Streit ums Cafe Rosa

Seit rund einem Jahr geschlossenes Lokal verschlang bisher eine halbe Million

von Cafe Rosa umstrittenes Studentenlokal in Wien © Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER

Grundgedanke des von einer Exekutive aus Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS), Verband Sozialistischer Student_innen (VSStÖ) und dem Kommunistischen StudentInnenverband - Linke Liste (KSV-LiLi) entwickelten "Cafe Rosa" war die Schaffung von Räumlichkeiten, in denen sich Studenten ohne "Kommerzialisierungsdruck" aufhalten und vernetzen können und "häufig diskriminierte Gruppen Raum für Partizipation und Initiative vorfinden", heißt es im Konzept. Menschen sollten im "Rosa" "kein Objekt der Kapitalverwertung darstellen, sondern dazu ermächtigt werden, Subjekt ihrer eigenen Handlungen zu werden". Konkret bedeutete dies unter anderem, dass es keinen Konsumzwang gab.

Nach einem knappen Jahr und einem Aufwand von rund 450.000 Euro kam das Aus: Das Lokal sei zwar "zu Kernzeiten der Studierenden gut gegangen", an Wochenenden aber weniger, begründete die ÖH im März 2012. Seither suchen die Studentenvertreter erfolglos einen Pächter. Aufgrund eines längerfristigen Mietvertrags zahlt die ÖH aber nach wie vor monatlich und 4.000 Euro für den Standort, mittlerweile dürfte das Cafe eine halbe Mio. Euro verschlungen haben. Nach der Einstellung des Cafebetriebs fanden zunächst noch sporadisch Veranstaltungen wie Filmabende statt, seit dem Sommer 2012 steht das Lokal praktisch leer.

Durch das "Rosa" kamen die Studentenvertreter nicht nur wirtschaftlich, sondern auch juristisch und politisch unter Druck. Die damalige Bundes-ÖH-Chefin Janine Wulz (GRAS) musste sich einem (erfolglosen) Abwahlantrag stellen, da sie zum Zeitpunkt der Gründung des Lokals im Wirtschaftsreferat der ÖH Uni Wien tätig war. Darüber hinaus wird nach einer Anzeige des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS) bei der Staatsanwaltschaft gegen sie ermittelt. Und auch bei der Gründung des Lokals wurden laut der aus Ministeriums-und Studentenvertretern bestehenden Kontrollkommission des Wissenschaftsministeriums Rechtsvorschriften verletzt: Betrieben wurde das "Rosa" über den Verein "Studibeisl-Verein zur Förderung der Emanzipation von Studierenden" mit der ÖH der Uni Wien als einzigem Mitglied. Allerdings darf die ÖH ohne Genehmigung des Ministers keine Wirtschaftsbetriebe führen, die Vereinskonstruktion wertete die Kommission in einem mittlerweile rechtskräftigen Bescheid als "unzulässiges Umgehungsgeschäft".

Freiheitliche Studenten wollen "Cafe Rosa" mieten

Der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) will das als linkes Vorzeigeprojekt gegründete, seit einem Jahr leerstehende "Cafe Rosa" in Wien-Alsergrund für einen Wahl-Abend mieten. "Wir haben der ÖH drei Termine für den Abend vorgeschlagen und bieten 2.000 Euro", bestätigte RFS-Obmann Alexander Schierhuber gegenüber der APA einen Bericht der Wiener Gratiszeitung "heute" (Donnerstag-Ausgabe). Das Cafe Rosa" war von der linken HochschülerInnenschaft (ÖH) an der Uni Wien initiiert worden und verstand sich bis zur Einstellung des Betriebs im März 2012 als Grundsätzen wie "anti-heteronormativ", "antikapitalistisch" und "antiklerikal" verpflichtetes Lokal ohne Konsumzwang.

Kommentare

Dürfte sich hier wieder um eine Pleitekneipe zu handeln in der keine blauen Wähler erwünscht sind, dafür blaue Nasen umso mehr.

Man muß das Schmerzen, so auf die Schnauze gefallen zu sein.
Aber es wir ja von euch keiner schuld sein, und somit niemand für den Schade aufkommen. Wie sagen die linken immer so schön,
"Die Reichen sollen entlich Zahlen"!!!

Wo sind den die Kommentare der ganzen linken Bande????????
Plötzlich seid ihr alle Stumm.

So, das hat also ROT/GRÜN mit einem "Cafe" geschafft, das selbe passiert gerade mit ROT/GRÜN in Wien, lass mich mal nachdenken...... Ich will mir gar nicht vorstellen, was alles auf uns zukommt, wenn wir im Herbst ROT/GRÜN in der Bundesregierung bekommen.

Urlauber2620

Typisch Grün und alternativ angehaucht.Das war von Anfang an bereits zum Scheitern verurteilt.Die sollten vielleicht erst mal das Lernen und Studieren in den Vordergrund stellen.Aber die Rechnung Einnahmen=Gewinn kann nicht aufgehen.Und das man für Geld auuch noch arbeiten muss ist besonders schlimm.Woher die Zeit nehmen wo man doch ständig mit verschiedenen sinn-und nutzlosen Demos beschäftigt ist.

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Also 4000 Miete, dann 3 Personen Personal, mit allen Lohnnebenkosten 4000 pro Person und Monat.
10 Monate * 16.000 EUR ergibt 160.000 EUR maximale Verluste.
Wie wurde der Rest an Verlusten herbei geführt?

huginator melden

ich glaube, sie verschätzen sich. soweit ich mich erinnern kann waren da allein 2-3 geschäftsführerinnen, die schwanger wurden. und im anstellen war man da auch eher nicht zimperlich.

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