Nach Erdbeben in Asien: Wichtigste Wirtschaftssektoren sind hart getroffen

Sri Lanka hoffte ursprünglich auf Touristen-Rekord Psychologische Wirkung auf Touristen bleibt länger

Nach der tödlichen Lungenkrankheit Sars, den Terroranschlägen auf Bali und der Vogelgrippe hatten sich Reiseveranstalter und Hotelbesitzer gerade wieder auf den neuen Asien-Trend im Tourismusgeschäft eingestellt.

Nach Erdbeben in Asien: Wichtigste Wirtschaftssektoren sind hart getroffen

Nach den massiven Zerstörungen durch die Flutwellen müssen sich Länder wie Thailand, Sri Lanka, Indonesien und Malaysia jetzt wieder auf empfindliche Einbrüche einstellen.

Schwerer Schlag
"Das ist wirklich ein schwerer Schlag für die Branche", sagt Tsuneo Nishiyama vom größten japanischen Reisebüro Japan Travel Bureau. Die "psychologische Wirkung" auf die Touristen werde länger anhalten als der Wiederaufbau der Hotels.

Wichtigste Wirtschaftssektoren
Mit der Tourismusbranche und der Fischerei haben die Flutwellen mit die wichtigsten Wirtschaftssektoren Südasiens getroffen. Während die großen Städte weitgehend verschont und in Indien zumeist nur abgelegene Gebiete überschwemmt wurden, sind wichtige Küstenabschnitte in Thailand, Sri Lanka und Malaysia zum Teil völlig zerstört.

75 Mio. Euro Schaden
Mit einem Schaden von 75 Mio. Euro werde Thailand 0,1 Prozentpunkte seines Wirtschaftswachstums einbüßen, sagt Chua Hak Bin von der DBS Bank in Singapur. Angesichts der vielen Toten sei dies "relativ wenig: Aber die zentrale Infrastruktur in den Städten ist nicht betroffen."

Insel hoffte auf Besucher-Rekord
Dennoch: Die Bilder von Tod und Zerstörung an den Stränden sind die letzten, die Reiseziele wie Sri Lanka jetzt gebrauchen konnten. Die Insel rechnete für 2004 mit einem neuen Besucherrekord von 570.000 ausländischen Urlaubern und war nach einem fast zweijährigen Waffenstillstand mit den Tamilen-Rebellen gerade dabei, den drei Jahrezehnte langen Gewaltkonflikt vergessen zu machen. Statt neue Touristen zu werben, musste die Regierung am Dienstag Ausländern raten, zuhause zu bleiben. (apa)