Erfinder feiert 410. Geburtstag

Versuch mit Magdeburger Halbkugeln macht Naturforscher und Ingenieur berühmt

von Ein Denkmal an den Erfinder Otto von Guericke (1602-1686) steht in Magdeburg. Der Gelehrte feiert heuer seinen 410. Geburtstag. © Bild: APA/DPA/Förster

Unvergessen bleibt Guericke durch seinen werbewirksamen Magdeburger Halbkugelversuch, mit dem er auf Kongressen und Reichstagen die Zuschauer erstaunte, seine Heimatstadt bekannt machte und sich als Wissenschaftler etablierte. Dazu pumpte er zwei aneinander gelegte Halbkugeln luftleer, bis sie durch den außen herrschenden Luftdruck zusammengehalten wurden. Dann ließ er 16 Pferde gegen die Kraft des Luftdrucks ankämpfen. Die Gespanne schafften es nicht, die Halbkugeln zu trennen. Sobald man aber ein Ventil öffnete und die Luft in die Kugeln strömte, fielen sie wie von Geisterhand auseinander.

Guericke wurde am 20. November 1602 (nach neuem Kalender der 30. November) in einer Patrizierfamilie in Magdeburg geboren und sollte seinem Vater als Mitglied des Rats nachfolgen. Er studierte Juristerei und besuchte die Ingenieurschule im holländischen Leiden. Als Mitglied des Rats der Stadt Magdeburg musste er im Dreißigjährigen Krieg 1631 die Zerstörung der Stadt mit ansehen. In den folgenden Jahren leitete er als Festungsingenieur den Wiederaufbau der Stadt, 1646 wurde er Bürgermeister.

Neben seiner Arbeit für die Stadt experimentierte Guericke immer wieder mit dem Vakuum und beteiligte sich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts an den Diskussionen über die astronomischen Weltbilder. Das Weltall war für ihn ein offenes System von Himmelskörpern, die sich im luftleeren Raum bewegen. Nachdem er auf der Erde einen luftleeren Raum erzeugen konnte, war für ihn klar, dass das All auch luftleer ist.

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