Nur zwölf österreichische
Firmen in Panama

Diese steuerschonenden Länder sind aus österreichischer Sicht viel wichtiger

Panama ist derzeit als Steuerparadies in aller Munde, die Veröffentlichung von Informationen der panamesischen Kanzlei Mossack Fonseca bringt die Politik wieder dazu, über strengere Regeln für Briefkastenfirmen und gegen Steuerhinterziehung nachzudenken. Aber nur zwölf heimische Firmen haben dort ihre Muttergesellschaft, relativiert die Wirtschaftsauskunftei Bisnode.

von Panama, Panama City, waterfront skyscrapers of Punta Paitillia district after sunset © Bild: © Corbis. All Rights Reserved.

Aus österreichischer Sicht sind andere steuerschonende Länder viel wichtiger. In Liechtenstein, das von Bisnode ebenfalls als Steueroase eingestuft wird, haben 235 österreichische Firmen ihre global höchste Muttergesellschaft, aber auch in Hongkong (45 Muttergesellschaften), den Bahamas (40), den British Virgin Islands (32), den Cayman Islands (25) oder Bermuda (14) sind österreichische Firmen stärker verwurzelt.

Erste Bank prozessiert um Mriya-Kredit

In den sogenannten Panama-Papers taucht auch die börsennotierte österreichischen Erste Group mit einem Offshore-Kreditgeschäft mit einem insolvent gewordenen ukrainischen Agrarkonzern auf. Die Bank prozessiert um diese Kreditmillionen.

Wie der "Falter" in seiner neuen Ausgabe berichtet, hat die Erste im November 2013 dem ukrainischen Agrarkonzern Mriya einen Kredit in der Höhe von 30 Mio. Euro gewährt. Die Bank habe den Kunden gekannt, sie habe gewusst, wofür das Geld benötigt wurde - ausgezahlt worden sei allerdings nicht direkt an Mriya, sondern an eine Schweizer Gesellschaft. Als Sicherheit habe der Bank die Haftung des Mriya-Eigentümers, einer Briefkastengesellschaft namens HF Assets Management Ltd. (HF) auf den British Virgin Islands, gereicht, wie das Magazin unter Berufung auf die Panama Papers schreibt.

Wenig später wurde der ukrainische Agrarkonzern Mriya zahlungsunfähig. Die Erste stellte den Kredit fällig und hat eine Anwaltskanzlei auf den British Virgin Islands eingeschaltet. Seit Oktober 2014 kämpfe die österreichische Bank vor einem Gericht in Tortola darum, die 30 Mio. Euro zurückzubekommen, so der Bericht.

Gerichtsverfahren läuft

In der Bank in Wien selbst berief man sich auf Nachfrage auf das Bankgeheimnis. Ein mit der Sachlage befasster Anwalt bestätigte gegenüber der APA das laufende Gerichtsverfahren. Bei dem Kredit habe es sich um eine Ernte-Vorfinanzierung an den größten ukrainischen Agrarkonzern gehandelt, und danach sei eine Garantie von der HF nicht bedient worden. Bei dem Geschäft habe es sich um keine "Back-to-back"-Finanzierung gehandelt, so der Jurist.

Kommentare

Angie624 melden

Habe vor kurzem meine Stromrechnung bekommen: Ich habe 300 kWh weniger verbraucht als vom Stromversorger angenommen und von mir bezahlt. Trotzdem habe ich kein Guthaben ausgewiesen, weil der Staat Anfang des Jahres diverse Steuern und Abgaben auf Strom erhöht hat. Aber uns wird erzählt, dass es nur Steuererlastungen gibt.

Angie624 melden

Sorry, meinte natürlich Steuerentlastungen

christian95 melden

Und wo können Österreichs Arbeitnehmer ihre Steuern schonen?
Danke SPÖ, danke ÖVP.

christian95 melden

Da kenne ich einen Pensionisten. Dieser bekam vor ein paar Tagen ein Schreiben der Pensionsversicherung. Ab nun muss er 5,- mehr Steuern zahlen. So viel zur Steuerreform und "mehr Netto vom Brutto".
Rot und Schwarz verars... uns nach "Strich und Faden"

christian95 melden

Ein Afghanisches Ehepaar mit 9 Kindern (ein 10. lassen sie sich im AKH künstlich befruchten) kassiert in Wien knapp 5.700 pro Monat.

Oberon
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@christian95, jetzt haben Sie etwas verraten, was unter strengste Geheimhaltung fällt. Die Grünen haben sicher kein Problem mit diesem Ehepaar. Werden doch zukünftige "Steuerzahler" gezeugt...?!

Gabe Hcuod
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Ihr seid so lächerlich.

christian95 melden

@Gabe Hcuod
Lachen habe ich darüber nicht gekonnt. Gelacht hat höchstens das afghanische Ehepaar über unsere staatliche Großzügigkeit.

Gabe Hcuod
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@christian95 Lächerlich zu sein bedeutet auch nicht, dass du was zu lachen hast. Du bist lächerlich, weil du in jede Kommentarsektion deine hasserfüllten Hetztiraden platzierst, egal worum es im eigentlichen Artikel geht.

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