Österreichs schnellste Milliardäre: NEWS über zwei Investoren und den Mega-Coup

Unaxis-Übernahme machte Wiener milliardenschwer Kauften Schweizer Technologie-Traditionsbetrieb

Georg Stumpf und Ronny Pecik landeten mit Unaxis-Übernahme den Coup des Jahres. Binnen Jahresfrist wurden beide zu Euro-Milliardären. Damit sind sie die erfolgreichsten Investoren Österreichs.

Österreichs schnellste Milliardäre: NEWS über zwei Investoren und den Mega-Coup

Die Übernahme des Schweizer Technologiekonzernes Unaxis den "Deal des Jahres" zu nennen wäre wohl die Untertreibung des Jahres. Denn in nur einem Jahr haben die österreichischen Investoren über dem 100-jährigen Traditionsunternehmen nicht nur die rotweißrote Flagge gehisst, sondern den Konzern aus der Verlustzone geholt, seinen Wert vervierfacht und sich dabei selbst zu Euro-Milliardären gemacht. Hinter dieser in der Historie einmaligen Erfolgsstory stehen der Investmentbanker Ronny Pecik und der als Erbauer des Wiener Millennium Tower bekannt gewordene Georg Stumpf. Beide wurden durch diesen Coup je eine Milliarde Euro schwer. Mirko Kovats als ursprünglich dritter Investor ist Anfang Februar mit hohem Millionengewinn ausgestiegen und konzentriert sich auf seine A-Tec-Gruppe.

Milliardenschweres Duo
"Ich sehe nicht täglich auf meine Depotauszüge und rechne mir aus, wie viel mein Anteil am Unternehmen wert ist", gibt sich Stumpf bescheiden. Als Verwaltungsratspräsident der Unaxis (vergleichbar mit einem Aufsichtsratschef) sieht er vielmehr Tag für Tag auf die Unternehmenskennzahlen. "Mir bereitet es mehr Freude zu erleben, wie unsere Strategie aufgeht, das enorme Potenzial dieses Unternehmens zu heben", erklärt der Investor, der den von Kovats begonnenen Sanierungsprozess mit eiserner Disziplin fortgesetzt hat.

Gemeinsam mit seinem Hälftepartner Pecik kontrolliert Stumpf über die Victory Industriebeteiligungen AG rund 55 Prozent an der Unaxis. Seit die Austro-Investoren Anfang 2005 als Unaxis-Aktionäre eingestiegen sind, hat der Firmenwert an der Börse um knapp drei Milliarden Euro zugelegt und liegt nun bei knapp vier Milliarden Euro. Dies bedeutet, dass Stumpf und Pecik binnen Jahresfrist taxfrei zu Euro-Milliardären aufgestiegen sind.

Privatjet als Mittel zum Zweck
Trotzdem hat sich das Leben der beiden - noch - nicht nachhaltig verändert. Ihre Privatjets hatten Stumpf und Pecik schließlich bereits vor dem Unaxis-Deal. "Es ist ein Mittel zum Zweck. Vergangene Woche habe ich in sechs Tagen geschäftlich sieben Destinationen in Asien besucht. Mit Linienflügen wäre das nicht zu machen", betont Stumpf seine nüchterne Einstellung zum Firmenjet. Der Workaholic ist als ausgesprochener Sparer bekannt, wie sämtliche Mitarbeiter und Partner berichten. "Das Geld sitzt bei mir nicht locker, das halte ich in allen Beziehungen so", erklärt der Sanierer. Nachsatz: "Wenn ich Geld ausgebe, dann habe ich den gut gespitzten Rechenstift parat." Für Geld arbeitet Stumpf schon längst nicht mehr, davon hat er genug. Wirklich wichtig ist ihm der Erfolg. "Es kommt mir auf das Ergebnis meiner Arbeit an. Dass sich Erfolge im Börsenkurs spiegeln, ist natürlich. Aber als wirklichen Luxus empfinde ich, ein ausgeglichenes Leben führen zu können. Natürlich gehören auch gewisse Dinge dazu, die man sich leisten kann", so der Unternehmer und Investor.

Am Boden geblieben ist auch der Investmentbanker Pecik, auch wenn er mit seinem Jet mehrmals die Woche abhebt. Dass er mit der Unaxis ein Vermögen gemacht hat, brachte im 18 Stunden zählenden Arbeitsalltag kaum Veränderungen. "Das Geld ist zwar am Papier da, aber nicht faktisch", schmunzelt er über die Frage, wie man sich als Euro-Milliardär fühlt. Er wohnt großzügig, aber nicht luxuriös und will es dabei belassen. In neue Gesellschaftskreise drängt es ihn nicht. "Ich hatte vorher einen kleinen, aber von mir ausgesuchten Freundeskreis, und den will ich mir erhalten", so der Banker. Der Luxus, den er sich leistet, ist einer auf vier Rädern: ein Bentley. Und Pecik genießt es, auf der eigenen Jacht im kroatischen Mittelmeer auszuspannen. "Kleine Verrücktheiten müssen bei dem Arbeitsaufwand schon drinnen sein", meint er augenzwinkernd.

Ihre Gewinne zu realisieren und aus dem Arbeitsleben auszusteigen, daran denken weder Stumpf noch Pecik im Traum. "Nicht eine Aktie verkaufen wir", so Stumpf. "Wir haben gerade erst begonnen, das Potenzial der Unaxis zu heben. Da fehlt noch einiges, wenn ich auf den Depotauszug sehe", so Stumpf.

Übernahme gegen starke Widerstände
Mit dem Schweizer Technologiekonzern, der zur 100-Jahr-Feier im September seinen alten Traditionsnamen "Oerlikon" wieder erhalten soll, haben die beiden noch viel vor.

Pecik repräsentiert den Mehrheitseigentümer Victory und hat keine operative Funktion im Konzern. Als Investmentbanker hat er die Übernahme als weltweite Premiere mit Optionen geplant. Mit seiner Strategie stand der Schweizer Konzern in nur vier Monaten gegen den Widerstand der Altaktionäre, des Managements und des Verwaltungsrats unter dem Einfluss der Austro-Investoren. "Ich bin Optionsmathematiker, und es lässt sich sehr viel mit Mathematik machen", so Pecik. Mit seinen Partnern hatte er die Unaxis als lohnendes Ziel ausgemacht, nachdem er gerade erst mit der VA Tech rund hundert Millionen Euro verdient hatte. Für die Unaxis-Übernahme musste er allerdings eine Milliarde Euro in wenigen Wochen aufstellen. Nun ist er bereits wieder auf der Suche nach neuen, lohnenden Übernahmezielen.

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