Orlando-Massaker:
Überlebender fühlt sich schuldig

Luis Burbano gibt zu: Er hat die Tür zugehalten und andere Partygäste eingeschlossen

von Orlando-Überlebnder Luis Burbano © Bild: Screenshot Fox News

Als der Todesschütze Omar Mateen am Sonntag gegen 2.00 Uhr das Feuer im Nachtclub "Pulse" eröffnete, dachte Burbano nicht sofort an Schüsse, wie er berichtete. Zuerst habe er geglaubt, es sei Teil der Musik. "Es ging bah, bah, bah, bah. Aber dann haben wir uns umgeschaut und gesagt, dass es sich komisch angehört hat", sagte er. Wenige Augenblicke später realisierte er, dass es sich um Schüsse handelte. Er warf sich zu Boden und zog seinen besten Freund und eine Frau, die neben ihm stand, mit auf den Boden.

Burbano entdeckte schließlich einige Club-Besucher, die durch eine Tür mit der Aufschrift " Nur für Mitarbeiter" gingen. Er folgte ihnen. Im Interview gab der Überlebende später an, dass der Gang dahinter völlig mit Leuten überfüllt gewesen sei, die durch die Ausgangstür ins Freie drängen wollten. Rund 20 Menschen hätten sich im Gang befunden. Er habe daher die Tür für 10 bis 15 Sekunden zugehalten, um den Leuten im Gang die Chance zu geben, hinaus zu gelangen. "Zu diesem Zeitpunkt sind die Schüsse immer lauter geworden, als ob er (der Schütze; Anm. d. Red.) näher kommen würde", sagte Burbano. Er gab zu, dass diese Aktion riskant war, beteuerte aber auch: "Sie haben geklopft und gegen die Tür gedrückt ... aber in diesem Augenblick habe ich nur zu tun versucht, was ich in dem Moment für das Beste gehalten habe", sagte er. "Du weißt nicht, was zu tun ist, bis es passiert und ich habe geglaubt, ich mache das Richtige."

Der Überlebende im Interview mit dem Sender "Fox":

Wirklich freuen könne er sich nicht darüber, dass er lebendig aus dem Nachtclub herausgekommen ist, teilte Burbano mit. Er fühle sich schuldig, überlebt zu haben. "Jemand hat mir gesagt, ich hätte eine zweite Chance im Leben bekommen und ich habe gesagt: 'Ist es das, was das ist?' Ich bereue es. Ich bereue diese zweite Chance", sagte er.

Kommentare

Oberon

Vielleicht war es ja genau das Richtige, was Luis Burbano getan hat? Auf jeden Fall zeigt er Sensibilität, dass er sich überhaupt darüber Gedanken macht und sich auch noch schuldig fühlt.
Wer weiß, was passiert wäre, wenn alle Menschen gleichzeitig durch den Gang gerannt wären...?!

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