Mozart und die Kleinen: Das Mozartjahr hat auch für Kinder einige Highlights zu bieten!

Spezielle Programme & Veranstaltungen in Österreich "Little Amadeus": Mozart als Held einer Trickfilmserie

Dass den Kulturmanagern zu Mozart mehr Kinderprogramme einfallen als zu Beethoven oder Bach, ist kein Wunder: Das Wunderkind Mozart, der Junge, der mit vier Jahren schon musizierte, mit fünf Jahren sein erstes Menuett komponierte, an europäischen Fürstenhöfen bestaunt wurde und mit elf Jahren sein erstes Bühnenwerk fertig stellte - dies hat das Bild des Komponisten geprägt. Zwar wird auch im Angebot für die Kleinsten die Musik im Mittelpunkt stehen, doch möchte sich etwa das ZOOM Kindermuseum in Wien in seiner Ausstellung "Wolfgang Amadé" (ab 5. 4.) auch mit den nahe liegenden Fragen der Kinder beschäftigen: "Hat Mozart auch Zähne geputzt?", oder: "Warum musste er nicht in die Schule gehen?"

Auch im Rahmen des dreitägigen Wiener Festes zu Ehren Mozarts, von 27. bis 29. Jänner, werden diverse Ausstellungen und Events für Kinder organisiert. "Eine Zeitreise im Museum Wien" führt durch das Wien des 18. Jahrhunderts, im Stadttheater Walfischgasse können Kinder auf "die Suche nach der Zauberflöte" gehen, ihr Wunschinstrument finden und selbst kreativ sein. Unter dem Titel "Mozart und die Entführung der Zauberflöte" wurde basierend auf Mozart-Opern ein Singspiel entworfen, bei dem Kinder von sechs bis 14 Jahren in der Hofburg (Sammlung alter Musikinstrumente) mitmachen können. "Punkititi - Mozart für Kinder" und "Das klingende Mozart-Mobil" sind zwei weitere Kinder-Projekte der Wiener Mozartjahr-Intendanz für das kommende Jahr.

Salzburg bietet in der Veranstaltungsschiene "Mozart4kids" zahlreiche Projekte für Kinder und Jugendliche an. Den Auftakt macht im Jänner "Musik bewegt - Musik bewegt", ein Fest für Mozart (am 28.1) in der Altstadt - samt Rundgang und Rätselreise auf den Spuren Mozarts. Clown "Michelino trifft Mozart", in Workshops an den Standorten der Musikschule Musikum können Kinder die wichtigsten Tanzformen des 18. Jahrhunderts lernen: Menuett, Kontratänze, Deutsche Tänze und Landler. Die Universitätsbibliothek Salzburg lädt einmal im Monat Volksschulklassen unter dem Motto "Mozart goes P.I.S.A." zu einem Leseerlebnis der besondern Art: Geschichten aus Wolferls Leben werden vorgelesen und selbst gelesen, zudem kann man Kostüme anprobieren.

Mozarts "Zauberflöte" begegnet man im Zusammenhang mit Kinderprogrammen immer wieder. Die Herausgeber des neuen "Mozart Lexikons" wundert das nicht. Die "eingängigen Melodien der Papageno-Sphäre sowie die funkensprühenden Koloraturen der Königin der Nacht mögen hierfür ebenso ausschlaggebend sein sowie manch inhaltliche Motive", schreiben sie, die Oper behandle Situationen, "die auch dem kleinen Hörer Nachempfinden und Identifikation ermöglichen".

An der Wiener Staatsoper zeigt man auch im Mozartjahr die 2003 erstmals angebotene einstündige "Zauberflöte für Kinder" (4. Februar), die auch als Video erhältlich ist. Beim Kindermusikfestival in St. Gilgen im Salzkammergut (16. bis 20. August) ist ebenfalls eine Aufführung der "Zauberflöte" geplant, in "Papagenos Opernwelt" führt ein neu erschlossenes Areal im Römersteinbruch St. Margarethen. Als Kinderoper soll Mozarts Werk unter der Leitung von Edmund Emge vom 27. Juni bis 10. Juli aufgeführt werden.

Bilderbücher und "Mozart-Hits für Kinder"
Auch die Verleger haben sich vorbereitet. Der Insel Verlag brachte kürzlich das Buch "Ich bin ein Musikus - Mozart für Kinder" von Peter Härtling heraus. Der Schwerpunkt des Buches liegt bei den Briefen, die Mozart an seine Eltern, seine Schwester "Nannerl" und an seinen Freund Lorenz Hagenauer schrieb. Auch manch Anzügliches und Derbes aus den berühmten "Bäsle"-Briefen findet sich hier. Auch für Erwachsene höchst vergnüglich sind die von Hans Traxler gezeichneten Kurzfassungen von Mozart-Opern - leider nicht von allen 22, sondern nur von "Don Giovanni", "Entführung aus dem Serail" und "Die Zauberflöte".

"Mozart, das Bilderbuch" (für Kinder ab 6 Jahren) haben von Hansjörg Ewert und Zeichner Dietmar Griese im Baerenreiter-Verlag veröffentlicht. Das dünne, aber großformatige Werk will einen Mozart nahe bringen, "wie er menschlicher nicht sein könnte, manchmal amüsant oder hemdsärmelig, manchmal ehrfurchtgebietend und am Ende auch tragisch" (Verlagswerbung).

"Amadeus Wunderkind" (ab 10 Jahren) von Edith Schreiber-Wicke ist erstmals 1991 erschienen und wurde nun vom Thienemann Verlag neu aufgelegt. Darin steht dem Komponisten eine Stimme namens Amadé zur Seite, als Ratgeber und Übermittler für musikalische Einfälle. Für Schreiber-Wicke ist es der Versuch zu erklären, wie es Mozart möglich war, neben Auslandsreisen und anderen Interessen so viel Musik in so kurzer Zeit zu erfinden.

Der Verlag Jumbo-Neue Medien hat anlässlich des Mozartjahres auf zwei Audio CDs "Nachtmusik und Zauberflöte, Mozart-Hits für Kinder" herausgebracht. Marko Simsa, Experte für Kinderkonzerte, führt die jungen Zuhörer Schritt für Schritt in das Leben und Schaffen des Wolfgang Amadeus Mozart ein. Begriffe wie Komponieren oder das Gehör für schnelle und langsame Stücke bringt er ihnen am Beispiel der Kleinen Nachtmusik und der Zauberflöte näher. Auf der zweiten CD präsentiert er eine Auswahl von insgesamt 23 Mozart-Hits. Dazu gibt es ein ausführliches Booklet.

Ab Jänner 2006 erobert "Little Amadeus" weltweit als Held einer Trickfilm-Serie die Fernseh-Bildschirme. KI.KA - der Kinderkanal - wird ab 16. Jänner täglich (19.00) eine Folge ausstrahlen, beendet wird die erste Staffel mit einer Doppelfolge am 250. Geburtstag Mozarts, also am 27. Jänner. Nach der ersten Staffel zeigen KI.KA und die ARD die komplette Staffel mit 26 Folgen. (apa/red)