Manches im Leben lässt sich leichter meistern, wenn man nicht zu viel nachdenkt. Zum Beispiel sollte man sich nichts weiter dabei denken, wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist und seinen Fahrschein vorschriftsmäßig in den Entwerter steckt. Denkt man darüber nach, könnte man nämlich ins Zweifeln kommen: Warum soll ich meinen Fahrschein eigentlich entwerten, wenn ich doch genau das Gegenteil tun möchte? Auf manchen Entwertern ist, für Touristen, auch die englische Übersetzung zu lesen: "validator“, was wörtlich übersetzt "Gültigmacher“ heißt - und der Sache deutlich näher kommt. Warum das Ding auf Deutsch dann Entwerter heißt? Wahrscheinlich hat den Begriff vor Jahrzehnten irgendein Beamter der Verkehrsbetriebe erfunden, dort haben sie ja überhaupt ein Faible für seltsame Begriffe. Man denke nur an den Pausenraum für Bimfahrerinnen und -fahrer, der rätselhafterweise "Expedit“ heißt. Oder vielleicht gibt es für den "validator“ auf Deutsch einfach kein passendes Wort? Man kann das auch positiv sehen. Der Entwerter könnte ein Argument sein, mit dem man bei einer Fahrscheinkontrolle zumindest für etwas Irritation beim Kontrollpersonal sorgen könnte: "Der Fahrschein ist absichtlich nicht entwertet, ich möchte ihn ja benützen!“
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