So funktionieren offene Beziehungen

9 Gos und No-Gos, wenn man mit mehr als nur einem Menschen zusammen ist

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Mann mit zwei Frauen © Bild: Thinkstock

1. Nicht in der Öffentlichkeit
Es mag für viele Leute so selbstverständlich sein, dass sie keinen Grund sehen, darüber zu reden. Allerdings nicht für alle. Deshalb sollte man sicherheitshalber einige Dinge abklären. Geht man Hand in Hand? Arm in Arm? Gehen die Spielpartner zusammen ins Kino? Was ist mit Partys? Die Entscheidung darüber hängt nicht nur davon ab, ob man in einem kleinen Dorf wohnt, wo neugierige Nachbarn noch wissen, dass die Cousine von der Else vor 20 Jahren mit dem Busfahrer einen trinken gegangen ist, oder aber in einer quasi-anonymen Wohnung in einem Wohnblock, wo es der Nachbar nicht einmal merken würde, wenn man seit drei Monaten tot wäre. Es hat auch damit zu tun, wieweit man sein Treiben überhaupt verheimlichen will.

2. Nicht im Beisein des Anderen
Eifersucht ist ein riesiges Thema bei Poly-Beziehungen. Nicht jeder möchte mitansehen, wie sein Partner von einem anderen in den Arm genommen, geküsst oder gar genommen wird. Andere haben vielleicht gar kein Problem damit (oder wollen es geradezu). Wie bei so vielem muss man einfach darüber reden.

3. Kein Zungenkuss
Hinter dieser Regel steht die Idee, dass die Kernbeziehung etwas Besonderes für sich reserviert.

4. Kein Verkehr ohne Kondom oder Lecktuch
Lieber einmal zu oft erwähnen als einmal zu wenig! Die Gefahr von Geschlechtskrankheiten darf man bei aller Offenheit einfach nicht außer Acht lassen.

5. Nicht ohne oder nicht mit dem Ehering
Für viele ist das Tragen eines Eherings ein Zeichen, dass man in einer Primärbeziehung lebt - oder zumindest ein Bekenntnis dazu. Allerdings gibt es auch das Gegenteil: Für andere ist das Ablegen des Rings ein Symbol, dass man die "übliche", primäre Beziehung verlassen hat und nun Zeit mit dem zweiten Partner verbringt. Unbedingt absprechen!

6. Nicht im gemeinsamen Bett
Es ist zwar wahrscheinlich das größte Bett im Hause, aber vielleicht auch das Bett, in dem sich sonst die Kinder mit den Eltern tummeln. Möchte man gerade dort daran denken müssen, dass hier der Partner mit einer oder einem anderen Sex gehabt hat? Die Vorstellung vom Ehebett als eine Art "Allerheiligstes" einer Beziehung ist so weit verbreitet, dass man vorher lieber auf Verdacht beim Partner nachfragen sollte, bevor man den zweiten Partner mit ins Ehebett bringt.

7. Kein Genitalverkehr
Einige werden hier staunen - ist nicht der ganze Zweck der Geschichte, jemand anderen zu vögeln? Oft genug ja. Bei vielen Poly-Beziehungen geht es aber darum, eine Praktik ausleben zu können, die der Kernpartner - warum auch immer - nicht mag. Ob Analsex, Bondage, Rollenspiele - eine solche spezialisierte Beziehung kann beinhalten, dass man die "normalen" Dinge zu Hause tut.

8. Die dreckige Wäsche wird mitgenommen
Vielleicht etwas stereotyp, aber in der Praxis kommt die Frage schon: Soll die Frau des Hauses (denn es ist immer noch selten der Mann) die Wäsche seiner Spielpartnerin mitwaschen, egal, wie gut sie sich verstehen? Für einige ist das überhaupt kein Problem, oder sogar ein Gefallen unter Freundinnen, der nichts mit dem Mann – um beim Beispiel zu bleiben – zu tun hat. Andere kommen sich erniedrigt vor.

9. Keine Fotos
Im Zeitalter von Facebook und Smartphones mit Superkameras eine Absprache, die immer wichtiger wird. Allerdings gibt es genug Leute, die die Idee furchtbar erregend finden, dass jemand von ihnen Aktfotos macht, und hin und wieder auch Menschen, die geradezu wollen, dass man die Fotos herumzeigt, solange sie darauf nicht zu erkennen sind. Wenn es nur um ein Paar gehen würde, wäre das kein wirkliches Problem, aber in einer Poly-Beziehung sollte das zumindest mit dem Partner diskutiert werden, bevor man seine Brüste per Instagram um die Welt schickt.

Drei ist keiner zuviel
© Verlag

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