Nina Proll:
"Angst vor tiefem Wasser"

Das "Vorstadtweib" über ihre Arbeit beim neuen Unterwasser-Hit "Findet Dorie"

In Kürze startet der neue Disney-Hit "Findet Dorie" in Österreich, der Nachfolger von "Findet Nemo" aus dem Jahr 2003. Und Nina Proll ist mit an Bord: Die gebürtige Wienerin und TV-"Vorstadtweib" spricht in dem neuen Unterwasser-Animationsfilm die einsame Muschel Pearline. Mit News.at hat die Schauspielerin vorab über dieses "erste Hineinschnuppern" in die Animationswelt sowie über ihre Scheu vor den Tiefen des Meeres gesprochen.

von Nina Proll in "Findet Dorie" © Bild: news.at

„Findet Dorie“ ist in den USA mit Rekorden gestartet. Was erwartest du dir für Österreich? Macht diese „Vorlage“ auch nervös?
Nein, ich glaube, das wird in Österreich genauso laufen. Ich glaube, die Kinder warten eigentlich schon auf den zweiten Teil. Ich glaube das ist recht berechenbar.

Du hast „Pearline“ synchronisiert. Versucht man das englische Original nachzuahmen oder interpretiert man die Figur auf seine eigene Art und Weise?
Man schaut sich natürlich das Original an, aber Pearline wird von einer männlichen Stimme gesprochen. Man muss das Bild bedienen und darf nicht komplett daneben liegen. Aber natürlich versucht man, eine eigene Interpretation zu schaffen. Der Wunsch war, dass es möglichst Österreichisch klingt und im Dialekt gesprochen wird. Also sucht man nach einer Wortwahl, die passt, bzw. möglichst genau das aussagt, was man erzählen möchte. In dem Fall war es eine Muschel, die seit Jahren keinen Ansprechpartner mehr hatte, die innerhalb einer Minute die Tragödie ihres Lebens erzählt. Das war auch die Schwierigkeit, sich von Null auf 100 in 60 Sekunden zu steigern. Am Anfang noch ganz ruhig zu sein und am Schluss in Tränen auszubrechen und zu schluchzen und zu weinen.

© Video: News.at

War kein Text vorgegeben?
Ich habe schon einen Textvorschlag bekommen, aber den haben wir im Studio noch geändert und umformuliert. Es gibt Übersetzer und die stellen sich Österreichisch ganz bestimmt vor, aber natürlich braucht man einen Österreicher, der sagt „Wir sagen das so und so“.

© Video: News.at

Wie schwer ist es, wenn man als Schauspieler auf seinen Körper, die Mimik und Gestik verzichten muss?
Es ist ganz lustig. Einerseits kann man sich ganz auf die Stimme konzentrieren und versucht alles über die Stimme auszudrücken, andererseits ist es natürlich leichter, wenn man auch noch das Gesicht und die Gestik einsetzen kann. Aber es war ganz interessant. Ich liebe ja auch Hörspiele. Ich finde das sehr spannend.

Gibt es jemanden, den du gerne synchronisieren würdest?
Ja. Sowas wie „Sex and the City“ oder „Bad Moms“ oder so. Das stelle ich mir lustig vor, da eine deutsche Variante zu finden. Aber ich habe null Erfahrung, das war jetzt mein erstes Hineinschnuppern. Sonst kenne ich es ja, dass ich mich selber synchronisiere, zum Beispiel wenn der Ton schlecht ist beim Dreh. Und das macht mir überhaupt keinen Spaß. Da graut mir immer davor, dass ich das genauso immer hinkriegen soll, wie es am Set war.

Nina Proll in "Findet Dorie"
© Disney Pixar/ Xaver Lockau Nina Proll im Studio

Warst du vor Dorie schon ein großer „Findet Nemo“-Fan?
Ohja! Ich hab den mit meinen Jungs angeschaut und fand den auch super.

Bist du ein Wasser-Mensch?
Ich bin ein bisschen empfindlich, was die Temperatur betrifft. Ich habe schon großen Respekt vor Wasser. Es ist nicht ganz mein Element. Ich kann schwimmen und habe auch einen Tauchkurs gemacht, aber ich habe immer Angst vor tiefem Wasser und diesem Unbekannten, vor dieser Dunkelheit. Ich habe großen Respekt.

© Video: news.at

Der Film nimmt zum Teil Attraktionen wie „Sea World“ oder Aquarien in die Kritik, zum Beispiel wenn Kinder die Tiere streicheln dürfen. Würdest du mit deinen Söhnen solche Attraktionen besuchen oder stehst du diesen Dingen kritisch gegenüber?
Ja, also ich geb’s zu, ich gehe auch mit ihnen in den Zoo und wir waren auch schon einmal in einer Wasserwelt, wo man Wale und Robben streicheln konnte. Ich finde das nicht so schlimm. Ich kann jetzt nur vom Wiener Zoo sprechen, aber ich glaube, dass die Tiere da sehr gut betreut und sehr gut gehalten werden. Ich glaube in der freien Wildbahn ist es noch viel gefährlicher für die Tiere (lacht) .

Nina Proll in "Findet Dorie"
© Disney Pixar/ Xaver Lockau Nina Proll spricht die Muschel Pearline

Sind zweite Teile von Filmen bzw. Spin-Offs, vor allem nach 13 Jahren, eine gute Idee?
Prinzipiell finde ich zweite Teile immer schwierig, weil meistens der erste Teil einfach besser ist. Aber ein Spin-Off ist etwas anderes. Bei Spin-Offs finde ich ganz interessant, dass man hinterher oft herausfindet, welcher Charakter eigentlich am besten funktioniert oder am meisten hergibt. Und in dem Fall war es dieser Fisch, Dorie, der im ersten Teil wahnsinnig gut angekommen ist und das verstehe ich, dass man hier etwas eigenes macht.

Also irgendwann einmal ein Spin-Off deiner Figur aus den Vorstadtweibern?
Haha, ja, Nico und die Großstadtweiber.

Was waren deine Lieblingsfilme als Kind?
Ich habe auch die Disney-Filme geliebt. Aristocats, Cinderella, und Dschungelbuch, das waren meine drei Lieblingsfilme.

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