. Aber auch Myome, die innerhalb der Gebärmutter wachsen, können die dunkle Blutung hervorrufen.

Hellrosa: Hellrosa Blutung ist ein Anzeichen für niedrige Östrogenwerte. Die Ursache kann Hungern sein, hoher Alkoholkonsum kann ebenfalls eine Rolle spielen.

Stärke der Blutung

Ist die Periode nur schwach ausgeprägt und verlieren Sie dabei nur wenig Blut, können Hormonschwankungen verantwortlich sein - etwa durch Stress. Allerdings kann die schwache Blutung altersbedingt sein, etwa weil der Östrogenspiegel sinkt.

Normalerweise beträgt die Blutmenge, die eine Frau im Rahmen der Periode verliert, nur 65 Milliliter. Ist die Monatsblutung wesentlich stärker, werden beispielsweise Tampon plus Binde in wenigen Stunden durchgeblutet, kommen Myome, Polypen, Krebs oder Endometriose als Ursache in Frage.

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