Bluttat in Graz: Das Geständnis

Toter nach Drogenparty: Mordverdächtiger Jugendlicher spricht über Stunden vor Tat

von Mordfall in Graz: Teenager soll Freund ermordet haben. © Bild: Heinz Stephan Tesarek/NEWS

Rückblick auf den 21. Juni 2014: Um 16 Uhr trifft die 14-jährige Janina (Die Namen der Jugendlichen wurden von der Redaktion geändert.) in dem Haus in der Körösistraße ein, freut sich auf einen Abend mit ihrem Freund Florian, zwei Jahre älter als sie. Vor einigen Monaten hat sie ihn im Bahnhofsviertel kennengelernt, seit ein paar Wochen haben die beiden Teenager eine Beziehung miteinander. Das Mädchen ist ziemlich verliebt in diesen Burschen, der so sensibel wirkt, mit dem sie so gut über ihre Probleme sprechen kann, der so sehr auf sie eingeht. Sie tröstet, ihr Mut zuspricht.

Die Besuche bei ihm mag sie besonders. In dem mehrstöckigen Gebäude, das Florians Familie gehört. Wo der Schüler ganz unten, weit weg von den Dachgeschoß-Appartements seiner Mutter und des Großvaters, ein „eigenes Reich“ besitzt. 50 Quadratmeter mit Bad, einer Couch, Ohrensesseln, Matratzen am Boden. Und nun ist Janina wieder einmal da, in ihrem kleinen Paradies. Aber nicht, wie sonst meistens, mit ihrem Freund alleine. Florian hat heute auch noch einen Kumpel zu sich eingeladen: Mario, 16. Die drei Jugendlichen chillen ein bisschen, hören Musik, das Pärchen schmust zwischendurch. Zuerst trinken die Teenies Bier, später Wodka mit Red Bull. Die Shisha-Pfeife wird angezündet und Haschisch geraucht.

Und langsam, ganz langsam beginnt die Fete zu eskalieren.

Die Beichte.

Es fängt damit an, schildert Florian jetzt in Verhören, dass Mario seine Freundin „abgetatscht“, ihr auf den Busen und zwischen die Beine gegriffen habe: „Ich hab ihn angeschrien, er solle damit aufhören.“ Doch Mario „machte weiter – und zog schließlich eine Pistole aus seinem Rucksack.“ Wie ein „Gangster“, wie in einer Szene aus „Pulp Fiction“, sei er dann damit durch das Zimmer gelaufen. In der Folge soll er Janina unter Morddrohungen befohlen haben, ihre Kleidung abzulegen und sich nackt auf das Bett zu legen.

In ihrer Todesangst befolgt das Mädchen die Anweisungen, bleibt stumm, als sie von Mario vergewaltigt wird, der während des Missbrauchs den Revolver „abwechselnd auf Janina und mich hielt.“ Das Martyrium der 14-Jährigen dauert mehrere Stunden. „Und irgendwann“, so Florian zur Kripo, „hat der Wahnsinnige auch mich dazu gezwungen, die Hose runterzulassen und mit meiner Freundin Sex zu machen. Ich wollte das nicht tun, nein, ich wollte das nicht – aber ich konnte mich nicht wehren. Weil Mario seine Waffe gegen meinen Kopf hielt und ich fest davon überzeugt war, er würde uns beide, Janina und mich, umbringen, wenn ich ihm nicht gehorche.“ Und dann habe ihm der Peiniger auch noch Kokain verabreicht.

Und weiter? Was geschieht weiter? „Mario wurde laufend higher, er trank, er zog sich das Pulver rein, war wie in einem totalen Machtrausch. Und nachdem ich mit meiner Freundin geschlafen hatte, wollte er sie wieder schänden.“

Die Wahnsinnstat.

Florian rennt los. Nur raus aus dem Partyraum: „Zu Freunden, um Hilfe zu holen. Doch sie wollten mir nicht beistehen.“ Zurück in das Haus in der Körösistraße, hinauf in die Wohnung seines Opas: „Weil ich mir jetzt von ihm Hilfe erhoffte. Doch er war nicht zuhause“, sagt er später bei der Polizei. Aus dem Waffenschrank des Großvaters holt der Teenager ein Kleinkalibergewehr und rast damit in den Keller. Warum er nicht auf die Idee kommt, die Exekutive zu verständigen? „Ich traute mich das nicht. Mario hatte ja gesagt, er würde meine Freundin und mich ermorden, wenn ich die Polizei anrufe. Und ich war mir sicher, er würde seine Drohung wahr machen. Darum hatte ich beschlossen, dass ich ihn zum Aufgeben bringen muss. Doch dann lief alles völlig anders, als ich es mir vorgestellt hatte.

Die ganze Story finden Sie im aktuellen NEWS in Ihrem Zeitschriftenhandel oder als E-Paper Version.

Kommentare

stabilis melden

Und da gibt es Gruppen in Österreich die Haschisch und andere Drogen freigeben wollen........ wie blöd muss man eigentlich sein?

Loonix melden

Es wird wahrscheinlich eher am Alkohol gelegen sein. Bier und Wodka wurde zuerst konsumiert. Und man weiß ja, Alkohol macht manche Menschen ziemlich aggressiv und hemmungslos. Das mit dem Alkoholkonsum haben sie wahrscheinlich nicht gelesen, dafür aber einen strohdummen Kommentar abgesetzt zu einem Thema, von dem sie keine Ahnung haben.

Loonix melden

Und außerdem stimmt es nicht, dass andere Drogen auch freigegeben werden sollen. Sie sollten sich schon erkundigen, bevor sie so einen Schwachsinn schreiben.

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