Schießerei in München:
18-Jähriger tötet 9 Menschen

Mutmaßlicher Täter soll sich nach Bluttat selbst erschossen haben. Motiv noch unklar.

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    Schüsse in München

    In München ist es im Olympia-Einkaufszentrum zu einer Schießerei gekommen. Dramatische Bilder.

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"Wir gehen momentan von einer Schießerei aus", sagte Polizeipräsident Hubertus Andrä auf die Frage, ob es sich um einen Amoklauf oder einen Anschlag gehandelt habe. Die Antwort auf die Frage sei mit dem Motiv verknüpft, über das man nichts sagen könne. Den von einem 17-jährigen afghanischen Flüchtling verübten Axt-Angriff in einem Regionalzug in Würzburg hatte die sunnitische Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) für sich beansprucht.

"Wir haben derzeit keine Erkenntnisse, dass dieser brutale und traurige Fall dazu Anlass gibt, sich unsicher zu fühlen", betonte der Polizeipräsident. Er bestätigte, dass es sich bei dem 18-Jährigen um jene Person handelt, die auf einem Amateurvideo auf einem Flachdach zu sehen ist. Dieser Mann hatte in einem Wortgefecht mit einem Augenzeugen darauf hingewiesen, dass er ein "Deutscher" sei.

Die Leiche des jungen Mannes sei etwa einen Kilometer vom Einkaufszentrum entfernt gefunden worden. Er habe sich sehr wahrscheinlich selbst getötet, sagte der Münchner Polizeipräsident. Der Mann mit deutscher und iranischer Staatsbürgerschaft habe seit mehr als zwei Jahren in München gelebt, sagte Andrä. Er sei bisher noch nicht polizeilich aufgefallen.

Schießerei in München: Das Minutenprotokoll der Bluttat

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Im Olympia-Einkaufszentrum ist es zu einer Schießerei gekommen. Die Schüsse sind gegen 18.00 Uhr vor einer McDonald's-Filiale gefallen. Andere Tatorte wurden zunächst nicht bestätigt.
  • Die Polizei hat 10 Todesfälle bestätigt, darunter der mutmaßliche Täter. Er hat sich offenbar selbst erschossen. 16 weitere Personen wurden verletzt, davon schweben drei in Lebensgefahr.
  • Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Es soll sich dabei um einen 18-jährigen Deutsch-Iraner handeln. Der Mann mit deutscher und iranischer Staatsbürgerschaft habe seit mehr als zwei Jahren in München gelebt. Er sei bisher noch nicht polizeilich aufgefallen.
  • Zunächst war aufgrund von Zeugenaussagen noch von drei flüchtigen Männern mit "Langwaffen" ausgegangen worden. Sie saßen in einem Auto, das am Tatort mit hoher Geschwindigkeit davongebraust sei. Ermittlungen hätten ergeben, dass sie nichts mit den schrecklichen Geschehnissen zu tun haben.
  • Nach den Schüssen war Panik in Teilen der Stadt ausgebrochen, die Polizei rief die Bürger zum Daheimbleiben auf. Der öffentliche Verkehr wurde eingestellt, der Hauptbahnhof evakuiert. Es habe zahlreiche Hinweise auf Schießereien oder auch Geiselnahmen gegeben, die zu einer "massiven Verunsicherung" geführt hätten. Alle Berichte hätten sich als falsch herausgestellt.
  • Es gibt laut Polizei bisher keine Parallelen zum Zug-Angriff von Würzburg, der einen islamistischen Hintergrund hatte.

International wurde die Schießerei, die sich am fünften Jahrestag des rechtsextremen Attentats von Anders Behring Breivik mit 77 Toten in Norwegen ereignete, mit Bestürzung kommentiert. US-Präsident Barack Obama sagte Deutschland "jegliche Unterstützung" zu. "Wieder ein Angriff. Diesmal in Deutschland", teilte der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump lapidar mit. Der britische Außenminister Boris Johnson äußerte sich "zutiefst schockiert" und "traurig", sein französischer Amtskollege Jean-Marc Ayrault sprach von einer "schweren Prüfung" für Deutschland.

Bundeskanzler Christian Kern schrieb auf Facebook von "erschütternden, dramatischen Stunden", sein Stellvertreter Reinhold Mitterlehner zeigte sich "entsetzt über den schrecklichen Angriff". FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zeigte sich "einfach sprachlos und wütend" darüber, dass der Terror "Einzug hält". Bundespräsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen betonte: "In d(en) Augenblicken d(es) Horrors müssen wir zusammenstehen." Sein FPÖ-Kontrahent Norbert Hofer erklärte: "Diese Taten sind furchtbar."

Anders als die deutschen Ermittlungsbehörden bewertet der französische Präsident Francois Hollande den Schusswaffen-Anschlag von München eindeutig als Terrortat. "Der terroristische Anschlag, der München getroffen und viele Menschen getötet hat, ist ein abscheulicher Akt mit dem Ziel, nach anderen Ländern auch in Deutschland Angst zu schüren", erklärte Hollande am Samstag.

Deutschland könne auf die Unterstützung Frankreichs zählen, versicherte Hollande, der ankündigte, noch im Tagesverlauf mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel zu sprechen.

Die dramatischen Ereignisse im Rückblick

Österreich: Cobra in Alarmbereitschaft

Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, verkündete indes, dass die Cobra in ganz Österreich in Alarmbereitschaft sei. Das gab er am Freitagabend in der "ZiB2" des ORF bekannt. Zudem seien "entsprechende Sicherheitsmaßnahmen" in allen Bundesländern gesetzt worden, die an Deutschland grenzen, sagte Kogler. Auf Anforderung der deutschen Behörden seien zudem 42 Cobra-Beamte in München eingetroffen, um die dortige Polizei zu unterstützen. Durch die Ereignisse in München habe sich die Gefährdung Österreichs nicht erhöht.

Stadt ruft "Sonderfall" aus

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) ein Krisentreffen in der Staatskanzlei in München angesetzt. Dies teilte am Freitagabend eine Regierungssprecherin in München mit. Die Landeshauptstadt München rief den "Sonderfall" wegen einer "Amoklage" aus. Die Bürger wurden über das Smartphone-Warnsystem Katwarn aufgefordert, ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Sicherheitskreise schließen einen Terroranschlag nicht aus. Es gebe "aktuell" aber keine Hinweise auf ein islamistisches Motiv. "Dafür ist es viel zu früh", sagte Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins. Wo sich die Täter aufhalten, war völlig unklar. Nach Angaben der Polizei wurde im gesamten Stadtgebiet und im Umland nach den Tätern gefahndet. Gerüchte über den angeblichen Tod eines Täters konnte ein Sprecher der Polizei am Abend nicht bestätigen.

Die Schießerei in München hat nach Angaben der Polizei bei einer McDonald's-Filiale im Olympia-Einkaufszentrum begonnen. Es sei um 17.52 Uhr losgegangen, sagte Thomas Baumann, stellvertretender Sprecher des Polizeipräsidiums, am Freitag. Die Lage sei noch immer komplett unübersichtlich. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Das deutsche Innenministerium hat unterdessen bestätigt, dass mindestens drei Menschen ums Leben gekommen sind.

»Passt auf Euch auf und meidet nach wie vor die Öffentlichkeit«

Der gesamte U-Bahn-Verkehr in München wurde eingestellt. Die Anweisung der Behörden lautet: Die Menschen sollen in ihren Wohnungen bleiben und öffentliche Plätze meiden, teilten Medien mit. Die Beamten, die sich auf Augenzeugenberichte stützen, gehen derzeit von drei Schützen aus.

Wegen der Sperrung des Hauptbahnhofs sind am Freitagabend viele Reisende in München gestrandet. Eine japanische Touristengruppe sagte, sie sei auf dem Weg zum Schloss Neuschwanstein im Allgäu gewesen und wisse bisher nicht, wo sie die Nacht verbringen solle.

München im Ausnahmezustand

In der Innenstadt hasten Menschen in Bürohäuser und Restaurants. Eine junge Frau setzt sich völlig erschüttert auf die Steintreppen in einem Bürogebäude und weint. "Ich will nicht sterben", schluchzt sie mit bebender Stimme. "Hier bist Du in Sicherheit", versucht eine Frau sie zu beruhigen. Auch in den Keller des Restaurants "Il Sogno" flüchteten etwa 20 bis 30 Menschen.

Die Fußgängerzone, auch der Marienplatz in der Innenstadt - sonst Mittelpunkt des städtischen Trubels - sind schnell wie leer gefegt. Angst, Todesangst treibt die Leute weg. Die Geschäfte in der Innenstadt schließen weit vor Ladenschluss. Eiserne Gitter werden eilends runtergelassen, manchmal bleiben die Auslagen draußen mit Sonderangeboten stehen. Sicherheit geht vor. Über der Stadt kreisen Polizeihubschrauber, überall hört man Sirenen von Polizei- und Rettungsfahrzeugen.

»Kinder haben geheult, sind panisch rausgerannt, und man hat drei Schüsse gehört«

Eine Augenzeugin hat die Panik unmittelbar nach den Schüssen in München beobachtet. "Wir waren gerade bei McDonald's essen", erzählte die junge Frau. "Dann ist Panik ausgebrochen." Mitarbeiter seien rausgerannt, Gäste hinterher, berichtet sie in einem Video, das BR24 auf Twitter veröffentlicht hat. "Kinder haben geheult, sind panisch rausgerannt, und man hat drei Schüsse gehört." Wer geschossen hat, konnte sie allerdings nicht beobachten. "Soweit ich gehört habe, war das im Obergeschoss... wir waren unten."

Auf einem Video im Internet war zu sehen, wie ein Mann aus einem McDonald's-Restaurant kommt und mit einer Handfeuerwaffe wahllos auf Menschen schießt. Die Quelle dieses Videos war zunächst unklar. Das Video soll von einem Augenzeugen stammen und ist deutschen Medien zugespielt worden. Der Journalist Georg Heil hat die von "N24" veröffentlichte Aufnahme auf Twitter gepostet:


Laut Münchner Polizei ist der Einsatz noch nicht beendet. Nach den Tätern werde mit Hochdruck gefahndet. Die Polizei hat unterdessen darum gebeten, keine Fotos vom noch laufenden Polizeieinsatz zu veröffentlichen, um den Tätern nicht in die Hände zu spielen.

Die Polizei hat außerdem alle Autofahrer aufgerufen, von den Autobahnen in Richtung der Landeshauptstadt abzufahren. Sie "ersucht alle Verkehrsteilnehmer, die Autobahnen auf dem Weg nach München zu meiden beziehungsweise zu verlassen, um anfahrenden Einsatzfahrzeugen auf dem Weg nach München die freie Durchfahrt zu ermöglichen", berichtete der Verkehrsservice des Bayerischen Rundfunks am Freitagabend.

Der Tatort:


Auf Twitter und in anderen sozialen Medien haben zahlreiche Menschen ihre Anteilnahme bekundet. Einige Münchner haben sogar Unterschlupf für Menschen angeboten, die nicht in der Stadt wohnhaft sind. Unter dem Hashtag #Offenetür stellen Nutzer sichere Zufluchtsorte für Passanten zur Verfügung. Die Reaktionen zu der Schießerei auf Twitter:

Kommentare

Oberon
Oberon melden

Der 18-Jährige "mutmaßliche" Terrorist (Amokläufer?) hatte die doppelte Staatsbürgerschaft. Das ist in D anscheinend möglich oder wird geduldet, warum auch immer. Der Täter hat bei seinen Eltern gelebt. Ist denen keine Verhaltensänderung an ihrem Sohn aufgefallen? Wenn nein, dann könnte man durchaus eine gewisse radikale Einstellung in der Familie vermuten, denn Jugendliche neigen im ............

Oberon
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... allgemeinen nicht zu dezentem Verhalten, und schon gar nicht zu Hause. Man sollte deswegen die Eltern des 18-Jährigen unter die Lupe nehmen, falls das nicht schon passiert ist.

Der Deutsch-Iraner, der sich als Deutscher gesehen hat, ist also noch nie polizeilich aufgefallen. Da es in Zeiten überbordender p.c. unbestritten einen Migrantenbonus gibt, könnte ich mir denken, dass es ...........

Oberon
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... bereits vor der furchtbaren Tat "kleinere" Vorfälle gegeben hat, die man halt nicht so ernst genommen und sie als jugendlichen Leichtsinn abgetan hat. Denn - ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein unauffälliger junger Mann verhaltensmäßig von Null auf Hundert kommt, aber das können Fachleute sicher besser beantworten. ICH poste hier lediglich meine Meinung!

Nudlsupp melden

Die im übrigen mehr als entbehrlich ist. Und die Münchner Polizei wird sich über Ihren Tip sehr freuen. Man wäre sicher nie von alleine drauf gekommen, das persönliche Umfeld des Täters, inkl. seiner Eltern zu durchleuchten. Da sind die investigativen Fähigkeiten der Fr. Kaiser natürlich von größter Bedeutung.

Oberon
Oberon melden

Sind Sie auf Streit aus, dann wenden Sie sich doch an Ihresgleichen! Und noch was: Ihren Hass können Sie für sich behalten.

Nudlsupp melden

Sie ärgern sich aber viel lustiger. Im übrigen habe ich so ein sonniges Gemüt, daß ich nicht mal Menschen wie Sie hasse. Vielleicht möchten Sie Ihresgleichen noch näher definieren, Sie pauschalisieren ja so gerne. Vielleicht möchten Sie mir dann auch erneut unterstellen, ich selbst wäre einer dieser bösen Ausländer. :-)

parteilos melden

Oberon, es gibt dumme als auch intelligente Menschen....

Oberon
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@parteilos, da haben Sie recht, aber irgendwie ist der ungenannte user arm. Er kann halt nicht anders... :-)

Oberon
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@Nudlsupp, aufgrund Ihrer recht speziellen postings ist es nur schwer zu übersehen, dass SIE Migrationshintergrund haben. Das wäre mir zwar egal, wenn Sie nur Ihre Abneigung gegen alle Einheimischen unter Kontrolle hätten. Vielleicht sollten Sie daran denken, zurück zu Ihren Wurzeln zu gehen? Gute Reise! :-))

Nudlsupp melden

Da missverstehen Sie etwas grundlegendes. Nur weil man nicht anderen gegenüber grundlos gehässig ist, heißt es nicht, daß man die Eigenen nicht mag. Die Welt besteht nun mal nicht nur aus Schwarz-Malerei. Das mag Ihnen unter Umständen schwer fallen, zu verstehen, das weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, wie Sie den Zusammenhang zwischen der Münchner Polizei und einem Migrationshintergrund ....

Nudlsupp melden

herstellen, das ist alleine Ihr Geheimnis. Behalten Sie es ruhig für sich. Einen Wert haben derartige Beiträge sowieso nicht, aber das kennt man von Ihnen ja zur Genüge. Die Beiträge von parteilos, wenn er aufzeigt, daß er nicht mal die Grundrechenarten beherrscht, aber ein Trader sein mag, Mal um Mal die Fremdwörter verwechselt, andere sehr unangebracht auffordert, sich nur zu Themen zu äußern ..

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.. um mich dann zu attackieren, weil ich genau diesen Beitrag zitiere, haben anhand seiner Unkenntnis zumindest manchmal etwas Unterhaltungswert. Sie hätten diesen auch, wenn Sie nicht permanent fast schon pathologisch als einziges Problem dieser Welt die Abstammung und die Intensität der Pigmentierung von Menschen sehen. Ich sehe es ja sportlich, zumal ich weiß, daß Sie bald wieder zum ....

Nudlsupp melden

x-ten Mal die beleidigte Leberwurst spielen, die böse Presse anprangern, weil Sie zu einem Thema Ihre kruden Theorien zu Ausländern nicht loswerden, und sich mit großem Tam Tam hier wieder verabschieden. Die Wetten unter den Usern hier, laufen bestimmt schon.

alle muslime mit doppelstaatsbürgerschaft sollten akribisch untersucht und beobachtet werden.

Henry Knuddi

die kellerasseln verteilen ihren hass - geht doch damit in den keller oder zu erdowahn - oder zum IS - weil zusammenstehen könnt ihr ja nicht


Diese Menschen sind in Gefahr, ja, aber auch eine Gefahr für unsere Kultur als auch für den sozialen Frieden. Europa muss einsehen, dass das Umfeld für eine gelungene Integration nicht gegeben ist. Alle die das Gegenteil behaupten sind Träumer und opfern unsere Bürger. Auch in Österreich zerstören unsere Grünen und Roten diesen sozialen Frieden.

annas

na bitte nicht schon wieder, hallo,wachsam sein, etc. etc. in welcher welt leben wir.

VBD neuer Wahlslogan, "Mutig in die neuen Zeiten"! Sicher.....

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