Ist dieses Werbevideo nur ein Promo-Gag? Ein entzückender kleiner Junge lächelt einem entgegen und betritt zaghaft den Gangway. Im nächsten Augenblick sind statt Kinderschuhen heiße High Heels zu sehen: Aus dem Jungen ist eine strahlende Laufstegschönheit geworden, eine Gewinnerin einer Miss-Wahl, die nun lächelnd Männern in Flugzeuggängen aufhilft, die angesichts ihrer Schönheit weiche Knie bekommen. Am Ende verkündet ein männlicher Kollege: "I believe it's my way" ("Ich glaube, es ist mein Weg").
Gleiches Recht für alle
Das Unternehmen ist sichtbar stolz auf ihre Flugbegleiter und ganz besonders auf jene vier ihrer 26 Angestellten, die als Männer den Damen an Schönheit in nichts nachstehen. Dabei ginge es laut dem Präsidenten der Fluglinie nicht darum, einen Publicity Coup zu landen, sondern gleiche Rechte für alle zu fördern.
"Kathoeys": Akzeptiert aber nicht gleichberechtigt
Für Transsexuelle, also biologische Männer, die sich wie Frauen fühlen, gibt es in Thailand nicht viele Möglichkeiten Geld zu verdienen. Anders als in vielen westlichen Kulturen sind "Kathoeys" in Thailand zwar sichtbarer und akzeptierter, dennoch genießen diese nicht die gleichen Rechte. Viele "shemales" sind im Rotlichtmilieu tätig.
"Transsexuelle Bewerber müssen sehr feminin sein"
Ab April 2012 will PC Airlines Südkorea, Hing Kong, Singapore und China befliegen. Tausende Bewerbungen trafen ein, darunter mehr als einhundert Anfragen von Transvestiten und Transsexuellen. Präsident Peter Chan gab an, sich bei den Bewerbungsgesprächen extra viel Zeit genommen zu haben: "Ein Ausschlusskriterium bei männlichen Flugbegleitern kann eine falsche Einstellung sein, oder die Art, wie sie gehen oder lächeln. Bei weiblichen Flugbegleitern kann es daran scheitern, wenn es ihnen an Geduld mangelt oder sie ihr Charakter nicht qualifiziert", erklärt er. "Bei Transsexuellen gehen wir sicher, dass sie auch einen femininen Charakter haben."
Dissanai Chitpraphachin, 23, die zum schönsten Transvestiten Thailands gekrönt wurde, ist glücklich über ihre Chance, als Flugbegleiterin arbeiten zu können. Dennoch weiß sie: "Die Menschen werden uns verstärkt beobachten... das bedeutet viel Druck für uns."