Österreich und sein Milliarden-Tafelsilber:
Privatisierungen könnten 24 Mrd. € bringen

Energieversorger und Flughäfen mögliche Kandidaten Studie der Börse Wien: "Wünschen positive Signale"

Durch den Börsegang von Landesenergieversorgern, Flughäfen und anderen Infrastrukturunternehmen kann die öffentliche Hand 19,9 Mrd. Euro lukrieren. Weitere 3,9 Mrd. Euro Erlöspotenzial könnten zusätzliche Anteilsverkäufe bereits gelisteter Staatsunternehmen erbringen. Dies ist das Ergebnis einer von der Wiener Börse präsentierten Studie.

Österreich und sein Milliarden-Tafelsilber:
Privatisierungen könnten 24 Mrd. € bringen © Bild: Corbis

"Wir wünschen uns von der Politik positive Signale, wie etwa eine künftige aktive Privatisierungstrategie", sagte Börsevorstand Michael Buhl. Als ganz neuen Privatisierungskandidaten bringen die Börsianer über eine Studie die Münze Österreich ins Gespräch. Für die Privatisierung müssten freilich Gesetze auf Bundes- und Landesebene geändert werden, die sich teilweise in Verfassungsrang befinden.

Die Analyse wurde vom Economica-Institut des IV-Chefökonomen Christian Helmenstein erstellt. Die Flughäfen in den Bundesländern können zwischen 400 und 500 Mio. Euro bringen. Die mehrheitliche Privatisierung der Bundesimmobiliengesellschaft BIG soll sogar 4,26 Mrd. Euro bringen, meinen die Studienautoren. Für die Nationalbanktochter Münze Österreich setzt Economica 877 Mio. Euro an.

ÖBB und Asfinag außen vor
Nicht auf der fiktiven Privatisierungsliste befinden sich ÖBB und Asfinag. Helmenstein gibt sich skeptisch, dass ÖBB und Asfinag selbst unter besseren wirtschaftlichen Bedingungen privatisierbar sind.

Laut Modellrechnung könnten rund 14 Mrd. Euro aber aus dem Verkauf der Landesenergieversorger stammen, allein 4,7 Mrd. Euro würden dabei der Bundeshauptstadt aus dem 75-Prozent-Verkauf der Wien Energie zufließen.

Katzian "massiv gegen weitere Privatisierungen"
Privatangestelltengewerkschafter Katzian ist indes "massiv gegen weitere Privatisierungen" im Energiebereich. Das sei auch die "einhellige Meinung" der Betriebsräte in den Energiegesellschaften. "Es gibt bestimmte Tätigkeitsfelder, bei denen eine mehrheitliche Privatisierung nicht richtig ist - dazu gehören zum Beispiel Gesundheits-Dienstleistungen, aber auch die Energieerzeugung", sagte Katzian zur APA.

(apa/red)

Kommentare

jetzt binn ich auf einem anderen stern. es beginnt der "ausverkauf" von österreich. darf\'s a bisserl mehr post oder vöst sein? woll\'n ma no vielleicht 20dkg flughafen salzburg, oder im angebot ist auch innsbruck? man versteht ungarn nicht, die haben die OMV mit übernahme der MOLL in den arsch getreten und ausgejagt. vielleicht verschenken sie auch uns steuerzahler? es freut mich natürlich sehr, daß österreich einer unfähigen bundesregierung gehört, die verkauft und verhökert, wie sie lustig ist. interessant wäre, das parlament, mitsammt dem ramsch, was da drinnen ist, zu verkaufen, was wäre das für ein erlös???

aufzeig

Lobbing sollte man nicht schon wieder ernähren zeigte doch Grasser und Co was man sich unter den Nagel reissen kann.Der Rechnungshof sollte da mehr zum sagen haben.

Privatisierung Kein Bereich der zur Grundversorgung der österreichischen Infrastruktur (zB Strom, Gas, Wasser), des Gesundheitssystems oder des öffentlichen Transportwesens dient, darf den Börsenspekulanten zum Fraß vorgeworfen werden - das muß auch ein wesentlicher Bestandteil einer umfassenden Sicherheitsdoktrin werden. Denn was hilft uns ein Bundesheer, wenn die Börsenzocker dann dafür sorgen dass uns der Strom abgeknipst wird, die Qualität unseres Trinkwassers sinkt oder das Bahnsystem vor die Hunde geht wie in England, nur weil die Zocker die Betriebe ausquetschen wollen. Was umgekehrt aber auch bedeutet, dass diese Betriebe solange der Staat daran beteiligt ist oder sie besitzt ihre Effizienz steigern müssen und nicht die Kostenexplosionen zum gleichen Ergebnis führen.

Seite 1 von 1