Mysteriöser Schlaff-
Deal mit der Hypo

Die 42 Millionen Euro schwere Vereinbarung mit der Hypo wirft heikle Fragen auf

Vor rund zwei Jahren hat Martin Schlaffs MS Privatstiftung über eine Tochterfirma die montenegrinische Projektgesellschaft Bigova Bay d.o.o. übernommen. Diese sollte eigentlich ein Luxus-Hotelprojekt an der Adriaküste verwirklichen. Davon ist allerdings bisher nichts zu sehen - und das, obwohl die Bigova Bay d.o.o. bereits 2007 einen 20 Millionen Euro schweren Kredit von der Hypo erhalten hat.

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Fakten - Mysteriöser Schlaff-
Deal mit der Hypo

Das Balkan Investigative Reporting Network (BIRN) - eine Gruppe investigativer Journalisten - hat den Schlaff-Deal näher unter die Lupe genommen und Erstaunliches zutage gefördert. So hat die Hypo der Bigova Bay nun noch einmal fast drei Jahre Zeit gegeben, bevor diese mit der Kreditrückzahlung beginnen muss. Bis dahin fließen nur Zinsen.

Gleichzeitig hat die Bigova Bay von der Hypo nochmals rund 20 Millionen Euro Kredit erhalten, um damit Schulden der Firmengruppe des Vorbesitzers bei der Hypo-Tochter in Belgrad abzudecken. Das Gesamtvolumen beläuft sich somit auf rund 42 Millionen Euro und haftet bei der Hypo-Abbaugesellschaft "Heta" aus, für die die Steuerzahler geradestehen.

Heikle Fragen

Der erwähnte tilgungsfreie Zeitraum ("Grace Period") bis 2016 ist ein Punkt, der heikle Fragen aufwirft. Die Recherche zeigt, dass Schlaffs Firmenimperium zumindest seit 2008 bei der Bigova Bay die Finger im Spiel hatte - wenn auch nicht offiziell als Miteigentümer. Trotzdem wurde der Kredit für die Hypo zum Problemfall - und nun gewährt die Bank erneut mehr Zeit für die Rückzahlung. Dabei könnte Schlaff sicher ohne gröbere Probleme 42 Millionen Euro auftreiben.

Tatsächlich hat die MS Privatstiftung eine Bürgschaft für 12,9 Millionen Euro übernommen. Diese reduziert sich allerdings auf Null, wenn Grundstücke in einem bestimmten Ausmaß an die Hypo verpfändet sind. Dann bürgt die Schlaff-Stiftung nur noch für Zinsen und Verzugszinsen, aber nicht für die Kapitalrückzahlung.

Position verbessert

Bei der Heta gibt man sich dennoch überzeugt, nun deutlich besser dazustehen als vor dem Deal. Ein Sprecher erklärt, die rechtliche und risikomäßige Position der Heta sei nicht zuletzt durch Garantien und Sicherheiten entscheidend verbessert worden. Eine Schlaff-Firma erklärt in einer Stellungnahme, die Heta "vor erheblichen Verlusten" bewahrt zu haben.

Ganz uneigennützig dürfte das freilich nicht gewesen sein. Rainer Hable, Fraktionsführer der Neos im Hypo-U-Ausschuss, will die Angelegenheit jedenfalls genau unter die Lupe nehmen. "Ob beim geschilderten Sachverhalt in Montenegro auch nach der Verstaatlichung der Hypo Kredite ohne ausreichende Besicherung vergeben wurden, muss dringend aufgeklärt werden", meint Hable: "Wenn zur Wahrheitsfindung erforderlich, ist auch Herr Martin Schlaff demnächst vor den Untersuchungsausschuss zu laden.

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Kommentare

In Israel wartet ein Haftbefehl wegen Schmiergeldzahlungen... Und durch den Hypo und BAWAG-Skandal hat er in keiner Weise profitiert. Wers glaubt....

christian95 melden

Der Haider war´s....
Einfach unglaublich was aus dem Jenseits Jörg Haider bei der Hypo noch alles anstellt. (Seit 2008 haben dort SPÖ+ÖVP das Sagen).

Nudlsupp melden

bla bla bla bla bla bla

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