Die typischen Nichtwähler

Verdrossene und Enttäuschte: Rund ein Drittel ging zuletzt nicht zu den Urnen

von Nichtwähler © Bild: Thinkstock

Rund ein Drittel der wahlberechtigten Österreicher hat an den vergangenen Wahlen nicht teilgenommen. Vor allem jüngere und einfach gebildete Personen gingen nicht zu den Urnen. Während der Anteil der Nichtwähler früher für die Meinungsforscher ein zu vernachlässigender Aspekt war, ist die Beteiligung inzwischen nach der Ergebnishochrechnung die zweitspannendste Frage an Wahlsonntagen geworden, macht IMAS aufmerksam. Das gilt vor allem für die bevorstehende EU-Wahl.

Drei unterschiedliche Typen

Deshalb wurden nun die Motive der Stimmverweigerer erhoben. Aufgrund dessen können sie gewissen Kategorien von Nichtwählern zugeordnet werden. Die mit 24 Prozent meisten sind die Politikverdrossenen. Das sind Menschen, für die keine der Parteien glaubwürdig sind: "Wahlversprechen werden in der Regel gebrochen". Sie ärgern sich auch über die Korruptionsfälle in der Politik, sind von ihrer Partei und generell vom fehlenden Reformwillen enttäuscht.

Die Protestierenden haben einen Anteil von 19 Prozent. Sie halten nichts mehr von der Politik und gehen deshalb aus Protest nicht mehr zu den Urnen. Ein weiteres Motiv: "Der Wahlkampf hat mir überhaupt nicht gefallen."

Die 17 Prozent Systementtäuschten unter den Nichtwählern halten zwar schon noch was von der Politik, finden aber derzeit keine für sie passende Partei. Auch halten sie Wahlen generell für "sinnlos und überflüssig". Mit jeweils zwölf Prozent spielen die Gleichgültigen - "Ich habe das Gefühl, mit meiner Stimme habe ich sowieso keinen Einfluss" - und die Desinteressierten - "Politik interessiert mich einfach nicht" - eine geringere Rolle. Immerhin 16 Prozent gaben an, sie seien aus verschiedenen Gründen am Urnengang verhindert gewesen.

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