Etliche Modedesigner setzen für ihre Kollektion 2014/15 wieder auf Pelz und das macht sich auch bei den Konsumenten bemerkbar. Einige Befragte outen sich in der Umfrage "Check your Jacket", die in Wien, Berlin und Zürich durchgeführt wurde, sogar als Pelzliebhaber. Ob der Kragenbesatz am Mantel jedoch ein echter oder falscher Pelz ist, wissen viele nicht. Auch um welches Tier es sich handelt, ist den Kunden oft nicht bewusst.
Straßenumfrage: Echter Pelz oder Fake?
Unwissende Konsumenten
"Auch wenn es erfreulicherweise viele Passanten gab, die Pelz ganz entschieden ablehnen, zeigte sich deutlich, dass Pelz wieder salonfähig ist", sagt "Vier Pfoten"-Kampagnenleiterin Indra Kley, die in Wien die Interviews durchführte. Ein Grund dafür sei, dass Pelz in der aktuellen Mode vor allem als Besatz und kaum noch als kompletter Mantel zu finden sei. Die Tierschützer orten daher Aufklärungsbedarf: "Viele der Befragten wussten nichts über das Fell an ihrer Kleidung. Einige dachten, dass aufgrund des niedrigen Preises einer Jacke der Besatz niemals ein echter Pelz sein könnte", teilt Kley mit. Doch der Preis ist laut Tierschützern kein eindeutiges Kriterium dafür, ob der Pelz echt oder unecht ist. Kleidung mit echtem Pelzbesatz kann durchaus ein Schnäppchen sein. So ist eine Haube mit Pelzbommel schon für 20 Euro zu haben.
Kritisiert wird von "Vier Pfoten" auch, dass die Pelzmode meist nur unzureichend oder gar nicht deklariert ist. Informationen zu Tierart oder Herkunft finden sich nur selten, so die Organisation. Über die Haltungsbedingungen auf Pelzfarmen erfährt der Verbraucher gar nichts.
Wie man Echtpelz von Kunstpelz unterscheidet
Doch wie kann man als Verbraucher beim Einkauf erkennen, ob ein Pelz echt oder unecht ist? Laut Experten gibt es einige Merkmale, die der Kunde relativ einfach überprüfen kann: Sind die Pelzhaare beim Auseinanderziehen auf Leser, statt an textilem Stoff befestigt, so handelt es sich um einen Echtpelz. Ein weiterer Tipp betrifft die Beschaffenheit der Härchen: Bläst man selbst oder der Wind in einen Pelz hinein und die Härchen flirren in verschiedene Richtungen, kann man von Echtpelz ausgehen. Kunstpelz ist hingegen fester und die Härchen haften eher aneinander. "Falscher Pelz ist weniger fein und reagiert nicht so extrem", sagt die Kampagnenleiterin.
Wer es ganz genau wissen will, kann sich auch über die Tierschutz-App (http://www.vier-pfoten.at/service/tierschutz-app) informieren, welche Firmen garantiert keinen Echtpelz verkaufen. Klickt man auf "Pelzfrei shoppen" erhält man eine Liste all jener Unternehmen, die beim "Fur Free Retailer Programm" mitmachen. Sie haben sich zu einem Ausstieg aus dem Pelzverkauf verpflichtet. Darunter sind bereits etliche nahmhafte Konzerne wie Esprit, H&M, C&A und s.Oliver.
Durch die Verwendung kleiner Pelzteile und eine steigende Nachfrage in Asien ist die Anzahl der für Mode getöteten Pelztiere drastisch angestiegen. Weltweit sterben jedes Jahr circa 100 Millionen Nerze, Füchse und Marderhunde für die Modebranche.
Weiterführender Link:
Onlinekampagne gegen Pelz: www.parade-gegen-pelz.org
Kommentare
Noch entscheiden wir selbst, tragen wir Pelz oder nicht. Für mich hat Pelz mehr Vorteile als Nachteile, so werde ich mich in Zukunft weiterhin für echten Pelz entscheiden. Jedem fell sehen wir an, ob es von mißhandelten Tieren stammt oder von pfleglich behandelten.
die leute die pelz tragen sollten selber mal in so eine fabrik gestellt werden. sie sollen es richtig fühlen, wie es "ihrem" pelz geht. denke, diese personen kann man dann in die klappse stecken....
Ich bin erschüttert, wie gleichgültig vielen Menschen das unermesslichen Tierleid der "Pelztiere" ist. Es gibt so viele wärmende Alternativen und ich glaube nicht, dass es viele Menschen gibt, die nicht wissen wie Pelz hergestellt wird und dass es keine artgerechte Haltung dieser Tiere gibt. Modeschöpfer die Pelz propagieren sind für schlicht letzklassig.