Economy Class

Tirols Landeshauptmann Günther Platter ist angezählt

von Esther Mitterstieler © Bild: News/Ian Ehm

Tirols Landeshauptmann Günther Platter ist angeschlagen, und zwar nicht erst, seit er im Bundesvorstand der Steuerreform zugestimmt hat. Seitdem gehen in Tirol die Wogen allerdings besonders hoch. Hoteliers und Tourismusverbände laufen Sturm gegen die Einführung der Registrierkassenpflicht und die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes auf Nächtigungen von zehn auf 13 Prozent. Auch Arbeiter- und Wirtschaftskammer waren schon einmal besser auf den Landeshauptmann zu sprechen.

Zur Halbzeit seiner Amtszeit hat Platter vor Kurzem ein 100 Millionen Euro schweres Impulspaket angekündigt. Ob dies ein wirklicher Befreiungsschlag für ihn wird, bleibt abzuwarten. Schon regen sich Stimmen, dass weniger Geld als erwartet fließen soll. Das sorgt für Unmut. Gleichzeitig sind die Umfragewerte mau.

In Tirol scheint der Stillstand eingekehrt: Kein einziges Wasserkraftwerk wurde in der Amtszeit Platters errichtet. Der Grüne Gebi Mair hatte verkündet, es werde keinen Spatenstich mehr in Tirol für ein solches Projekt geben – und er hat sein Ziel erreicht. Gewaltig geknistert hat es in der ÖVP auch, als Platter das Projekt Kalkkögel – den Bau einer Seilbahn im Naturschutzgebiet – ad acta legen wollte. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer machte seinem Unmut öffentlich Luft und unterstützte die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden: Die Skigebiete Axamer Lizum und Schlick 2000 würden durch eine Seilbahn verbunden werden.

Zores soll es für Platter auch in der Hauptstadt geben. Sein Mann in Wien, Exminister Karlheinz Töchterle, tritt als Abgeordneter nicht so stark in Erscheinung, wie es manch Tiroler Platter-Kritiker gerne hätte. Dementsprechend verstärkt sich ihr Druck Richtung Platter, weil ihrer Meinung nach die Tiroler Power in Wien fehlt. Kein Wunder, dass bereits Namen für die Nachfolge am Landeshauptmannsessel kursieren. Besonders gute Karten werden Andrä Rupprechter zugeschrieben. Das Zeug, als Landeshauptmann nach Innsbruck zu wechseln, hat er, bescheinigen ihm nicht nur Freunde, die Ambition ebenso. Dafür sprechen auch seine häufigen öffentlichen Auftritte in der Heimat.

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