Gruber WM-Zehnter

"Haben ein bisschen generverlt und gekrampft" - Titel geht an Deutschen Rydzek

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Ski Nordisch - Gruber WM-Zehnter

Gruber, der bei allen vier Großereignissen seit 2010 eine Medaille erobert hatte, vergab seine Chance schon im Springen. "Ich bin im Training nie gut gesprungen und habe es auch heute nicht hergebracht", ärgerte sich der 32-jährige Salzburger nach dem 17. Rang und 1:24 Minuten Rückstand. In der Loipe rehabilitierten sich er und seine Kollegen, die Chance auf eine Team-Medaille am Sonntag lebt.

Gruber muss "nachjustieren"

"Das war eine geschlossen gute Laufleistung", meinte Gruber. "Wenn wir auf der Schanze ein paar Meter mehr gemacht hätten, wären wir bei der Musik dabeigewesen. Jetzt heißt es dort nachzujustieren." Er hielt sich stets vorne in einer größeren Verfolgergruppe, der auch WM-Debütant Philipp Orter (24. im Springen/+1:31) angehörte und die um die Plätze ab neun lief.

Gruber fehlten als Zehntem freilich 54 Sekunden auf Rang drei, Orter hatte als 14. 1:03,2 Minuten Rückstand. "Ich bin voll zufrieden", meinte der dreifache Junioren-Weltmeister von 2014 nach seinem Debüt bei den "Großen". "Im Springen geht noch viel mehr, am Sonntag greifen wir wieder an", sagte der 21-Jährige im Hinblick auf den Teambewerb.

Unmittelbar hinter dem Kärntner schloss der Steirer Lukas Klapfer seinen starken Langlauf als 15. ab (+1:07,3). Er hatte mit zweitbester Zeit nicht weniger als 25 Konkurrenten überholt und auf Rydzek rund eineinhalb Minuten gutgemacht. "Ich bin wegen des Springens mit Wut im Bauch gelaufen. Wegen des Team-Bewerbs war es besonders wichtig, ein gutes Rennen zu zeigen", meinte der Weltcupsieger von Schonach.

ÖSV-Cheftrainer Eugen enttäuscht

ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen machte aus seiner Enttäuschung kein Hehl. "Wir haben es definitiv auf der Schanze verhaut. Das Laufen war eine super Wiedergutmachung. Sie können gut springen, wahrscheinlich war es eine Übermotivation oder ein bisschen Verkrampftheit, das müssen wir jetzt wieder herausbringen", meinte der Steirer. Die Aufstellung für den Teambewerb wollte er erst nach dem Samstag-Training bekanntgeben.

Rydzek, Fünfter nach dem Springen, schloss mit vier weiteren Verfolgern bald nach der ersten 2,5-km-Runde zu seinem nach dem Springen führenden Landsmann Eric Frenzel auf. Lamy Chappuis führte lange, ehe der nach rund 7 Kilometern aufschließende Pittin gleich die Spitze übernahm. Im Anstieg über die Brücke im Stadion war aber Rydzek die Nummer eins und gab die Führung nicht mehr ab.

Der 23-Jährige, der nach seinem Saison-Auftaktsieg in Ruka im Schatten des überragenden Eric Frenzel stand, feierte seinen ersten großen Einzel-Erfolg. Pittin sorgte als bester Läufer für die erste WM-Medaille eines italienischen Kombinierers. Bei den Winterspielen 2010 hatte er Bronze geholt, seither aber mehrere Verletzungen erlitten. In Schweden schaffte der 25-Jährige aus dem Friaul ein glänzendes Comeback auf dem Podest. Für Frenzel, den Fast-Weltcupsieger und Olympiasieger von 2014, blieb nur der vierte Platz (+6,1).

Gruber: Haben "ein bisschen generverlt und gekrampft"

Bernhard Gruber verwies auf die offenbar fehlende Lockerheit auf der Schanze. "Ich glaube, dass wir heute ein bisschen generverlt und gekrampft haben. Das muss mit ein bisschen mehr Fluss gehen, dann sind wir mannschaftlich gut dabei. Wir haben es in der Loipe drauf, da brauchen wir uns nicht verstecken", so der Salzburger.

Lukas Klapfer war sich sicher, dass das Ergebnis nicht das Potenzial der Mannschaft widerspiegle. "Ich glaube nicht, dass wir im Springen so weit weg sind, wie das heute ausgeschaut hat. Es war einfach ein rabenschwarzer Tag auf der Schanze, das gilt es einfach abzuhaken und weiterzuarbeiten", meinte der Steirer.

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