Neue Erkenntnisse im "Fall Madeleine":
Wurde Maddie von Pädophilenring entführt?

NEWS: Eltern engagierten Ex-Scotland-Yard-Agenten Psychologe: "Maddie erinnert sich nicht an früher ..."

Neue Erkenntnisse im "Fall Madeleine":
Wurde Maddie von Pädophilenring entführt?

Der "Fall Madeleine McCann": Weltweit sorgt er bis heute für Schlagzeilen; weltweit wird bis heute nach dem Kind gefahndet. Die Suche nach der Kleinen hat Millionen gekostet. Ganze Waldstriche wurden dabei durchkämmt; Seen ausgebaggert; Felder und Strände umgegraben; Hunderte Personen vernommen. Das Ergebnis all dieser Aktionen: nichts, keine Spur darauf, was mit der - zum Zeitpunkt ihres Verschwindens - Vierjährigen geschehen sein könnte; ob sie noch lebt, ob sie längst tot ist.

Neue Ermittlungsergebnisse
Mai 2009: Der "Fall Madeleine" ist wieder allgegenwärtig. Die Familie des Kindes hat rund um den Globus eine neue Suchkampagne gestartet, mit diversen Auftritten in Talkshows (Die McCanns waren sogar zu Gast bei Oprah Winfrey) - und mit Plakaten.

Die renommiertesten Gerichtsmediziner Großbritanniens haben nämlich nun anhand von Bildern von Madeleine und mithilfe von Kinderfotos ihrer Eltern rekonstruiert, wie die Kleine jetzt, mit nunmehr sechs Jahren, aussehen könnte. Und das Ehepaar hat außerdem - mit finanzieller Unterstützung eines britischen Großunternehmers - vor wenigen Monaten Privaterhebungen gestartet. Zwölf pensionierte Scotland-Yard-Agenten wurden damit beauftragt, zu ergründen, was mit Maddie geschehen ist.

Erste Recherche-Resultate liegen bereits vor:

* Nach Einschätzung der Fahnder ist das Mädchen von Mitgliedern eines Pädophilenrings entführt worden.

* Laut Tatortanalyse dürfte das Verbrechen von mehreren Personen begangen worden sein. "Für einen Einzelnen wäre es unmöglich gewesen", so die Ermittler, "die Kleine aus der Ferienanlage zu bringen."

* Das Verbrechen lief wahrscheinlich folgendermaßen ab: Maddie wachte auf, als die Täter in das Zimmer kamen - was ein Kidnapping der Zwillinge verunmöglichte. Da zu befürchten war, ihre Schwester könnte zu schreien beginnen, davonlaufen und Hotelgäste alarmieren.

* Die These nun: Die Verbrecher hätten das Mädchen beruhigt, ihm glaubhaft gemacht, sie planten nichts Böses, und ihm erzählt, es müsse mit ihnen kommen - weil die Eltern das so wollten. "Madeleine ist ihren Peinigern, freiwillig' gefolgt", erklären die Fahnder. Als Beweis dafür sehen sie den Umstand, dass die Kleine, bevor sie das Ferienappartement verließ, sämtliche ihrer Puppen und Stofftiere auf ihrem Bett drapierte. Genauso, wie sie es immer tat, wenn sie nach draußen ging. "Anzunehmen", so die Detektive, "dass sie erst viel später begriff …"

Hat sie alles vergessen?
Ob Madeleine sich allerdings - sollte sie überhaupt noch am Leben sein - heute an die Entführung und die Zeit davor erinnern kann, scheint fraglich. Großbritanniens Top-Kriminalpsychologe David Canter geht jedenfalls davon aus, dass das Mädchen das Früher vergessen hat. "Maddie könnte bei ihrem Namen gerufen werden - und würde nicht reagieren. Sie könnte längst eine andere Sprache - und kein Wort mehr Englisch - sprechen." Die Erklärung dafür: "Kinder haben etwas, das in der Fachsprache, infantile Amnesie' genannt wird: Sie erinnern sich kaum an Geschehnisse, bevor sie vier Jahre alt waren."

Mehr rund um das tragische Verschwinden von Madeleine McCann lesen Sie im NEWS 19/09!