Der Müll ist doch unser Kaffee

Kaffeekapseln zwischen bequemem Genuss und problematischen Aluminium-Abfällen

Kapselkaffeemaschinen sind bequem und praktisch, meinen immer mehr Kaffeetrinker. Und vergessen dabei das Müllproblem. Die Grünen schätzen, dass alle in Österreich weggeworfenen Kaffeekapseln aneinandergereiht eine Strecke von 6000 Kilometern ergäben. Und fordern ein Umdenken bei Politik und Konsumenten.

von Kaffeekapseln © Bild: iStock

Ein Land der Kaffeetrinker. 85 Prozent der Österreicher trinken laut einer Umfrage von Makam-Research Kaffee, und zwar im Schnitt zweieinhalb Tassen pro Tag. Hochgerechnet aufs Jahr wären das 900 Häferl Kaffee. Und weil es so bequem ist, Kaffee in immer gleicher Qualität zu bekommen, ohne sich auf das Dosieren des Kaffeepulvers konzentrieren zu müssen, brauen sich immer mehr Menschen ihren Espresso, Verlängerten oder Häferlkaffee mit einer Kapselkaffeemaschine. Laut einer GfK-Studie kamen 2014 schon 38,6 Prozent aller Kaffees aus Kapselmaschinen. Tendenz noch immer steigend.

Denn: Was soll schon schlecht sein an dieser Zubereitung, wenn sogar Hollywood-Beau George Clooney oder der Entertainer Robbie Williams für verschiedene Kapselkaffees werben? Die Kapseln aus Aluminium oder Plastik und der Preis, beispielsweise. Und deswegen fordern jetzt die Grünen neue Regeln für den Kapselmarkt.

„Wollen niemanden Kapselkaffee verbieten“

„Wir wollen niemanden seinen Kapselkaffee verbieten“, schickt die grüne Umweltsprecherin Christiane Brunner sicherheitshalber voraus. „Doch das Problem ist, dass die Kaffeekapseln laut Verpackungsverordnung nicht als Verpackung gelten.“ Sie müssen daher auch nicht ausgewiesen werden und sind nicht Teil des Altstoff Recycling Austria-Systems (ARA), über das Verpackungen aus Haushalten und Betrieben gesammelt und recycelt werden. Wofür Betriebe, bei denen Verpackung anfällt oder produziert wird, auch Lizenzgebühren bezahlen. Nespresso hat beispielsweise ein eigenes Recyclingsystem für seine Alukapseln entwickelt. Der größte Kapsel-Kaffee-Vertreiber setzt auf Mitarbeit der umweltbewussten Konsumenten: Zum Sammeln gibt es einen chicen Behälter, den sogenannten Recycling-Bin, bei Altstoffsammelzentren, Elektromärkten und im Kaffee-Fachhandel spezielle Sammelstellen, wo man die Kapseln zurück geben kann. Aber wie viele Kaffeetrinker sammeln wirklich ihre Kapseln, um sie in den Materialkreislauf zurückzuführen?

Ökologisch ähnlich ungünstig wie Plastik

Brunner hält das energieintensiv hergestellte Aluminium trotz Recyclingmöglichkeit für ökologisch ähnlich ungünstig wie Plastik und sorgt sich zudem, ob die beiden Verpackungsmaterialien Gesundheitsprobleme bewirken können. Die grüne Nationalratsabgeordnete will daher bei der nächsten Parlamentssitzung einen Antrag an Umweltminister Andrä Rupprechter einbringen, prüfen zu lassen, ob eine rechtliche Änderung bei Kaffeekapseln möglich ist. Zudem fordert sie genaue Absatz- und Recyclingzahlen von allen Kapselherstellern, genaue Angaben über die verwendeten Materialien und ein verpflichtendes Pfandsystem oder eine Ökoabgabe auf die Kaffeekapseln.

Das würde den Kaffee möglicherweise auch teurer machen. Doch schon jetzt, meint Christiane Brunner, seien Kaffeekapseln wesentlich kostspieliger als „normaler“ Kaffee. Ein Durchschnittshaushalt müsse mit rund 500 Euro Mehrkosten pro Jahr rechnen. „Zu diesen Kilopreisen könnte man Kaffee in den Anbauländern zu paradiesischen ökologischen Bedingungen und mehr als fairen Preisen produzieren“, sagt Brunner.

Kommentare

Zum Glück gibt es Alternativen die Biologisch verträglich sind wie unsere: www.fairnesso.com

Unsere Umwelt sollte so efficent wie möglich mit den Resourcen umgehen und wenn man etwas verändern kann dann sollte man dies auch machen.


Um Kaffe zuzubereiten bedarf es keiner Maschine.
Kochendes Wasser auf den Kaffe in der Tasse schütten, umrühren, ziehen lassen. Das ist der Wiener Omakaffe. Leider vergessen.
Die Stärke des Kaffes ist individuell regulierbar. Die Kosten für diesen Kaffe betragen 1/4 vom Maschinenkaffe.
Aber jeder darf seinen Kaffee aufwändig, teuer und kompliziert brauen, wenn er der Werbung glaubt.

hmm, also schon mal das Innenleben einer herkömmlichen Bohnenkaffeeverpackung genauer angeschaut?..hier ist der Kaffee auch in Aluminium eingeschweißt, aber hier gibt es nicht die Möglichkeit diese beim Hersteller wieder fachgerecht zu entsorgen, nur mal so ein Denkanreiz!

wheeler1

Also , vertrottelter kann es wohl nimmer gehen. Ich werde meinen Kaffee trotzdem, dass die sogenannten Weltenretter, die ja nur sich profilierende Irre sind, weiter aus kapseln trinken...ob die Grünen (Idioten) es wollen oder nicht.... Ich habe damit überhaupt kein Problem....auch nicht mit Plastikflaschen, weil ich sie sowieso zertrete und in den Plastikkontainer zur Wiederherstellung werfe.

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