"Männer und Frauen sind zu wenig informiert über Themen der Schwangerschaftsvermeidung und Verhütung. Viele überschätzen ihr Wissen in diesem Bereich und sind auch schlicht überfordert mit dem Wissen über die Sicherheit und die Handhabung von Verhütungsmitteln", so Elisabeth Pichler von Gynial, einem österreichischen Pharmaunternehmen, das sich auf Verhütung, Kinderwunsch, Schwangerschaft und Intimgesundheit spezialisiert hat.
Sex-Mythen halten sich hartnäckig
Und weiter: "Es ist oft unglaublich, was für Gerüchte rund um das Thema kursieren. Auf einer Plattform für Jugendsexualität wurde heuer allein in einem einzigen Monat ein Artikel 6.000 Mal geklickt, in dem beruhigt wurde, dass es nicht möglich wäre, durch bloße Fingerberührung mit Spermien außerhalb des Körpers oder sogar durch Kleidungsstücke hindurch schwanger zu werden."
Laut Pichler gilt das Kondom immer noch als eines der sichersten Verhütungsmittel. Dem aktuellen Pearl-Index zufolge ist es das aber bei weitem nicht. Der Pearl-Index gibt Aufschluss über die Sicherheit eines Verhütungsmittels, gemessen an der Anzahl ungewollter Schwangerschaften bezogen auf 100 Frauen innerhalb des ersten Anwendungsjahres. Ein Pearl-Index von 2 für das Kondom bedeutet zum Beispiel, dass von 100 Frauen, die diese Verhütungsmethode über ein Jahr anwenden, im Schnitt zwei Frauen schwanger werden.
Top 10 Verhütungsmethoden
- Hormonimplantat 0,05
- Sterilisation d. Mannes 0,1
- Hormonspirale 0,2
- Kupferkette 0,3
- Pille 0,3
- Hormonring 0,3
- Hormonpflaster 0,3
- 3-Monatsspritze 0,3
- Sterilisation der Frau 0,5
- Kupferspirale 0,6
Wenn das Kondom auch nicht unter den Top 10 aufscheint, gilt es nach wie vor als sicherster Schutz vor Geschlechtskrankheiten. Der schlechte Pearl-Index ist Pichler zufolge vor allem auf die unsachgemäße Anwendung und nicht auf das Platzen während des Geschlechtsverkehrs zurückzuführen. "Auch ein Mythos, der nicht so einfach aus der Welt zu schaffen ist", kommentiert Pichler.
