Österreich, Land der Frühpensionisten:
Regelrechter Boom bei "Hacklersenioren"

73 Prozent aller Frühpensionisten nützen Modell Auch Gesamtzahl der Pensionen steigt weiter an

Österreich, Land der Frehpensionisten: Der Ansturm auf die Hacklerregelung lief auch im vergangenen Jahr ungebremst weiter. Bereits 73 Prozent aller Frühpensionisten nützen dieses abschlagsfreie Modell. In absoluten Zahlen gerechnet gab es Ende Dezember schon fast 84.000 Personen, die diese begünstigte Pensionsform in Anspruch nahmen, wie aus den jüngsten Daten des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger hervor.

Österreich, Land der Frühpensionisten:
Regelrechter Boom bei "Hacklersenioren"

Das sind fast 10.000 mehr als vor einem Jahr, als nur knapp 69 Prozent der vorzeitigen Pensionisten "Hackler" waren. 2008 lag der Jahresdurchschnitt für die Hacklerregelung noch bei nur 62.000 Pensionen bzw. bei knapp 58 Prozent der Frühpensionen.

Änderung erst 2013
Viel ändern wird sich an diesem teuren Trend nichts, da diese begünstigte Pensionsform noch bis inklusive 2013 praktisch unverändert weiterläuft. Das heißt, man kann nach 40 bzw. 45 Versicherungsjahren mit 55 (Frauen) bzw. 60 (Männer) ohne Abschlag in die Frühpension. Einzige Verschlechterung: der Nachkauf von Schul- und Studienzeiten ist seit 1. Jänner deutlich teurer geworden. Echte Änderungen gibt es dann ab 2014, wo erstens das Antrittsalter in einem Schwung um zwei Jahre ansteigt und zweitens Abschläge eingeführt werden.

115.000 neue Frühpensionisten
Insgesamt wurden Ende des Vorjahres 115.092 vorzeitige Alterspensionen verzeichnet, von denen der Großteil (83.988 oder 73 Prozent) eben auf die Hacklerregelung fiel. Nicht recht vom Fleck kommen weiter die mit Abschlägen versehene Korridorpension (Antrittsalter 62), für die man nur 37,5 Versicherungsjahre benötigt, mit 10.378 Beziehern und vor allem die Schwerarbeiterregelung mit 2.395 Pensionisten. Letztere leidet unverändert darunter, dass es leichter und auch günstiger ist, die Hacklerregelung zu benützen.

De facto gibt es sogar mehr Hacklerpensionisten, als sie der Hauptverband ausweist. Denn dessen Statistiken betreffen nur die gesetzliche Pensionsversicherung, also ASVG, Bauern und Gewerbetreibende. Hinzuzurechnen wäre also noch der öffentliche Dienst, bei dem die Hacklerregelung besonders populär ist.

Auch Gesamtzahl steigt weiter
Die Gesamtzahl der Pensionen lag zu Jahresende bei 2,219.923, davon 1,237.252 Alterspensionen, der Rest fällt unter anderem auf Witwen und Waisenpensionen. Auch hier gibt es einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Dezember 2009, als 2,189.159 Pensionen und 1,212.386 Alterspensionen verzeichnet wurden. Ebenfalls weiter im Boomen sind die Invaliditätspensionen mit 466.942, was einem Plus von gut 7.000 gegenüber dem Vergleichsmonat 2009 entspricht.

(apa/red)

Kommentare

pensionssystem? seid über 50 jahre schreiben sogenannte pensionsexperten ähnliche artikel, was will man damit eigentlich sagen?

Pensionssystem Dieses System ist ohnehin zum Scheitern verurteilt weil vor zig Jahren bereits umfangreiche Reformen verabsäumt wurden. Alles Flickwerk der letzten Jahre hat die Sache nur noch schlimmer gemacht und alle die noch einiges and Jahren bis zur Pensionierung haben, werden sich bis dahin das Geld ohnehin abschminken können.

Immer mehr \"Frühpensionisten\" wenn Österreich sich einen 25-jährigen ( !!!!) Serben aus unerklärlichen Gründen als Frühpensionisdt LEISTEN kann, dann kann es sich wohl auch Menschen, welche VIERZIG Jahre in ÖSTERREICH GEARBEITE und EINGEZAHLT haben leisten.

galileo2
galileo2 melden

bei den beamten der stadt wien ist das schon seit 5 jahren so. ich habe mit 60 jahren 45 Arbeitsjahre durch gearbeitet, aber weil ich noch nicht 65 bin, habe ich gleich mal 18 % Abzüge....ist es nicht herrlich beamte zu sein, bei den asvg-lern wird das nur zögerlich angehoben.

Berndorferbaer melden

Re: bei den beamten der stadt wien galileo, 18% ist heftig. meiner meinung nach, sollte jeder der seinen anteil geleistet hat, auch in pension gehen können, ohne abschläge . nach den pensionsversicherungen, müßten wir am besten bis 70 arbeiten, wirst krank, mußt deinen arzt selber zahlen, weil du ja zu alt für eine krankenversicherung "geworden" bist. für alles ist geld da, nur nicht für das, was wir brauchen.

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Hacklerregelung - Frühpensionisten? Ich kann die ständigen Angriffe auf die "so teure" Hacklerregelung nicht mehr hören. Könnte nur jeder in diesem Land 40 bzw. 45 Beitragsjahre vorweisen bevor er den ersten Pensionseuro kassiert, ich bin sicher unsere Pensionsversicherung hätte keine Probleme! Aber wie viele Akademiker gibt es in diesem Land, die bis 30 oder noch länger das Studentenleben genossen haben und dann zum Teil mit weniger als 35 Beitragsjahren eine fette Pension kassieren, wie viele Bauern bekommen eine schöne Pension für die sie nichts oder fast nichts eingezahlt haben, wie viele Ehepaare kassieren heute eine Ausgleichszulage weil sich deren Frauen nicht der Doppelbelastung ausgesetzt haben, und so weiter. Aber auf jenen die 45 Jahre ihre Beiträge abgeliefert haben hackt man herum.

Timidezza melden

Re: Hacklerregelung - Frühpensionisten? Vollkommen richtig!!! Außerdem ist es oftmals gar nicht die Entscheidung der Arbeiter....sondern die Unternehmen/Firmen bauen so Personal bequem ab!!

Berndorferbaer melden

Re: Hacklerregelung - Frühpensionisten? nettozahler! du tust den beuern unrecht. ich bin zwar keiner, habe aber paar freunde, die landwirte waren und sind.
das krumme an diesen pensionen ist die: der bauer zahlt nach dem einheitswert des anwesens. ein guter freund ist mit 61 in pension gegangen, sein grundeigentum ist 24ha. aus diesem wird der einheitswert berechnet. seine pensi ist 1050€. ist dies viel? hat ein bauer sein anwesen nach der pension verpachtet, wird ihm der pacht, den er einnimmt, von der pensi abgezogen. auch ein mehreinzahlen an die pensionsversicherung der bauern ist nicht möglich. da die pension immer nach dem einheitswert berechnet wird. außer: er zahlt eine private ein.

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@Berndorferbaer Um die Höhe von 1050 Euro beurteilen zu können, müsste ich wissen was dieser Bauer an Beitrag eingezahlt hat. Ein Arbeiter der eine Nettopension von 1050 Euro erhält müßte irgendwo um die 2000 Euro brutto verdient haben. Davon hätte er Arbeitgeber+Arbeitnehmeranteil 22,8 % Pensionsversicherung (Achtung: nur Pension! also keine sonstigen Sozialversicherungen) gezahlt. Das sind 456 Euro. Wenn der Beitrag deines Bauern mehr war hat er eine schlechte Pension, wenn er weniger war hat er eine gute Pension - das ist meine Antwort!

galileo2
galileo2 melden

Re: Hacklerregelung - Frühpensionisten? wie recht du hast mit deinen beitrag, denn wenn wir jeden was geben, ob eingezahlt oder nicht, dann kann ja nichts für die übrig bleiben die 45 jahre durchgearbeitet haben, aber das agt man halt den leuten nicht.

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Re: Hacklerregelung - Frühpensionisten? hallo!
so ich richtig informiert bin, hat der weit, was ist weit, mehr eingezahlt. auf alle fälle hat er etwas über 700€ gelöhnt. das möchte ich dir mitteilen. also ist es net weit her mit der pension der bauern. je mehr ha, deßto mehr ist der einheitswert, auch pensions und krankenvers. einzubezahlen. wenns nur einer erzählt hätte, sag ich, du sack hast mich angelogen.

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Bauernbeitragshöhe Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass ein Bauer mit 1050 Euro Pension ein Berufsleben lang monatlich 700 Euro Pensionsbeitrag eingezahlt hat. Nocheinmal: PENSIONSBEITRAG, nicht Sozialversicherung! Und wenn dem wirklich so sein sollte, dann frage ich mich wieso die Eigendeckung der Pensionen bei den Bauern nur 18 % beträgt und im ASVG Bereich über 80 %.
Aber wie ich bereits am Anfang gepostet habe sind die Bauern bestimmt nicht die Einzigen die unser Pensionssystem in Schwierigkeiten bringen.

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Wenn die Politik solche Rahmenbedingungen vorgibt ? Die Chaoten in der Regierung, die Manger und die Banker cashen ab, warum sollen nicht die ehrlichen arbeitsamen Menschen auch Ihre Vorteile suchen ? So lange die Ausländer und das arbeitscheue Gesinde das Geld vernichten, sollen auch unsere Leute nicht zu kurz kommen. Die Frage ist nur : " Wann haben uns diese Regierungschaoten endlich zugrunde gerichtet ?" Wie lange wollen wir uns ROT/SCHWARZ noch leisten ? Wer hat die Unverfrorenheit diese noch einmal zu wählen ?

Berndorferbaer melden

Re: Wenn die Politik solche Rahmenbedingungen vorgibt ? hugoport: alle wählen sie wieder.der österreicher ist ein gewohnheitstier. er schimpft und kauft aber trozdem. die wut ist bis zur nächsten wahl, wo versprechen gegeben werden, jedoch nicht eigehalten werden, verpufft. das böse erwachen kommt erst ein paar monate später. wenn steuern erhöht, familien benachteiligt und die politiker uns wieder belogen haben. da kommt dann wieder die erinnerung zurück und, man beginnt wieder zu jaulen und zu schimpfen. aber ich glaube, das ist meine meinung, es machts keine partei besser, da der topf "ausgetrocknet ist, du kannst ruhig einen unfall haben und mit der hand in den topf fallen, es bleibt bestimmt nichts picken.

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