Österreichs Ski-Team für Olympische
Spiele in Turin fix: Schifferer nicht dabei

13 Herren und 9 Damen bilden das Alpinkontingent KLICKEN: Steckbriefe der heimischen Olympia-Asse

Die Letztentscheidung lag wie immer bei Hans Pum, der Alpinchef gab den 22-er-Kader nach Rücksprache mit Herrenchef Toni Giger, Damenchef Herbert Mandl und ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel bekannt. Pum: "Durch die Beschränkung auf 22 Athleten müssen wir einen Strich ziehen und limitieren. Schade um Lanzinger, der trotz eines Podestplatzes nicht dabei ist, um Schifferer, der bei Großveranstaltungen stets sehr stark war, und Obermoser, die ihre Chance auf Grund der Verletzung nicht nützen konnte."

Wie hart es innerhalb des ÖSV stets zugeht, musste u.a. Lanzinger erfahren, der 25-Jährige fehlt trotz eines dritten Platzes im Super G von Beaver Creek Anfang Dezember und verpasste damit seine Olympia-Premiere. Für Routinier Schifferer wären es die dritten Spiele in Serie gewesen, der 31-Jährige hatte 2002 in Salt Lake City Super-G-Bronze gewonnen.

Obermoser wurde durch ihren schweren Sturz im Abfahrtstraining von Cortina aus der Bahn geworfen. Eine MRI-Untersuchung hat nun bestätigt, dass die Salzburgerin einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie hat. Obermoser vertraut dennoch weiterhin auf manuelle Therapie und wird sich keiner Operation unterziehen.

"Bei uns war es relativ klar, es macht keinen Sinn, eine verletzte Obermoser mitzunehmen, dafür bekommt jetzt bei den Herren ein Zusätzlicher eine Chance", kommentierte ÖSV-Damencheftrainer Herbert Mandl die Entscheidung. Mit Ausnahme von Renate Götschl, die am Freitag bei der Eröffnungsfeier die österreichische Fahne trägt, reist das Damen-Team geschlossen am Samstag nach Sestriere. Bis dahin absolvieren die Österreicherinnen ein Trainingslager in Südtirol.

Nur im Slalom steht das ÖSV-Quartett mit Marlies Schild, Kathrin Zettel, Nicole Hosp und Michaela Kirchgasser bereits fest, in allen anderen Disziplinen wir zumindest noch jeweils ein Platz im Piemont vergeben. Wohl ein Novum: alle neun für Olympia nominierten ÖSV-Damen werden das Abfahrtstraining bestreiten.

Dass im Gegensatz zu den anderen Sportarten die Alpinen erst am Sonntag ihr Aufgebot bekannt geben mussten, ist für ÖSV-Präsident Schröcksnadel logisch: "Es gibt doppelt so viele Qualifizierte wie Startplätze. Und die Auswahl hängt schließlich im Endeffekt auch von der Formkurve ab. Das Entgegenkommen des ÖOC hilft uns sehr. Das ÖOC könnte ja sagen: 'Den nehmen wir.' Es ist aber sehr klug, dass unsere Trainer die letzte Entscheidung fällen, weil sie am besten wissen, wer eine Chance hat. Damit haben wir dann aber auch den 'Schwarzen Peter'."

Bezüglich des Problems der Trainerakkreditierungen - der ÖSV hat derzeit deutlich zu wenig - meinte Schröcksnadel: "Wir lassen uns nicht verrückt machen. Wir brauchen aber eine bestimmte Anzahl, weil wir mit der selben Mannschaft wie im Weltcup agieren müssen. Dadurch haben wir logistisch sehr viele Vorteile und diese müssen wir auch bei Olympia nutzen. Wenn das nicht gelingt, haben wir ein massives Problem. Ich vertraue auf (OÖC-Generalsekretär) Heinz Jungwirth, dass er das zusammen bringt. Wie, das ist sein Problem."

Damen:
Michaela Dorfmeister
Andrea Fischbacher
Elisabeth Görgl
Renate Götschl
Nicole Hosp
Michaela Kirchgasser
Alexandra Meissnitzer
Marlies Schild
Kathrin Zettel

Herren:
Andreas Buder
Stephan Görgl
Christoph Gruber
Reinfried Herbst
Klaus Kröll
Hermann Maier
Mario Matt
Manfred Pranger
Benjamin Raich
Hannes Reichelt
Rainer Schönfelder
Fritz Strobl
Michael Walchhofer

(apa/red)