Ein Unfall, eine Krebserkrankung oder Missbildungen können dem Mann sein bestes Stück kosten. Noch schafft man hier Abhilfe, indem man den Penis aus Haut und Muskelgewebe vom Oberschenkel oder Unterarm des Betroffenen rekonstruiert. Die Erektion wird dann mittels einer Art Blasebalg herbeigeführt. Geht es nach den Forschern rund um Anthony Atala, soll sich dies aber bald ändern.
Künstliche Hasen-Penisse
Bereits seit Jahren forscht das Team aus North Carolina an der Möglichkeit, Penisse im Labor zu züchten. Erste Erfolge verzeichnete es laut "theguardian.com" bereits vor fünf Jahren: Die Forscher züchteten Hasenpenisse aus Zellen, die sie dann zwölf Tieren implantierten. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Sämtliche Tiere versuchten sich zu paaren. Bei acht Hasen kam es zum Samenerguss, bei vier sogar zur Befruchtung der Partnerin.
Penis im Labor gezüchtet
Nun versuchen die Forscher ihre Erkenntnisse auf die menschliche Spezies zu übertragen. Erstmals züchteten sie einen menschlichen Penis im Labor. Hierfür bedienten sie sich eines Spenderglieds, welches die Grundform vorgeben sollte. Um es von sämtlichen Körperzellen des Spenders zu befreien, wurde es für einige Wochen in ein spezielles Reinigungsmittel eingelegt. Danach war nur noch ein aus Kollagen bestehendes Gerüst vorhanden, welches dann mit Zellen eines verletzten Penisses wiederum aufgebaut wurde.
Penis im Härtetest
Sechs Stück erzeugten die Forscher bis dato auf diese Weise. Um deren Belastbarkeit zu testen, werden die künstliche erzeugten Glieder von einem speziellen Gerät gedrückt, gezogen und gedreht. Selbstverständlich wird auch die Erektionsfähigkeit getestet. Hierfür wird Flüssigkeit in den von Menschenhand erzeugten Penis gepumpt. Die Forscher hoffen, dass in rund fünf Jahren der erste im Labor gezüchtete Penis implantiert werden kann.
