Gletscher-Mumie: Ötzis lebende Verwandte

Skilehrer Sepp aus Salzburg ist laut Gen-Test der Nachfahre des Eismannes

von NEWS hat Ötzis Verwandte gefunden. © Bild: Franz Neumayr/www.neumayr.cc/NEWS

Wimmer schickte eine Speichelprobe an "iGenea“, ein Schweizer Institut für Ahnenforschung - und erhielt prompt die Rückmeldung, dass sein Stammbaum im ewigen Eis wurzelt. "Ich möchte unbedingt bald nach Bozen ins Ötzi-Museum fahren und meinen frühesten Urahnen besuchen.“

Doch wie fanden die Wissenschaftler heraus, dass Sepp und Ötzi verwandt sind? Bei der Gen-Analyse wurde das männliche Geschlechtschromosom, also das Y-Chromosom, untersucht. "Es wird nahezu unverändert vom Vater auf den Sohn übertragen“, erklärt "iGenea“-Experte-Roman Scholz. "Daher kann man die Abstammung so weit zurückverfolgen.“

Das Berg-Gen.

Männer, deren Y-Chromosome über bestimmte Eigenheiten verfügen, können in sogenannten Haplogruppen zusammengefasst werden. Sepp Wimmer und Ötzi gehören der Haplogruppe G2a an, haben denselben Stammvater. "iGenea“ fand etwa 100 engere Ötzi-Verwandte und mehrere tausend weitläufigere.

Doch Sepp Wimmer und seinen lederhäutigen Vorfahren verbindet nicht nur das Erbgut: Wurde die Gletscher-Mumie in den Ötztaler Alpen nahe dem Hauslabjoch gefunden, so haben es auch seinem Nachkommen höhergelegene Regionen angetan.

"Ich lebe im Pinzgau, umgeben von Bergen“, so der Reiseleiter Wimmer. "Ich war früher Skilehrer am Arlberg und meine Frau und ich gehen gerne wandern.“ Doch das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit, sowohl der nunmehr kahle Ötzi als auch der ehrenvoll ergraute Sepp hatten früher dichtes braunes Haar - und die selbe Blutgruppe: Null positiv.

Und - da war von Anfang an Sympathie! Bereits als die rund 5.200 Jahre alte Mumie aus der Jungsteinzeit 1991 entdeckt wurde und für eine Weltsensation sorgte, war Wimmer fasziniert. "Ich wollte schon immer wissen, wie unser Alpenraum besiedelt wurde. Mich haben die ersten Untersuchungen interessiert - als man herausfand, was Ötzi gegessen hatte oder dass er seine eigene Medizin, einen Pilz namens Birkenporling, bei sich hatte“, schwärmt Sepp. "Das Material für Ötzis Kupferbeil soll sogar aus meiner engeren Heimat stammen, wo zu seiner Zeit Kupfer abgebaut wurde.“

Kupfer, gut und schön. Doch was ist mit der großen Kohle? Hat Erbe Sepp jetzt auf einen Teil der Einnahmen des Südtiroler Archäologiemuseums in Bozen Anrecht, wo Ötzi jährlich Hunderttausende Besucher anzieht? "Das wäre zwar ein origineller Prozess, aber ich schließe aus, dass Sepp Geld bekommt“, sagt Anwalt Gerald Ganzger. "Schließlich sind die Verwandtschaftsverhältnisse nicht exakt genug geklärt.“

Kommentare

Ignaz-Kutschnberger

Aber Politiker war der Ötzi sicher kaner, gell... Weil so sonst wär ER sicher fettgfressener gwesen...

Ignaz-Kutschnberger

Wozu der Gen-Test??
Sepp, wenn ich mir das Bild von dir anschau , bist ja dem Ötzi wie aus dem Gesicht geschnitten ;) Sepp, nix für UNGUT :)

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