Immobilienpreise bleiben hoch

Zeit hoher zweistelliger Preiszuwächse aber vorbei. Wiener zieht es "raus ins Grüne".

von Haus, Geld, Kredit © Bild: thinkstock.de

"Absolute Spitzenpreise, die vor allem der überdurchschnittlich starken Nachfrage nach Investmentimmobilien geschuldet waren, sind seltener zu erzielen", beschreibt Weinberger das Ergebnis der in seinem Haus jährlich durchgeführten Markt-Analyse. Dabei wurden 700 Immobilien-Transaktionen, die 2013 in Wien, Niederösterreich und im Burgenland abgewickelt wurden, sowie rund 200 Bewertungsgutachten analysiert. Basis sind die tatsächlich bezahlten Preise.

NÖ: Große regionale Unterschiede

In Niederösterreich sind die regionalen Unterschiede noch immer sehr groß. Während man in Klosterneuburg für ein neuwertiges Einfamilienhaus in guter Lage mit durchschnittlicher Grundstücksgröße im Schnitt 2.600 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche berappen muss, ist ein Objekt in vergleichbar guter Lage im Bezirk Waidhofen an der Thaya um weniger als ein Drittel davon zu haben. Klassische Hochpreis-Bezirke sind weiters Krems Stadt (bis zu 2.300 Euro/m2), Mödling (2.200 Euro/m2), Korneuburg (bis 2.100 Euro/m2) und Baden (bis zu 2.000 Euro/m2). Günstig kauft man nach wie vor in den Waldviertler Bezirken Gmünd (870 Euro/m2) und Horn (955 Euro/m2).

Für 2014 sei in den meisten Regionen Niederösterreichs mit gleichbleibend hohen Immobilienpreisen zu rechnen, heißt es in der Analyse. Preiszuwächse zwischen 3 und 5 Prozent prognostizieren die Experten der RIV jedoch für die Großräume Krems und St. Pölten sowie für die Regionen Bruck/Leitha, Hollabrunn und Stockerau.

Bruck an der Leitha: Starke Nachfrage von Zuzüglern

Der Bezirk Bruck an der Leitha verzeichnet den Angaben zufolge starke Nachfrage von Zuzüglern sowohl aus Wien wie auch aus Bratislava. Stockerau ist Hoffnungsgebiet für viele Wiener, die es "raus ins Grüne" zieht. Weinberger: "In der Stadt Korneuburg und den Orten in ihrer engeren Umgebung haben die Immobilienpreise in den letzten Jahren deutlich angezogen. Stockerau liegt nur unwesentlich weiter von Wien entfernt als Korneuburg, verfügt über ausgezeichnete Infrastruktur und ist im Vergleich zu Korneuburg noch deutlich preisgünstiger. Dementsprechend hoch ist hier die Nachfrage."

Der Bezirk Hollabrunn profitiere von günstigen Immobilienpreisen (1.000 bis 1.300 Euro/m2 für Einfamilienhäuser in guter Lage) und relativ geringer Entfernung zur Bundeshauptstadt Wien, kombiniert mit guter Infrastruktur und Verkehrslage (Weinviertler Schnellstraße S3).

Burgenlands Spitzenreiter: Neusiedl am See

Immobilienpreis-Spitzenreiter unter den burgenländischen Bezirken ist Neusiedl am See. Ein Einfamilienhaus in Top-Lage kostet dort im Schnitt bis zu 2.500 Euro/m2. In Eisenstadt blättert man für ein Einfamilienhaus rund 2.200 Euro/m2 auf den Tisch, in Eisenstadt Umgebung etwa 2.000 Euro. Deutlich günstiger kommt das Dach über dem Kopf in den Bezirken Güssing und Jennersdorf. Hier zahlt man nur rund 1.200 Euro/m2 für ein Einfamilienhaus.

Noch stärker als in Niederösterreich und im Burgenland sind die regionalen Preisunterschiede bei Immobilien in Wien ausgeprägt, was vor allem auf das hier besonders stark vertretene Luxus-Segment zurückzuführen ist. So rangieren die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen in Wien derzeit im Schnitt zwischen 7.600 Euro/m2 in der Inneren Stadt und 1.845 Euro/m2 in Simmering. Für eine neue Eigentumswohnung muss man im 1. Wiener Gemeindebezirk durchschnittlich sogar 9.477 Euro/m2 hinlegen, während sie im 11. Bezirk um 2.632 Euro/m2 zu haben ist.

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