Neue Erkenntnisse bei "Turiner Grabtuch"? Wissenschafter will Echtheit belegen können

Italiener Fanti: Keinesfalls Fälschung aus Mittelalter Berechnungen bisher enthalten falschen Zahlenwert

Das legendäre Grabtuch von Turin ist nach Auffassung des italienischen Wissenschaftlers Giulio Fanti keinesfalls eine Fälschung aus dem Mittelalter. In der Auswertung der Radiokarbon-Analysen, denen das Tuch 1988 unterzogen wurde, gebe es nachweislich Berechnungsfehler, sagte der Professor für mechanische und thermische Prüfverfahren in einem Interview mit der Tageszeitung "Il Giornale", berichtete Kathpress.

Neue Erkenntnisse bei "Turiner Grabtuch"? Wissenschafter will Echtheit belegen können © Bild: AP/Calanni

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Leinen aus dem Mittelalter und nicht aus der Antike stamme, bezifferte Fanti auf nur 1,2 Prozent. Das 4,37 mal 1,11 Meter große Tuch, das der Überlieferung nach den Leichnam Jesu bedeckt haben soll, war 1988 im Auftrag der Erzdiözese Turin von drei verschiedenen Instituten nach der C-14-Methode auf sein Alter untersucht worden.

Fanti betonte, laut seiner Prüfung der Daten enthielten die Berechnungen einen falschen Zahlenwert. "Das lässt sogar an eine Manipulation denken, die darauf zielte, das gewünschte Resultat zu erhalten", so der Wissenschafter. Zudem wiesen die Gewebestellen, an denen seinerzeit die Proben entnommen worden waren, Verunreinigungen auf, die für starke Schwankungen der Datierung verantwortlich seien. Nach seiner Auffassung stammt das Tuch aus der Zeit Jesu.

Die auf dem Tuch erkennbaren Züge eines Toten mit schweren Verwundungen könnten nur durch eine "Strahlung von großer Intensität" zustande gekommen sein, so Fanti. Es müsse sich um eine Art Blitz im Millisekundenbereich gehandelt haben. Dass das Abbild künstlich erzeugt sein könne, schloss der Forscher aus. Wer weiter von einem Gemälde ausgehe, wisse nicht, wovon er rede.

(apa/red)