ÖBB sollen "umgefärbt" werden: "Rote" Manager müssen "schwarzen" Platz machen

Führungskräfte sollen vor Wahl ausgetauscht werden

Bei den ÖBB bahnt sich laut dem Bericht einer österreichischen Tageszeitung eine "Umfärbung" im Management an. Demnach müssen vor der Nationalratswahl im Herbst 2006 "rote" Führungskräfte "schwarzen" Managern Platz machen.

Das meldet die Tageszeitung "Die Presse" in ihrer Wochenend- Ausgabe. Am 9. Februar wurden dazu schon erste Akzente gesetzt, so der Bericht. Erich Söllinger, Co-Vorstand Martin Hubers in der ÖBB-Holding, wurde in die Chefetagen von gleich zwei Holding- Tochtergesellschaften bestellt. Er soll in der Güterverkehrs AG und der Personenverkehrs AG nach dem Rechten sehen - "vorübergehend", wie Aufsichtsratschef Wolfgang Reithofer betont.

Genau diese beiden Tochtergesellschaften werden nach wie vor von roten Vorständen dominiert: Wilhelmine Goldmann ist für den Personenverkehr zuständig. Und im Güterverkehr werken gleich zwei Manager ersetzt, die der SPÖ zugeordnet werden - Gustav Poschalko und Ferdinand Schmidt, so die "Presse". Goldmann soll ein vorzeitiger Abschied aus dem Personenverkehr nahe gelegt werden. Der Vertrag von Schmidt läuft Mitte dieses Jahres aus.

Politisch noch brisanter sei laut dem Bericht ein weiterer Wechsel, und zwar in der ÖBB-Infrastruktur Bau AG. Hier sei nun ebenfalls ein ÖVP-Mann am Ruder: Alfred Zimmermann, Vorstand der Infrastruktur Betriebs AG, wechselt in die Bau AG. Er ersetzt dort (den roten) Thomas Türinger, der aus gesundheitlichen Gründen ausscheidet. Womit auch die Bau AG tief schwarz eingefärbt wäre: Auch der amtierende Co-Vorstand Georg-Michael Vavrovsky ist seinerzeit mit einem ÖVP-Ticket in das Unternehmen gefahren, hieß es.

Wie die "Presse" weiter schreibt, sollen auch die Tage von BZÖ-Mann Gilbert Trattner gezählt sein. Als Nachfolgekandidat wird demnach intern bereits der VP-kompatible ÖBB-Personalchef Franz Nigl gehandelt.

(apa)