Führen mit Herz und Hirn

von Esther Mitterstieler © Bild: News

Was ist eine gute Führungskraft? Und vor allem: Wie schafft man es, Mitarbeiter so zu motivieren, dass sie auch in Veränderungsprozessen mitgehen? Beim jüngsten Business Communication Lunch der IAA, eines Netzwerks der Werbe- und Medienbranche, gab es bei einer Diskussion zum Thema ein paar gute Beispiele, wie man gut führen kann. Bernd Hufnagl, Neurobiologe, berät Manager seit 2003 und hat zuvor zehn Jahre lang in der Hirnforschung gearbeitet. Er gab Tipps, wie man die Arbeitswelt „besser fix als fertig“ – so lautet auch der Titel seines Buches – bestreitet.


Woher kommt der Erfolg eines Unternehmens, eines Managers, der Mitarbeiter? Wann kooperieren Menschen? „Am besten arbeiten Menschen zusammen, wenn sie ein gemeinsames Ziel oder ein gemeinsames Feindbild haben“, sagt der Neurobiologe. „Die Menschen brauchen etwas, wofür es sich lohnt, sich anzustrengen, das ist eine gemeinsame Vision.“ Und das muss der Mann oder die Frau an der Spitze vorleben.
Moderatorin Kristin Hanusch-Linser, selbst Chefin des ÖBB Service Design Centers, wollte von Andreas Brandstetter, CEO der Uniqa-Gruppe, wissen, wie er die Versicherung neu aufstellen wird: „Wir müssen komplett umdenken. Wir dürfen nicht nur sagen: ‚Oje, der Kunde folgt uns nicht mehr.‘ Er gehört uns nicht. Wir müssen als Plattform ein Ökosystem anbieten, das mehr kann als andere.“

Brandstetter scheut auch nicht davor zurück, sich selbst ins Spiel zu bringen: „Die Mitarbeiter müssen mich täglich aufs Neue als CEO wiederwählen. Sie müssen spüren, dass wir authentisch sind.“ Dieses Spüren sei eines der wichtigsten Themen überhaupt, weswegen ein Mitarbeiter sich das Ziel seines Vorgesetzten zu eigen macht, sagt auch der gelernte Forscher. Ein Säugetier folge einem anderen, dem Alphatier, weil es spüre, dass das gut ist. Genauso sei es bei den Menschen. Was Mitarbeiter aller Branchen freuen sollte, ist das Fazit der beiden Experten: Einkaufen kann man sich alles und jeden am freien Markt, nur Emotionen nicht. Konkret: Wer nicht für ein Unternehmen brennt, kann schlicht wenig zum Erfolg beitragen – und es höchstens schlecht führen

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