Paar in Bochum: "Satan hat uns den Mord befohlen"

Rund sechs Monate nach einem besonders grausamen Ritualmord an einem 33 Jahre alten Mann müssen sich zwei tatverdächtige Satans-Anhänger jetzt wegen Mordes vor dem Landgericht Bochum verantworten. Das Ehepaar Manuela und Daniel Ruda war fünf Tage nach der Bluttat in Thüringen fest genommen worden.

Paar in Bochum: "Satan hat uns den Mord befohlen"

Die Staatsanwaltschaft wirft der 23 Jahre alten Frau und ihrem 25-jährigen Ehemann vor, am 6. Juli vergangenen Jahres einen ehemaligen Arbeitskollegen ermordet zu haben: Der Mann wurde regelrecht abgeschlachtet: 66 Messerstichen und Hammerschläge zählten die Gerichtsmediziner! Auch auf den bereits leblosen Körper sei noch eingestochen worden.

In der Wohnung fanden sich okkulte Symbole und Gegenstände wie Totenschädel, Grablaternen, ein schwarzer Sarg, auf dem Kopf stehende Kreuze und Hakenkreuze. Außerdem entdeckten die Fahnder eine Liste mit Namen möglicher weiterer Opfer.

Todesparty in Witten
Hinter Gittern erzählte das Paar der Polizei und seinen Verteidigern: "Satan hat uns die Tat befohlen." Nach Angaben der Anklagebehörde hatte das dem Satanismus verfallene Duo sein späteres Opfer zu einer Party in seine Wohnung im westfälischen Witten eingeladen. Für beide stand schon zu Beginn der Feier fest, dass der 33-Jährige Satan geopfert werden soll.

Zweifel an Schuldfähigkeit
Insgesamt sechs psychiatrische und psychologische Sachverständige sollen in dem Verfahren vor dem Bochumer Landgericht klären, ob die beiden Angeklagten für den bestialischen Mord strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen sind. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Mörder-Paar vermindert schuldfähig, aber zugleich weiter als gefährlich anzusehen ist.

Bei der Festnahme der Teufelsanbeter stellte die Polizei eine Pistole und ein langes Messer sicher. Auf der Heckscheibe des Fluchtautos prangte der Schriftzug "Soko Friedhof" und auf dem Kofferraumdeckel das Wort "Grabschönheit". Der Satanskult des Pärchens soll schon zwei Jahre vor der Bluttat begonnen haben.

Die erste Begegnung der Kellnerin und des Autoverkäufers fand auf einem Friedhof statt. Das Paar hatte sich über eine Kontaktanzeige kennen gelernt. Darin suchte ein "pechschwarzer Vampir Prinzessin der Finsternis, die alles und jeden verachtet und mit dem Leben abgeschlossen hat". Für den Prozess sind bis zum 28. Jänner sechs Verhandlungstage angesetzt.