Do&Co im Speisewagen

Österreichischer Top-Caterer gewinnt die Ausschreibung

Ab 1. April dürfen sich reisende Gourmets freuen, wenn sie in die Züge der ÖBB einsteigen. Aus sieben Bewerbern ist der börsenotierte österreichische Top-Caterer Do & Co als Ausschreibungssieger für den Speisewagenauftrag der ÖBB hervorgegangen. Zunächst für vier Jahre, mit Verlängerungs-Option um zwei weitere Jahre. Für alle soll es billiger werden als bisher, wurde versichert.

von ÖBB-Catering - Do&Co im Speisewagen © Bild: ÖBB

ÖBB-Chef Christian Kern sprach von einer einfachen und klaren Entscheidung, die nicht so kompliziert war wie seine sonstigen Managemententscheidungen üblicherweise seien. Für die Kunden und die Bahn sei dies eine win-win-Situation. Auch die "Zuschüsse" der Bahn zum Catering werden sinken, laut Kern in der Vertragslaufzeit um rund 42 Mio. Euro. Standardprodukte wie Kaffee, Mineralwasser oder Snacks werden billiger verkauft. Das war eine klare Vorgabe des Unternehmens - ebenso die Maßgabe, dass alles frisch gekocht und "österreichisch" sein müsse. Und: "Keine Experimente".

Durschnittlich 5-10 Euro im Speisewagen
Aus dem Auftragswert machen sowohl Kern als auch Dogudan ein Geheimnis. Laut Dogudan geben Bahnfahrer, die Speisewagen bzw. Bahncatering an ihren Plätzen nutzen, im Schnitt 5 bis 10 Euro aus. Eine Hochrechnung auf rund 8 Millionen Speisen pro Jahr bei den ÖBB-Zügen ist ausdrücklich nicht erwünscht. Ende des Jahres zählen die ÖBB 85 Speisewagen.

1,90 für Espresso - 9,90 für Hühnerbrust
Dogudan sieht nicht weniger als 45 Millionen Bahnpassagiere als unmittelbares Potenzial für "seine" Zugrestaurants. In wenigen Wochen wird er fürs Bahncatering eine neue Marke vorstellen, der Betrieb erfolgt über eine 100-Prozent-Tochter von Do & Co. Die Preise seien "extrem attraktiv. Wo kriegen Sie einen ordentlichen Espresso für 1,90 Euro oder eine frisch gebackene Hühnerbrust um 9,90 Euro? Da zahlt es sich fast aus, Bahn zu fahren statt ins Restaurant zu gehen."

Unterdessen lassen die ÖBB die Luxusklasse "Premium Class" beim Railjet auf, weil zu wenig teure Plätze verkauft wurden. Bisher konnten Bahnpassagiere gegen 25 Euro Aufpreis auf das Erste-Klasse-Ticket Sonderleistungen wie Gratisgetränk, Platz-Bedienung, Zeitungsservice und andere Annehmlichkeiten genießen - auch diverse Gratis-Häppchen oder Snacks zum Essen.