Die Psycho-Gutachten

NEWS liegen die Analysen der mutmaßlichen Killer vor - Prozess soll im März stattfinden

von Mordfall Paulina - Die Psycho-Gutachten © Bild: NEWS/Andreas Zeppelzauer

Bereits in ersten Verhören legten die Männer umfangreiche Geständnisse ab. Der 48-jährige Fernfahrer behauptete, dass "böse Stimmen" in seinem Kopf ihm den Auftrag für das Verbrechen gegeben hätten. Der Sohn wiederum berichtete von einem "von langer Hand geplanten Delikt". Mit welchem sein Papa Claudia S., Paulinas Mutter, die Klaus K. Anfang 2011 verlassen hatte, bestrafen habe wollen.

Klaus K. beging im Oktober in seiner Zelle in der Justizanstalt Wels Selbstmord. Noch vor seinem Suizid wurden er und sein Sohn ausgiebig von Gerichtspsychiater Reinhard Haller untersucht. Die Ergebnisse dieser Analysen liegen nun - wie NEWS exklusiv in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet - der Justiz vor.

Haller: "Klaus K. ist narzisstisch und schwerst gestört"
In dem Gutachten über Klaus K. schreibt Haller: "Das Herrn Klaus K. zur Last gelegte Verbrechen stellt sich als die Tat eines narzisstisch schwerst gestörten, unter einem hohen Aggressionspotential stehenden, bei Kränkungen impulsiv und aggressiv reagierenden Menschen, der in beleidigtem Zustand jegliches Empathievermögen verliert und extrem egozentrisch reagiert, dar. Die von ihm als Begründung genannten befehlenden Stimmen, die er nicht nur für sein Handeln, sondern auch für das Tatmotiv verantwortlich macht, lassen sich medizinisch in keiner Weise erklären."

Konstantin K.: "Er wollte sich an meiner Stiefmama rächen"
Das Motiv für die Wahnsinnstat? In Verhören machten die Mordverdächtigen dazu unterschiedliche Angaben. Der 48-jährige Fernfahrer behauptete, dass „böse Stimmen“ in seinem Kopf ihm den Auftrag für das Verbrechen gegeben hätten. Der Sohn wiederum berichtete von einem „von langer Hand geplanten Delikt“. Seit Claudia S., Paulinas Mutter, Klaus K. Anfang 2011 verlassen und mit ihren vier Kindern aus einer früheren Ehe aus dem Haus ihres neuen Gatten ausgezogen war, „ist mein Papa“, so Konstantin in Vernehmungen, „besessen davon gewesen, sich an meiner Stiefmama zu rächen“. Ihr die jüngste Tochter zu nehmen, „um sie so für ihr Weggehen von uns zu bestrafen“.

Prozess soll im März starten
Konstantin K. diagnostiziert der Seelenarzt "keine psychischen Auffälligkeiten höheren Grades"; Haller weist jedoch auf seine "unreife Persönlichkeitsstruktur, das pathologische Abhängigkeitsverhältnis zum tatdominanten Vater" und "die erhebliche emotionale Drucksituation, der er während der Tatzeit ausgesetzt gewesen ist", hin. Der Prozess gegen Burschen ist für kommenden März geplant.

Alles über die neuen Erkenntnisse im Fall Paulina lesen Sie im NEWS 01/12!