Internationaler Tag des Orang-Utans

Was Sie über die schlauen Menschenaffen vermutlich noch nicht wussten...

von Orang-Utan-Baby © Bild: corbis
Orang-Utan
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1. Orang-Utans sind gut im Planen

Wer hätte das gedacht? Doch Orang-Utans planen tatsächlich oft schon im Voraus, wo die Reise am nächsten Tag hingehen soll. Ist der Plan erst mal erstellt, teilen die Männchen ihren Artgenossen bereits am Vorabend mit, in welche Richtung sie am Folgetag ziehen wollen. Das tun sie mit lauten Rufen, die bis zu vier Minuten dauern und einen Kilometer weit zu hören sind. Der Sinn der Übung? Ganz einfach: Einerseits sollen die Weibchen zum Mitziehen animiert werden, während andere Männchen abgeschreckt werden sollen. Man will doch nicht, dass man sich in die Quere kommt!

Orang-Utans
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2. Orang-Utans sind recht bodenständig

Vor rund eineinhalb Jahren fand man heraus, dass sich Orang-Utans weitaus häufiger am Boden bewegen als bisher angenommen. Bis dato ging man davon aus, dass die Fortbewegung am Boden allein von der Zerstörung des Waldes durch Menschen forciert wurde. Tatsächlich ist sie aber eine natürliche Verhaltensweise. Man nahm auch an, dass sich vor allem die schweren Männchen außerhalb von Baumkronen fortbewegten - und dies auch nur selten. Eine Studie zeigte aber, dass auch Weibchen mit ihren Jungtieren häufig am Boden anzutreffen sind.

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3. Geliebtes Kuscheltier

Ein Vorfall am Pariser Flughafen Charles de Gaulle im Juli 2014 zeigte, wie sehr ein Orang-Utan an einem Plüschtier hängen kann. Das Sicherheitspersonal wollte dem Menschenaffen, der in einen Käfig gesperrt nach Chile geflogen werden sollte, sein Plüschtier entlocken. Immerhin musste man sicherstellen, dass in dem Spielzeug nichts Illegales versteckt ist. Doch ohne Erfolg. Der Orang-Utan wehrte sich mit allen Vieren gegen den Versuch der Polizisten, ihm sein Kuscheltier wegzunehmen. So wurde er schließlich zweimal in einer Sicherheitsschleuse durchleuchtet. Mit dem Stofftier in seinen Armen.

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4. Bedrohter Lebensraum, bedrohtes Tier

Indem der Mensch die Wälder zerstört, raubt er dem Orang-Utans seinen Lebensraum. Auf Sumatra etwa wurden in den letzten 20 Jahren 70 Prozent der Waldfläche abgeholzt. Experten warnen davor, dass bis zum Jahr 2030 nahezu alle Habitate von Orang-Utans durch den Abbau von Rohstoffen wie Öl, Gas oder Holz zerstört sein könnten. Falls die Entwicklung im heutigen Tempo weitergeht, werden demnach nur noch zehn Prozent ihrer Lebensräume in Afrika und ein Prozent der Fläche in Asien unberührt sein. Abgesehen davon werden jährlich bis zu 3.000 der wohlgemerkt gefährdeten Tierart getötet. Viele von ihnen fallen dem Menschenaffenhandel zum Opfer. Andere wiederum werden gegen Kopfgeld, weil sie als Ernteräuber gelten.

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5. Orang-Utans haben ein gutes Gedächtnis

Erfahrung macht nicht nur Menschen klug. Auch Orang-Utans verfügen über ein bisher ungeahnt langes Erinnerungsvermögen, wie Forscher im Juli 2013 herausfanden. In einer Studie zeigte sich, dass sich die Tiere problemlos an eine Werkzeug-Suche erinnerten, die sie in einem Experiment drei Jahre zuvor nur viermal geübt hatten. So hatten die Orang-Utans die damals gemachten Erfahrungen mühelos abgerufen - obwohl sie gar nicht erwarten konnten, dass sie sich einmal daran erinnern müssten. Daraus schlossen die Forscher, dass Orang-Utans und Menschen einige Merkmale des Verschlüsselns und Erinnerns von persönlichen Erlebnissen teilen.

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