Frisch gebrüht

Opels kleiner SUV heißt jetzt Mokka X, wurde innen entrümpelt, außen aufgefrischt

Noch vor sechs Jahren, am Höhepunkt der Krise, war nicht sicher, ob die Traditionsmarke Opel überhaupt weiter bestehen würde. Sie durfte, und heute erfreut sich Opel eines reparierten Images, einer doch vielfältigen Modellpalette und damit steigender Um- und Absatzzahlen. In Österreich rangieren die Rüsselsheimer im Markenranking wieder auf Platz zwei hinter VW.

von Opel Mokka X 1,4 Allrad © Bild: Adam Opel AG

Großen Anteil am – noch laufenden – Reha-Prozess hat der kleine Geländewagen Mokka, der dank 620.000 verkaufter Exemplare (davon 16.640 in Österreich) seit seiner Markteinführung 2012 Opel-intern gar "Rettungswagen" tituliert wird. Ein kleiner Schönheitsfehler in der Erfolgsstory mag der Umstand sein, dass sich vornehmlich die Generation der sogenannten Best Ager einen Mokka gönnt: Die Atouts klein, wendig und erhöhte Sitzposition stechen eben bei der Generation 60 plus besonders gut.

Opel Mokka X 1,4 Allrad
© Adam Opel AG

Der frisch aufgebrühte Mokka soll eine noch weiter gespannte Klientel ansprechen und hat jetzt ein X als Namenszusatz bekommen, das für seine Crossover-Talente steht. Und ein neues Gesicht: weniger Chrom im Grill, eine flügelförmige Nase und schmalere LED-Leuchten; Letzteres ein Thema, auf das Opel besonders stolz ist, weil es adaptives Licht normalerweise nur in höheren Klassen gibt. Das bringt eine bessere Ausleuchtung der Straße, ohne aber den Gegenverkehr zu blenden. Liverpool-Trainer Jürgen Klopp, seit Dortmund-Zeiten Opelaner, weist im TV-Spot witzig darauf hin. Im Innenraum des Mokka X geht es um Welten aufgeräumter und smarter zu als im Vorgängermodell, weil die Opel-Techniker das alte Armaturenbrett einfach entsorgt haben. Das bedeutet: Jetzt gibt es ein hochauflösendes Display zwischen Tacho und Drehzahlmesser, einen großen Touchscreen und dadurch – und das ist enorm nervenschonend – kaum Knopferln und Drehregler mehr, weil die zentrale Bedienung aller wichtigen Funktionen eben über diesen Bildschirm erfolgt.

Opel Mokka X 1,4 Allrad
© Adam Opel AG

Natürlich ist auch der Telematik-Dienst Onstar an Bord. Der holt Hilfe, wenn der Fahrer es nicht mehr kann, oder verbindet mit eifrigen Callcenter-Mitarbeitern, die Navigationsziele ins Auto beamen können, wenn man zu faul ist, selbst nachzuschauen.

Auf der Motorenseite gibt es einen Neuzugang: Der 1,4-Liter-Turbobenziner mit 152 Pferdchen unter der Haube ist zwar aus dem Astra bekannt, debütiert im Mokka X aber mit Sechsgangautomatik und Allradantrieb. Eine recht spritzige Liaison, weil der kleine Opel-SUV rasch auf Touren kommt, locker-flockig Kurven schnupft und auch im leichten Gelände nicht versauert.

Daten

Opel Mokka X 1,4 Allrad

Preis: ab € 26.090,–
Motor: 4 Zylinder, Turbobenziner, 1399 ccm
Leistung: 152 PS (112 kW)
Spitze: 193 km/h
0–100: 9,7 Sek.
Verbrauch: 6,6 l/100 km
Emission: 148 g CO2/km
Fazit: Trotz neuen Namens und frisch geschminkten Gesichts ist der Mokka X kein echt neues Auto, aber punktgenau upgedatet.

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