So suchten nicht nur Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl und Martin Kocher, Chef des Instituts für Höhere Studien, in der Diskussion mit Studenten Perspektiven für die EU und fanden dabei zumindest einige konkrete Ansätze, wie Europa den Bürgern wieder nähergebracht werden kann.
Der scheidende langjährige Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts, Karl Aiginger, präsentierte seine Querdenkerplattform „Wien – Europa“, die den positiven Europagedanken unter die Leute bringen soll. Rewe-Chef Frank Hensel diskutierte mit OMV-Boss Rainer Seele über Veränderungen in großen Unternehmen durch die Digitalisierung. Außenminister und ÖVP-Hoffnung Sebastian Kurz blieb bei der Vorstellung seiner Initiative „Welt.Wirtschaft.Österreich.– Erfolgsideen für unser Land“ für seine Verhältnisse ungewöhnlich unkonkret.
Insgesamt kann man feststellen: Alpbach ist ein Ort, der viele Meinungen zulässt und vorzeigt, was die Gesellschaft in unsicheren Zeiten braucht – zuhören, diskutieren, anpacken! Ein Mann fehlte in Alpbach. Der Schweizer Verhaltensökonom Ernst Fehr wäre noch das Pünktchen auf dem i gewesen.
Der gebürtige Vorarlberger heimste im Ranking der bedeutendsten Ökonomen in Wissenschaft und Öffentlichkeit im deutschsprachigen Raum – vergeben von „Frankfurter Allgemeiner Zeitung“, „Neuer Zürcher Zeitung“ und „Presse“ – den ersten Rang ein, und das gleich drei Mal; in Österreich, in der Schweiz und in Deutschland. Schon im Vorjahr war er in der Schweiz und Deutschland ganz vorne, in Österreich aber unter „ferner liefen“. Heuer setzte er sich hierzulande vor Aiginger und Bernhard Felderer, Präsident des Fiskalrates, durch.