ÖSV-Springer und ihre neue Nervenstärke: Psychologe betreibt "Krafttraining im Kopf"

Christian Uhl vor fünf Jahren von Innauer verpflichtet "Thomas Morgenstern ist ein klassisches Rennpferd"

Die Nervenstärke der ÖSV-Springer ist kein Zufall. Sportpsychologe Christian Uhl, der vor fünf Jahren von ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer verpflichtet wurde, ist ein wichtiger Teil im Betreuerteam der Weltcup-Dominatoren Christian Morgenstern, Gregor Schlierenzauer und Co. Mentaltraining sei "Krafttraining im Kopf", erklärt der Vorarlberger. "Wir sind keine Zauberer, die aktuelle Situation ist das Ergebnis langjähriger Arbeit."

Einer, der voll darauf setzt, ist Thomas Morgenstern. "Er ist ein klassisches Rennpferd", sagt Uhl über den überlegenen Weltcup-Spitzenreiter. Nachdem er zunächst zwei Saisonen ausschließlich mit den Coaches gearbeitet hatte, wandte sich Uhl auch den Springern zu. Mittlerweile hat er deren Vertrauen gewonnen, nicht selten klingen die von Uhl mit formulierten Ziele aus den Aussagen der Springer wider.

Dominator mit richtigem Maß
Morgenstern, der immer und überall der Erste sein will, ist sich früher mit seinem Ehrgeiz oft selbst im Weg gestanden. Mit Uhls Hilfe hat er das richtige Maß gefunden, der Weg für Seriensiege war bereitet. "Er hat sich die mentalen Werkzeuge angeeignet. Morgenstern hat die richtige Antwort, ganz gleich, was passiert, wenn er oben auf dem Zitterbalken sitzt", weiß der 34-jährige Uhl.

Uhl bei wichtigen Springen vor Ort
Trainingsreize setzen die ÖSV-Adler nicht nur für ihre Beine, wenn sie an der Verbesserung der Schnellkraft arbeiten, sondern auch im Kopf. Das auf jeden Springer individuell abgestimmte Programm ist ein Fixpunkt des Trainings, zweimal täglich werden 10 bis 15 Minuten dafür aufgewendet. Bei wichtigen Wettkämpfen und Trainingskursen ist Uhl auch selbst dabei. Der Erfolg gibt ihm recht. (apa/red)