Internet-Kauf: Gerne, aber sicher

20 Tipps: So können Sie unnötigen Stress und Ärger beim Einkaufen im Web vermeiden

Betritt man ein Geschäft – ganz gleich ob Edelboutique oder Ramschbude – hat man schon nach wenigen Augenblicken einen Eindruck gewonnen, ob man in dem Laden sein Geld lassen will. Beim Shopping im Internet ist das komplett anders. Die Gefahr, dass der virtuelle Shop nur auf einem Server in Mikronesien existiert, ist groß. Daher im Folgenden eine Art Einkaufsliste, auf der man nachlesen kann, wie der Online-Einkauf nicht entgleisen kann. Wichtig: Beim Online-Shopping außerhalb der EU kann sich die Rechtslage unterscheiden.

von Online-Shopping - Internet-Kauf: Gerne, aber sicher © Bild: Corbis

1. Impressum begutachten
Jeder seriöse Online-Shop muss ein Impressum haben. Der Link zur Visitenkarte des Unternehmens muss leicht auffindbar und von jeder Page des Portals zugänglich sein. Das Impressum muss enthalten (Ö & EU): Postanschrift, Telefonnummer, UID (Steuernummer), Firmenbuchnummer (Registernummer) und den Namen des Geschäftsführers. Fehlt das Impressum – nicht einkaufen!

2. Käuferinfos recherchieren
Google weiß fast alles – auch, wie gut ein Internet-Shop ist. Daher sollte man vor dem Einkaufen das "Web-Orakel" befragen. Eine Suche nach dem Shopnamen, kombiniert mit den Begriffen "vorsicht" oder "betrug", bringt schnell negative Bewertungen in Foren und Blogs zum Vorschein.

3. Nur bei https registrieren
Daten werden im Internet grundsätzlich unverschlüsselt übertragen. Für Bezahlvorgänge sichert (fast) jeder Shop die Verbindung. Doch in den meisten Shops muss man sich vor dem Einkaufen mit Name, Adresse, Telefonnummer und anderen persönlichen Daten registrieren. Wird für diese Datenübermittlung keine gesicherte Verbindung verwendet (https in der URL) – anderen Shop suchen!

4. AGB vorher durchlesen
Macht kaum jemand – sollte aber unbedingt vor dem Shoppen erledigt werden. Erkundigen Sie sich über die allgemeinen Geschäftsbedingungen. Ist etwas unklar, kontaktieren Sie den Händler. Gibt’s keine AGB oder sind sie versteckt – anderen Laden aufsuchen!

5. Hilfe oder FAQ durchblättern
Seriöse Online-Händler bieten Erstbesuchern und Bestandskunden einen Zusatzservice in Form von Hilfeseiten oder Antworten auf häufige Fragen (Frequently Asked Questions) an. Sehen Sie sich die Fragen und Antworten noch vor dem Bestellvorgang an.

6. Auf das Gütezeichen vertrauen
Qualitätskontrollen gibt es auch im Online-Handel. Durch ein Symbol, das auf jeder Seite des Web-Ladens gut sichtbar angebracht ist, erkennen Konsumenten sofort, dass es sich um einen vertrauenswürdigen Händler handelt. Die Qualitätsprüfung übernimmt Euro-Label, die Dachorganisation für das Europäische E-Commerce-Gütezeichen. Details zum österreichischen Siegel unter: guetezeichen.at

7. Site-Zertifikat überprüfen
Verschlüsselte Sites müssen auch zertifiziert werden. Damit wird von einer offiziellen Stelle die Identität der Website bestätigt. Wird das Vorhängeschloss in der URL (Internet Explorer) oder rechts unten (Firefox) angezeigt, sollte das Zertifikat per Doppelklick auf das Symbol eingeblendet werden.

8. Internationale Siegel beachten
Gütezeichen für vertrauenswürdige E-Shops gibt es nicht nur in Österreich. Zur Euro-Label-Organisation gehören auch Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Polen. Weitere Gütezeichen verleihen TÜV, Trusted Shops oder etwa auch Shoplupe. All diese Organisationen haben auch Listings sicherer Internet-Shops (www.euro-label.com/de, www.trustedshops.de, safer-shopping.de, www.shopinfo.net, www.shoplupe.de)

9. Watchlist abchecken
Schwarze Schafe sind auch im E-Commerce keine Seltenheit. Die Beratungs- und Streitschlichtungsstelle für Online-Konsumenten in Österreich – www.ombudsmann.at (eine Einrichtung des Konsumentenschutzministeriums, der AK und der ÖIAT) – führt eine „Watchlist“ mit nicht vertrauenswürdigen Shops, über die es bereits mehrere Beschwerden gegeben hat.

10. Erkundigungen einholen
Unbekannter E-Shop, und Sie sind sich nicht sicher, ob er seriös ist? Kein Problem. Sie können sich jederzeit an die Beratungsstelle des Ombudsmanns wenden (www.ombudsmann.at). Selbstverständlich können Sie Anfragen zu E-Shops auch an unsere Redaktion richten.

11. Seiteninfo in Firefox aufrufen
Gelegentlich kommt es vor, dass eine Seite zwar eine gesicherte Verbindung anbietet, dies jedoch weder am „https“ in der URL noch an einem Vorhängeschloss-Symbol zu erkennen ist. Meist ist es ein Fehler des Programmierers. In Firefox kann man die Verschlüsselung zusätzlich per Rechtsklick erfragen. Dazu im Kontextmenü Seiteninformationen wählen und danach auf das Symbol Sicherheit klicken.

12. Infos zur Gewährleistung
Garantie und Gewährleistung sind unterschiedliche Dinge. Was sie im Detail bedeuten, wann sie in Kraft treten, wie lange man sich darauf berufen kann, ist auf der Homepage der Arbeiterkammer beschrieben. Vor dem Shoppen durchlesen! (www.arbeiterkammer.at)

13. Sicherheitsmerkmale finden
Umsteiger vom Internet Explorer werden beim Firefox das Vorhängeschloss in der Adressleiste suchen. Öffnet man mit dem Mozilla-Browser eine verschlüsselte Internetsite, wird das Sicherheitssymbol in der Statusleiste, ganz unten links, eingeblendet. Doppelklick darauf öffnet das Zertifikat.

14. Versandkosten überprüfen
Schnäppchen entpuppen sich mitunter als teurer Spaß – nämlich dann, wenn überhöhte Gebühren für Verpackung und Transport verrechnet werden. Damit es später keine Überraschungen gibt, Versandkosten vor dem Bestellvorgang abchecken. Sind die Kosten unklar, Händler anschreiben oder Shop wechseln!

15. Lieferzeiten abchecken
Termingerechte Lieferung ist besonders bei Geschenken wichtig. Doch nicht alle Artikel sind gleich verfügbar oder werden sofort verschickt. Darum die Versandbedingungen in Bezug auf Lieferzeiten, Lieferfristen und Warenverfügbarkeit auf der Homepage nachlesen.

16. Alle Shopinfos beachten
Transparenz ist das Zauberwort beim Online-Shoping. Ein guter und seriöser Internet-Laden zeichnet sich dadurch aus, dass alle kundenrelevanten Daten verfügbar und leicht zugänglich sind. Im Klartext: Impressum, AGB, Hilfe, FAQ, Reklamationen, Service, Kontakt, Sitemap, Versandkosten, Widerrufsrecht – alle diese Elemente sind von Bedeutung. Sollte eines oder mehrere davon fehlen, ist Vorsicht geboten.

17. Auf versteckte Kosten achten
Preisauszeichnungen sollten immer den Betrag enthalten, den man für einen Artikel bezahlen muss. Ist es ein internationaler Shop, können die Versandkosten unterschiedlich sein. In diesem Fall sollte etwa „zzgl. Versand“ beim Artikelpreis stehen und die Möglichkeit gegeben sein, die Mehrkosten einzusehen (Link). Auf jeden Fall sollte im Preis auch die Mehrwertsteuer enthalten sein (EU) und bei UK-Shops auch Euro-Preise.

18. Bei Spottpreisen misstrauisch sein
Verschenkt wird nix – nicht im Geschäft ums Eck und auch nicht in Online-Shops. Daher sollten die Alarmglocken besonders schrill erklingen, wenn in einem E-Shop Dumpingpreise mit 70, 80 oder gar 90 Prozent Nachlass auf die üblichen Handelspreise angeboten werden. In so einem Fall doppelt und dreifach die Seriosität des Ladens abchecken.

19. Auf Widerrufsbelehrung achten
Rücktrittsrecht besteht auch bei Verträgen, die im Fernabsatz abgeschlossen wurden – somit auch bei Internetbestellungen. Die Frist beträgt sieben Werktage ab Vertragsabschluss bzw. ab Erhalt der Ware. Der Händler kann das Rücktrittsrecht nicht ausschließen. Es gibt aber Ausnahmen. Details dazu auf der Homepage der Arbeiterkammer (www.arbeiterkammer.at)

20. Auch online ist Probieren erlaubt
Zurückschicken gekaufter Ware war oft mit Problemen verbunden. Verlangten doch die Händler für Ware, die nicht originalverpackt retourniert wurde, Nutzungsgebühren oder Wertminderungsersatz. Nun hat aber der OGH ein Urteil gefällt, das besagt, dass man sehr wohl gekaufte Ware auspacken und ausprobieren darf. Entstehen aber deutliche Gebrauchsspuren, kann es dennoch kosten.

Kommentare

Ich kaufe gerne online ein! Online kaufe ich letztens seeeeeeeeeeehr gerne ein! Ich glaube sogar, zu gerne. Das ist sooo bequem und praktisch! Auch mit der Bezahlung hab ich gar keine Probleme, weil ich alles per yuna bezahle und deswegen auch anonym bleibe. Ich bin dafür, dass man auf diese Art und Weise alles kaufen kann! Na ja, mit dem Essen wäre wahrscheinlich schwierig...:-)

Seite 1 von 1