OÖ: SPÖ will mit neuer
Chefin Wähler zurückholen

95,8 Prozent haben für ehemalige AMS-Geschäftsführerin Birgit Gerstorfer gestimmt

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"Eins werden" lautete das Motto des Parteitages: Nach dem chaotischen Verlauf des vergangenen am 16. Jänner, der mit dem Abgang von Reinhold Entholzer als Parteichef und der Installierung von Johann Kalliauer als Interims-Vorsitzendem geendet hatte, war man diesmal sichtbar um Einigkeit bemüht.

»Es gibt ganz viele rote Herzen«

Als die Oberösterreicher bei der Bundespräsidenten-Stichwahl mehrheitlich für Alexander Van der Bellen gestimmt haben, sei ihr klar geworden, "dass es ganz viele rote Herzen gibt" und Potenzial für die SPÖ, sagte Gerstorfer, die erste weibliche Landesparteivorsitzende in OÖ. Sie war bisher AMS-Landesgeschäftsführerin und, seit sie in den 1990er-Jahren ihre Arbeit im Gemeinderat von Alkoven beendete, nicht mehr in der Parteipolitik präsent. Ihr Motto: Mehr verhandeln und verbinden anstatt zu streiten.

Es gebe Menschen in Österreich, die Abstiegsängste hätten, Sorge, "dass andere - vielleicht Fremde - ihnen etwas wegnehmen", so Gerstorfer. "Wir brauchen aber alles andere als hasserfülltes Zusammenleben." Sie pochte darauf, dass Asylwerber einen gesteuerten Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen. Sie erachte es aber auch als Auftrag, Sicherheit zu vermitteln - "nicht im Sinne eines Polizeistaats", sondern indem Bildung, Gesundheitsversorgung, Pensionen etc. sicher seien, Wohnen leistbar sei, Arbeitslosigkeit nicht noch mehr wachse.

Neben Gerstorfer als Landesvorsitzende wurden auch ihre Stellvertreter gewählt. Klubchef Christian Makor, Frauen-Chefin Sabine Promberger, Sozialminister Alois Stöger, FSG-Landeschef Andreas Stangl und die Dritte Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer erhielten Anteile zwischen 88,55 und 97,33 Prozent. Stöger bekam 96,56 Prozent. Eine weitere Personalentscheidung steht noch aus: Die künftige Landesgeschäftsführung wurde ausgeschrieben.

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