Es ist gefährlich, das Innere seiner Ohren mit Wattestäbchen zu reinigen, weil man dabei das Trommelfell verletzen kann. Okay, wissen wir bereits. Wie "spiegel.de" weiter schreibt, kann eine Verletzung mitunter zu einer Entzündung führen. Zudem verheilt nicht jede Wunde von selbst. In manchen Fällen ist auch eine Operation notwendig. Das ist aber noch lang nicht alles.
Die Verwendung von Wattestäbchen ist kontraproduktiv. Und das aus zweierlei Gründen: Zum einen trocknet die exzessive Reinigung per Stäbchen den Gehörgang aus. Was nichts Anderes zur Folge hat, als dass die Ohrenschmalzproduktion erst so richtig angeheizt wird. Also noch mehr von dem, was wir eigentlich beseitigen wollen. Im schlimmsten Fall bildet sich im Inneren des Ohrs ein Pfropf, der dann vom HNO-Arzt entfernt werden muss.
Darum schaden Wattestäbchen im Ohr mehr als sie nutzen
Zum anderen wird der Ohrenschmalz beim Herumstochern weniger aus dem als in das Ohr befördert. Die Sache sieht nämlich folgendermaßen aus: Unsere Ohren sind, wie "welt.de" schreibt, Selbstreiniger. Im Gehörgang befinden sich viele feine Härchen, die den Schmalz nach außen, also in Richtung Ohrmuschel, schieben. Samt allem, was nicht ins Ohr gehört, wie Bakterien, Staub und abgestorbenen Hautzellen.
Wenn wir nun ein Wattestäbchen ins Ohr stecken, holen wir zwar meist ein bisschen Ohrenschmalz heraus. Den Großteil schieben wir aber nur noch tiefer in den Gehörgang hinein. Womit dann auch der natürliche Vorgang der Selbstreinigung unterbrochen wäre, was letztlich mehr schadet als nutzt. In ihrem aktuell erstellten Leitfaden erklären die US-HNO-Ärzte, wie man es richtig macht.
So reinigt man seine Ohren richtig
Statt im Gehörgang herumzustochern, sollte man jene Absonderungen, die bereits in der Ohrmuschel gelandet sind, mit einem Zipfel des Handtuchs, einem Waschlappen oder lauwarmem Wasser beim Duschen entfernen. Mehr ist mit einigen Ausnahmen - etwa bei Personen mit stark verwinkelten Gehörgängen oder älteren Menschen - nicht notwendig. Doch auch hier sollte man nicht in Eigenregie herumfuhrwerken, sondern die Arbeit einem HNO-Arzt überlassen.
Seth R. Schwartz, der den Leitfaden mitentwickelte, rät laut "welt.de" auch von der Verwendung von Ohrenkerzen, Reinigungssprays oder -tropfen ab. Und auch Büroklammern haben dem Experten zufolge im Ohr nichts verloren. Wobei es doch ein wenig verwunderlich ist, dass man Letzteres überhaupt erwähnen muss.
Kommentare
Wie viele Wattestäbchenunfälle gibt es wohl pro Jahr in Österreich?
Es gibt im Internet keien Beweis für Verletzungen im Ohr bei sachgerechter Verwendung von Wattestäbchen. Wer kennt persönlich jemanden, der sich verletzt hat? Das ist doch von den HNOs erfunden.