Diese Ski-Damen
bleiben uns noch

Nach dem Ausfall von Anna Fenninger: Spitzenläuferinnen und Talente der ÖSV-Damen

Ganze 75 Weltcupsiege und 228 Podestplätze brechen weg, wenn man die Rücktritte der letzten zehn Monate und den unglücklichen Ausfall von Anna Fenninger vom ÖSV-Team der Damen "abzieht". Die Erfolgsträger unserer Ski-Damen scheinen für diese Saison weggebrochen. Damen-Chef Jürgen Kriechbaum ist vor der Zukunft trotzdem nicht bang. Er arbeitet schon länger an der Verjüngung des Teams.

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    Nach dem Unfall von Anna Fenninger und den Serienrücktritten stellt sich die Frage: Wer bleibt den ÖSV-Damen eigentlich noch?

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    Elisabeth Görgl (34)

Kriechbaum findet die gegenwärtige Situation "sehr spannend." Seine Begründung: "Als Trainer ist es eine der reizvollsten Aufgaben, eine neue, junge, schlagkräftige Mannschaft aufzubauen, mit allen Vor- und Nachteilen." Dazu kommt: "Von den Spitzenläuferinnen sind ja Gott sei Dank nach wie vor einige da." Kriechbaum verwies in seiner Aussage zwar noch auf die zweifache Weltcup-Gesamtsiegerin Anna Fenninger, die in Anbetracht ihres Sturzes die Saison ausfallen wird. Es bleiben aber dennoch routinierte Siegläuferinnen wie Elisabeth Görgl, Michaela Kirchgasser oder Eva-Maria Brem übrig.

Damit ist aber auch schon wieder Schluss, denn als Einzige aus den 1990er-Jahrgängen hat bisher die 22-jährige Cornelia Hütter den Aufstieg ins auf sieben Läuferinnen geschrumpfte Damen-Nationalteam geschafft. Kriechbaum ist aber überzeugt, dass bald weitere Mädchen ebenfalls den Sprung schaffen.

Auf dem Weg zum Weltcup

"Dieser Verjüngungsprozess hat nicht erst heuer angefangen. Es ist schon seit zwei Jahren das Ziel, unabhängig davon, ob jemand aufhört oder nicht, den Schritt zum Weltcup ein bissl kleiner zu machen", so der Rennsportleiter. Seitdem wird bewusst auf die Jungen im Europacup geschaut und gemeinsam trainiert. Kriechbaum: "Wir schaffen Berührungsflächen, um den Respekt vor der höchsten Liga etwas abzubauen. Mit der Hoffnung, dass die Mädchen dann mit einem gesunden Selbstbewusstsein in den Weltcup hinein wachsen."

Mit Erwartungen oder Prognosen geht der Cheftrainer vorsichtig optimistisch um. "Die Voraussetzungen dass sich wie Hütter auch andere etablieren, sind absolut gegeben", verweist Kriechbaum etwa darauf, dass man sich auch im Technikbereich weiterentwickelt hat. "Wir haben über den Europacup einige Fixplätze geschafft, waren Erste und Dritte", verweist er auf Lisa Maria Zeller und Katharina Truppe. "Vor zwei Jahren haben wir da noch ganz schlecht ausgeschaut."

Gleich sechs ÖSV-Mädchen haben über die zweite Liga Fixplätze im Weltcup geholt, allen voran Ricarda Haaser. Die 22-jährige Tirolerin hat die Europacup-Gesamtwertung gewonnen, obwohl sie die letzten elf Rennen verletzungsbedingt verpasst hatte. Haaser ist damit überall startberechtigt, wird im Weltcup aber hauptsächlich Technikbewerbe fahren.

Mitten drin im Langzeitplan

Für Kriechbaum sind das Folgen eines Langzeitplanes, in dem junge Läuferinnen auch ohne A-Kader-Zugehörigkeit zum fixen Bestandteil der Weltcupmannschaft gemacht wurden und auch nach Südamerika mitfuhren. Jetzt, wo viele Stars aufgehört haben, haben die Jungen vielfach bereits Weltcup-Erfahrung. In den übrigen Bereichen sollen Ramona Siebenhofer, Mirjam Puchner, Carmen Thalmann oder Christina Ager ebenfalls möglichst bald den Weg von Hütter gehen. Die junge Steirerin selbst soll wiederum nun vermehrt auch im Riesentorlauf zum Einsatz kommen.

Man habe aber natürlich noch bei weitem nicht so eine wilde junge Truppe wie etwa die Slalom-Schwedinnen, warnte der Damenchef. "Diesen Schritt müssen sie erst noch machen. Aber wir haben eine Handvoll sehr junger und starker Läuferinnen mit guten Voraussetzungen, auch im Weltcup zu reüssieren. Wir brauchen uns nicht zu verstecken."

Kommentare

Tragisch für die Frau. Aber viel zu viele meinen, weil sie etwa gut Ski fahren können, seien sie Übermenschen. Hochmut kommt vor dem Fall.

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