Mutter ließ 17-jährige Oberösterreicherin verhungern: 47-Jährige soll jetzt in Anstalt!

Verfahren gegen die Geschwister wurden eingestellt Ermittlungen gegen Ärzte & Beamte nicht abgeschlossen

Die 17-Jährige war am 24. Mai tot in ihrem Bett aufgefunden worden. Sie dürfte bereits drei Tage zuvor gestorben sein. Die Mutter erklärte hingegen, ihre Tochter habe zwei Stunden zuvor noch gelebt. Von der Mutter wurde berichtet, sie hätte "bereits seit längerem alle Anzeichen einer psychischen Erkrankung auch in Form eines religiösen Wahns gehabt". Bei einer Obduktion der Toten wurde allgemeines Organversagen durch Unterernährung festgestellt.

Gutachten ergaben, die Frau sei zum Tatzeitpunkt - als ihre Tochter verhungerte - nicht zurechnungsfähig gewesen. Da aber die Sachverständigen auch festgestellt hätten, dass bei der Frau Gefährlichkeit vorliege, sie somit zu Taten gleicher Art oder mit schweren Folgen fähig wäre, stellte die Staatsanwaltschaft einen Antrag auf Unterbringung in einer Anstalt für abnorme Rechtsbrecher. Die Frau meldete an, dass sie dagegen Einspruch erheben wolle, darüber müsste das Oberlandesgericht entscheiden.

Sollte der Einspruch abgewiesen werden, käme es zu einer Geschwornenverhandlung, in der gegen die Frau der Vorwurf des Mordes erhoben würde. Dabei werde jedoch keine Freiheitsstrafe, sondern die unbefristete Unterbringung in einer Anstalt beantragt, kündigte die Staatsanwaltschaft an.

Das Verfahren gegen die Geschwister der 17-Jährigen wurde eingestellt. Ihnen war strafrechtlich gesehen keine Schuld nachzuweisen. Die Gutachten von Sachverständigen hätten ergeben, dass sie selbst unter dem Einfluss ihrer Mutter gestanden hatten, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Ermittlungen gegen Ärzte sowie gegen Beamte der Jugendwohlfahrt seien noch nicht abgeschlossen. (apa)