Die selbst ernannte Perle der Cote d´Azur hat sich ihren Titel redlich verdient: Kunst und Kultur in Fülle, große Boulevards und eine Stadtpromenade, die zu den schönsten der Welt zählt. Lange Zeit von den stinkreichen Rentnern dieser Welt dominiert tut sich in den letzten Jahren so einiges in dem Hafenstädtchen am Mittelmeer. Junge Leute ziehen in die einstige Rentnermetropole, eröffnen trendige Läden und Shops, Bistros und Restaurants.
Am schönsten und ursprünglichsten präsentiert sich Nizza in Vieux Nice, der Altstadt. Tatsächlich erfüllt dieser Stadtteil fast jedes Klischee, welches man mit der Provence und anderen südlichen Ländern und Städte verbindet: Verwinkelte, enge Gassen, versteckte, von Pinien überschattete Höfe zum Verweilen, pastellfarbene Häuser und barocke Kirchen. Was viele Besucher nicht wissen: Nizza gehörte früher zu Italien und ist erst im Jahr 1860 französisch geworden. Seither heißt die Stadt Nice.
Ein Tipp: Einfach den Stadtplan in der Tasche lassen und sich durch das Gassenlabyrinth treiben lassen – an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten kommt man automatisch vorbei. An einem der hübschen Cafés trinkt man seinen Kaffee und beobachtet das Markttreiben auf der Cours Saleya.
Am schnellsten kommt man zu Fuß durch die Stadt oder mit dem Fahrrad. Bewegungsmuffel nutzen am Besten die Tram: Die seit 2007 betriebene Straßenbahn besteht zwar genau genommen aus nur einer Linie. Die jedoch führt von der Endhaltestelle "Las Planas" im Nordwesten vorbei an den zentralen Punkten und Sehenswürdigkeiten der Stadt bis zum Pont Michel im Nordosten. Wer Nizza auf bequeme Weise entdecken will, braucht sich also nur in die Tram zu setzen und dort auszusteigen, wo es gefällt – Verfahren ist praktisch unmöglich.
Wir haben für Sie bedeutende Sehenswürdigkeiten, angesagte Bistros und Restaurants sowie Hotels und Unterkünfte für Sie zusammengestellt.
Kunst und Kultur
Musée National Marc Chagall: Dieses kleine Museum beherbergt die größte öffentliche Sammlung von Werken des Künstlers. 17 Großgemälde aus den 1950er und 1960er Jahren und 193 Zeichnungen.
Musée Masséna: Die Villa zählt zu den historischen Bauwerken der Stadt und ist ein architektonisches Juwel auf der Prachtstraße Promenade des Anglais. Umgeben von einem Park mit herrlichem Baumbestand beherbergt sie ein Museum über die Geschichte Nizzas im 19. Jahrhundert.
Musée d´Art Moderne et d´Art Contemporain
La Place Rossetti: Dieses belebte Plätzchen mit seinen ockerfarbenen Fassaden, Springbrunnen, blühenden Balkonen, Kaffeehausterrassen und seiner barocken Kathedrale zählt zu den malerischsten Orten der Altstadt.
Cathédrale Orthodoxe Russe Saint-Nicolas: Die größte russisch-orthodoxe Kirche außerhalb Russlands. Die Kathedrale mit den bunten Zwiebeltürmen wurde zwischen 1902 und 1912 errichtet.
Le Fort du Mont-Alban: Die Festung, eine massive Konstruktion mit Bollwerken und Warten aus dem 16. Jahrhundert, wurde auf einem 222 Meter hohen Hügel errichtet. Der Ausblick ist atemberaubend: Er reicht bis nach Italien (Kap von Bordighera), Cap d’Ail, Saint-Jean Cap Ferrat, über die Engelbucht bis nach La Garoupe in Antibes. Bei schönem Wetter soll man sogar Korsika sehen.
Le Négresco: Dieser schöne Belle-Epoque-Palast wurde 1912 an der berühmten Engelbucht von Niermans für den Rumänen Henri Négresco erbaut und ist der einzige Museumspalast von Nizza. Denkmalgeschützt seit 2003, beherbergt er zahlreiche Kollektionen, die fünf Jahrhunderte Kunstgeschichte repräsentieren. Die 121 Zimmer und 24 Suiten haben ihre jeweils eigene Dekoration. Hier werden die Stile der glänzendsten Perioden der französischen Kunst von Ludwig XIII. bis zur Moderne gezeigt. Es wurde vor kurzem zum 5-Sterne-Hotel erhoben und gehört zu den schönsten Hotels der Welt.
Colline de Chateau: Der wohl schönste, romantischste Aussichtspunkt der Stadt. Besonders am Abend zieht es viele Menschen zum "Burgberg", um den Blick über den Hafen, die roten Dächer und glänzenden Kuppeln, die engen Gassen und die Gärten und Parks von Nizza streifen zu lassen.
Palais Lascaris: Im 17. Jahrhundert erbaute Residenz der einflussreichen Familie Lascaris-Vintimille. Nach einigen Restaurationen in den vergangenen Jahrhunderten bezaubert der in der Altstadt gelegene vierstöckige Bau nicht nur mit seiner Architektur, sondern auch mit wunderbaren Malereien, Statuen, Fresken und einer Sammlung alter Musikinstrumente.
Hotels
Hotel Solara: Ein echtes Schnäppchen fürs kleine Budget
Hotel Wilson: Die 16 Zimmer sind individuell mit viel Geschick gestaltet
Hotel Belle Meuniere: Dieses Zwischending zwischen Hotel und Hostel residiert in einer Villa aus dem 19. Jahrhundert am Bahnhof. Hier treffen sich Rucksacktouristen aus aller Welt und picknicken im Garten
Hotel Villa Les Cygnes: Der Luxus von Ruhe und Stille in Reichweite der Promenade des Anglais. ein Katzensprung vom Museum der Schönen Künste entfernt. Preis: ab € 75,-/DZ
Hotel La Perousé: Das Vier-Sterne-Boutique-Hotel liegt eingebettet in die Colline du Château und bietet einen spektakulären Ausblick über das Mittelmeer. Nur wenige Schritte vom Marché aux Fleurs entfernt. Preis: ab € 195,-/DZ
Essen
Café-Restaurant de la Bourse: Gute Hausmannskost, Treffpunkt vieler Einheimischer.
Le Grand Café de Turin: Eine Nizzaer Institution mit den angeblich besten Meeresfrüchten der Stadt.
Cafe de Nissa: Bietet Nizzaer Spezialitäten, Tapasbund gelegentlich Live-Konzerte.
La Merenda: Hier genießt man auf Holztischen lokale Spezialitäten wie Kutteln, gefüllte Sardinen, Stockfisch und Ratatouille. Unbedingt reservieren!
Le Chantecler: Das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant des Negresco ist etwas Besonderes. In dem prächtigen Speisesaal erwarten die Gäste kulinarische Hochgenüsse. Zu jedem Gang gibt es den passenden Wein.
L´Escalinada: Hier erwartet die Gäste typische Nizzaer Küche; der kostenlose Aperitif ist eine besondere Aufmerksamkeit.
Villa la Tour: Das VLT gehört zu einem kleinen, charmanten Hotel, das bei Insidern sehr beliebt ist. Die Speisekarte bietet Gerichte aus aller Welt, die je nach Saison und Verfügbarkeit der Zutaten frisch zubereitet werden.
Làne Rouge: Am Fuße des Schlossbergs, gegenüber von den Yachten gelegen. Genuss für Feinschmecker mit fettem Geldbeutel.
Le Koudou: Hübsche Brasserie gegenüber vom Meer mit frischen Fischspezialitäten, Gegrilltem und Meeresfrüchten.
Le Comptoir 2 Nicole: Ein schickes Bistro im Nizza-Stil am Eingang der Altstadt Vieux Nice. Hier trifft man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit zum Frühstück, Geschäftsessen, zu After-Work-Partys oder zum romantischen Dinner.
Typische Leckereien aus Nizza
- Pissaladière: Die Nizza-Variante eines Zwiebelkuchens, mit karamellisierten Zwiebeln, Knoblauch, Oliven und Anchovis
- Socca: Ein Klassiker - ein salziger Pfannkuchen aus Kirchererbesenmehl
- Stockfisch oder Estocaficada: Ein in Wasser eingeweichter Kabeljau und mit Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch, Paprika und frischen Kräutern geschmort – eine Spezialität aus Nizza
- Cassoulet: Ein Eintopfgericht - traditionelle Zutaten sind weiße Bohnen, gepökeltes Schweinefleisch, Speck und Würstchen. Alternativ wird auch Gans, Ente oder Lammfleisch hinzugegeben. Gekocht wird die Speise in der Regel in einem feuerfesten Schmortopf.
Kommentare
Die Cote d'Azur eigentlich. Die verschiedenen Orte/Städte dort sind sich allerdings ziemlich ähnlich.
Nizza - Nice - ist einmalig, muss man gesehen haben.