Bausparen - "Übersparen" bringt weniger

Obergrenzen bei einigen Instituten - Bausparprämie für 2014 mit 1,5 Prozent fixiert

Das "Übersparen" eines Bausparvertrages zahlt sich immer weniger aus. Die Bausparkasse Wüstenrot hat die Zinsen für Beträge, die über die Vertragssumme hinausgehen, per 1. November auch für Altverträge auf 0,1 Prozent zurückgenommen. Bei der s Bausparkasse gibt es Obergrenzen, der Zinssatz im Neugeschäft liegt bei Übersparung seit Anfang Februar bei 0,5 Prozent, für Altverträge bei 1 Prozent. Betroffen sind bei den beiden Instituten rund 0,5 Prozent aller Einlagenkonten.

von Bausparen. Stockbild. © Bild: Thinkstock

Die Bausparprämie gibt es nur bis maximal 1.200 Euro im Jahr. Für 2014 wurde sie vom Finanzministerium erneut mit 1,5 Prozent festgesetzt. Damit liegt die - im Vorjahr halbierte - staatliche Bausparförderung wieder an ihrer Untergrenze. Die Prämie orientiert sich am allgemeinen Zinsniveau und wird jährlich neu festgesetzt. Der dafür relevante Beobachtungszeitraum beträgt ein Jahr und endet am 30. September.

Bausparen nicht für größere Summen geeignet

Hingewiesen wird von Bausparvertretern, dass sich das Bausparen vor allem an Ansparer richtet und größere Summen dem eigentlichen Zweck des Bausparens nicht entsprechen. Übersparen bedeutet im Regelfall, dass mehr angespart wird, als bei Vertragsabschluss als Sparsumme definiert wurde.

Wüstenrot hat nun für Altverträge, die mit Zinssätzen zwischen 1 und 2,25 Prozent ausgestattet sind, die Zinsen auf 0,1 Prozent gesenkt und zwar nur für jene Beträge, die über die vereinbarte Vertragssumme hinausgehen. Im Regelfall liegt diese bei Einzahlungen von rund 7.000 Euro bei 24.000 Euro. Gesenkt werden die Zinsen also nur für Guthaben, die in diesem Beispiel über 24.000 Euro Vertragssumme hinausgehen. Die hohen Zinsen seien wirtschaftlich nicht vertretbar, so Wüstenrot-Generalsekretär Rainer Hager. Zudem handle es sich um eine Zweckentfremdung des Bausparens. In Österreich seien - anders als in Deutschland - keine Kunden gekündigt worden. Man zahle nun marktkonforme Zinsen für die täglichen fälligen Gelder. Betroffen seien rund 7.000 der 1,5 Millionen Wüstenrot-Bausparkunden. Das seien rund 0,5 Prozent aller Kunden.

Institute setzen Obergrenze

Bei der s Bausparkasse gibt es eine Obergrenze von 10.000 Euro. Wird mehr angespart, gibt es für neue Verträge seit 1. Februar 2013 dafür 0,5 Prozent. Bei Altverträgen sind es 1 Prozent. Änderungen seien aktuell nicht geplant, hieß es aus der s Bausparkasse. Betroffen vom Übersparen seien rund 7.400 der rund 1,56 Millionen Konten, das entspreche rund 0,5 Prozent des Bestandes.

Eine Einzahlungsbeschränkung von 7.200 Euro gibt es bei zwei mit Fixzinsen ausgestatteten Tarifen bei der zum Volksbanken-Sektor gehörenden ABV. Weiters gebe es einen variablen Tarif ohne Beschränkungen. Änderungen seien bereits im vergangenen Jahr erfolgt.

Bei der Raiffeisen Bausparkasse ist ein "Übersparen" bei einem fixverzinsten Tarif nicht möglich. Bei variablen Zinsen werden Übersparungen bis zum Ausmaß der Obergrenze für die Prämienbegünstigung - aktuell 1.200 Euro im Jahr - akzeptiert und diese wie bei Vertragsabschluss vereinbart verzinst. Höhere Übersparungen sind nach gegenseitiger Übereinkunft möglich.

Kommentare

Ivoir

Wäre ja schon froh, wenn was zum sparen bliebe!

Der Internationale Währungsfonds schlägt eine Zwangsabgabe auf Sparguthaben in der Höhe von zehn Prozent vor. Damit würden Sparer in Österreich erneut Milliarden verlieren. Die Zinsen auf Sparguthaben sind bewusst niedrig gehalten. Pro Jahr entgehen den österreichischen Sparern dadurch 3,5 Milliarden Euro.

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